Tja, ich habe das Buch bei uns im Bücherschrank gesehen und es mitgenommen. Ich hatte leider komplett vergessen, dass ich es schon einmal gelesen habe. Auch beim Lesen kam es mir nicht bekannt vor.
Meine Meinung aus 2016 hat sich nicht wesentlich geändert. Ich fand das Buch teils spannend, aber leider geht der Autor viel zu wenig in die Tiefe.
Aufgebaut ist das Buch dabei in vier Ebenen.
Zum einen die Ebene des „Es“. Hier wird die Geschichte von 1945 neutral erzählt.
Dann die Ebene des „Du“. Hier wird Lindas Geschichte erzählt. Sie ist eingesperrt in einem Keller.
Die dritte Ebene “Ich“ ist jene von Hài, dem Ermittler aus Deutschland, der Linda sucht, da ihn ihre Familie engagiert hat. Keiner außer der Mutter von Linda glaubt an ein Verbrechen. Dieser Strang ist in der Ich-Form geschrieben, genauso wie der vierte von Nora, „No“, Lindas Schwester.
Was mich diesmal wirklich massiv gestört hat, sind die ganzen sexuellen Szenen in dem Buch, die meiner Meinung nach absolut unnötig sind. Im Grunde machen sie auch keinen Sinn und passen gar nicht dazu. Scheinbar wollte der Autor etwas Pepp in die Story bekommen, die Suche nach den Juden ist offenbar nicht spannend genug.
Außerdem habe ich mir diesmal den Autor näher angesehen. Ein Autor aus Deutschland, der warum auch immer auf das Massaker von Rechnitz gestoßen ist.
Die Menschen in Rechnitz reden auch heute nicht über das Massaker, keiner sagt wo das Massengrab ist. Irgendwer hat es sicher gewusst. Ob von den damaligen Zeitzeugen überhaupt noch jemand lebt, weiß ich nicht. Es gibt ein Mahnmal an der Stelle, wo die toten Juden vermutet sind. Der Verein hat viel Gegenwind bekommen, als er dieses errichtet hat.
Mit moderner Technik wurde das Grab nie gefunden. Ich befürchte, dass es für immer ein Geheimnis bleiben wird, wo es sich befindet.
Und das ist auch mein größter Minuspunkt an dem Buch. Der Autor hätte am Schluss erklären können, meiner Ansicht sogar müssen, was nun Fiktion ist. Denn am Ende weicht er komplett von der Realität ab.
Das hat mich 2016 schon gestört beim Lesen und das stört mich jetzt eigentlich noch mehr.
Ich gebe dem Buch
