Erik Kellen - Das Lied von Schnee & Liebe (The Empires of Stones 2)

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  • In New York begegnet Anevay dem Gangsterboss Leonardo Szuda, der die Kämpferin in ihr erkennt und noch Großes mit ihr vorhat. Bei der Suche nach ihrem Vater gelangt ein Kompass des Nordischen Feuerbundes in ihre Hände, der eines Nachts zum Leben erwacht.
    In Hammaburg arbeitet Robert weiter an der Kriegsmaschine des Kronprinzen, gleichzeitig erschafft er eine neue Identität, ein zweites Ich – den Night Captain! Dieser begibt sich auf Spurensuche, als immer deutlicher wird, dass etwas Dunkles im Feuerbund seine Kreise zieht …


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    Der zweite Teil der TEOS-Saga beginnt mit dem König von Brooklyn, Leonardo Szuda. Im ersten Moment war ich davon überrascht, auf keine der beiden Hauptfiguren zu stoßen, gleichzeitig hatte diese neue Figur aber auch etwas, was mich neugierig gemacht hat – und Ausstrahlung! An dem Gangsterboss hat mir auch gefallen, dass er nicht einfach “böse” dargestellt wurde, sondern wunderbar undurchsichtig. Am Ende des Kapitels trifft er auf Anevay und ihre Begegnung hat mir das erste intensive Kopfkino dieses Romans beschert. Aber noch lange nicht das letzte …


    Schnell war ich tief in der Geschichte versunken und völlig fasziniert von der bunten Mischung, die da vor uns ausgebreitet wird. Magie, Tragik, Intrigen, der Kampf ums Überleben, die verschiedenen Kulturen, Leid, Zusammenhalt, Geheimnisse, Gewalt – das alles wurde miteinander verwoben und zu einer abwechslungsreichen Geschichte verknüpft. Dazu gibt es noch viele wunderbare Details und Ereignisse, bei denen ich aus dem Staunen nicht mehr raus gekommen bin und völlig gebannt vor meinem Reader saß.


    Die eingearbeitete nordische Mythologie hat mich oft dazu gebracht, glücklich vor mich hin zu grinsen, weil es einfach großartig ist, wenn eine Geschichte von einem Thema, das einen begeistert, so durchdrungen ist. Ich liebe die Beschreibungen von Hammaburg und die für mich sehr besondere, magische Verbindung zwischen Anevay und Robert. Ein wärmendes Licht inmitten einer Welt voller Misstrauen und Einsamkeit, weit entfernt – dafür aber sehr intensiv. Die beiden mag ich einzeln schon sehr, aber zusammen ist das einfach … magisch. Das toppt sogar noch meine Begeisterung für den Night Captain, und die ist nun wirklich nicht zu unterschätzen.


    Natürlich haben sich auch die Clangeister in mein Herz geschlichen, alle drei. Denn auch wenn Poe die Nasenspitze vorn hat, reizen mich die anderen nicht weniger, jeder auf seine ganz eigene Weise. Auch die ein oder andere Nebenfigur hat mich erwischt und ist nah bei mir – so wie ich es mag. ;) Genau wie im ersten Band hat es mir hier auch wieder Famke besonders angetan, ich bin ja so gespannt, ob wir irgendwann mehr über sie erfahren werden. Meine Daumen sind gedrückt!


    “Das Lied von Schnee & Liebe” war für mich eine mitreißende, überraschende und magische Geschichte mit facettenreichen Figuren und einer dichten Atmosphäre. Ein komplexer und für mich sehr emotionaler Roman, der kleine Schock-Momente aber auch wunderbar poetische Beschreibungen bereit hält. Und ein Ende, das extrem neugierig auf den nächsten Band macht! Allerdings muss ich auch warnen: Es könnte nämlich passieren, dass man nicht nur alles um sich herum vergisst, sondern plötzlich auch anfängt, mit nordischen Götternamen zu fluchen. Uuups. Aber immerhin lerne ich wenigstens ein klein wenig das Fluchen, auch wenn ich ja immer noch rot werde, wenn mir mein Lieblingsfluch laut herausrutscht …


    5ratten


    Mehr zu der Reihe erfährt man auch hier.


    Reihenfolge:
    [list type=decimal]
    [li]Das Lied von Anevay & Robert[/li]
    [li]Das Lied von Schnee & Liebe[/li]
    [/list]

  • Anevays Flucht aus Fallen Angels führt sie nach New York, wo sie unter die Fittiche des berüchtigten Gangsterbosses Leonardo Szuda gerät. Er bietet ihr ein Dach über dem Kopf und sorgt für ein ganz besonderes Training. Gleichzeitig forscht sie nach dem Verbleib ihres Vaters und macht dabei eine außergewöhnliche Entdeckung.


    Währenddessen nähert sich Lord Robert Humberstone in Hammaburg langsam seinem Auftragsende. Zeitgleich legt er sich eine zweite Identität zu und forscht und agiert heimlich als Night Captain, um die Intentionen seines Auftraggebers zu erkunden. Doch das, was er dabei entdeckt, verschlägt selbst ihm die Sprache.


    Meine Meinung:


    Der Einstieg in den zweiten Teil fiel mir sehr leicht, denn die Geschichte wird fast nahtlos weitergeführt. Schnell fühlte ich mich wieder mit den liebgewonnenen Charakteren verbunden, die der Autor auf einzigartige Weise gezeichnet hat.


    Die Erlebnisse der Vergangenheit haben dazu geführt, dass vor allem Anevay sich stetig weiterentwickelt hat. Das Mitgefühl, das anfänglich meine Beziehung zu ihr begründet hat, ist längst der Bewunderung für eine so starke Persönlichkeit gewichen. Viel hat Anevay erdulden müssen, doch nichts davon konnte sie bisher brechen. Mit ihrem Ziel ganz klar vor Augen, ist sie bereit, so einiges hinzunehmen. Dabei hat sie eine außergewöhnliche Beobachtungsgabe und ein seltenes Gespür für die Menschen, die ihr gegenübertreten.


    Neben ihrer verzweifelten Suche nach ihrem Vater, gibt es in diesem zweiten Teil der Reihe noch ein weiteres Ziel, das sie antreibt: Robert. Dank der Magie ist es zu einer ersten Kontaktaufnahme der beiden gekommen und man konnte direkt spüren, dass sie etwas ganz Besonderes verbindet. Diese (fast) gemeinsamen Szenen fand ich dabei ungemein poetisch. Die Art, wie sich die beiden - obwohl sie sich noch nie gesehen haben - aneinanderklammern, als wäre jeder von ihnen der Rettungsanker des anderen, hat mich sehr berührt.


    Erik Kellens Schreibstil ist und bleibt für mich einfach absolut eindrucksvoll. Sein umfangreicher und anspruchsvoller Wortschatz macht das Lesen zu einem Genuss, gerade weil ich hier tatsächlich immer hochkonzentriert sein muss, da ich auf keinen Fall einen wichtigen Aspekt in der Geschichte verpassen möchte. Gleichzeitig bedienen sich seine Charaktere aber auch hin und wieder der Umgangssprache, wodurch die Handlung einen erhöhten Grad der Lebendigkeit erlangt.

    Magie und Mythologie sind in beiden Welten der Protagonisten allgegenwärtig; sie sind der rote Faden, die Verbindung zwischen den Welten. Von den einen gefürchtet, von den anderen geliebt, ist die Magie in ständiger Bewegung und in Gefahr für die falschen Zwecke missbraucht zu werden.


    Wie schon im ersten Teil waren es vor allem die liebevoll gezeichneten Clangeister, die Robert begleiten, die mich beeindruckt haben. Der kleine Hamster Poe hat sich längst einen Platz in meinem Herzen ergattert und ich hoffe, dass er Robert auch weiterhin begleiten wird.


    Die im Roman enthaltenen Zeichnungen sind wie immer wunderschön und eine tolle Ergänzung zur Handlung.

    Fazit:


    "TEOS2 - Das Lied von Schnee & Liebe" ist der spannende zweite Teil der Reihe, der wieder einmal eine gelungene Mischung aus Fantasy und Steampunk ist. Gerne bin ich wieder in die Welt von Anevay und Robert eingetaucht, dich mich kontinuierlich fesseln konnte. Das dramatische Ende wird zwar durch die Vorschau zum dritten Band ein wenig abgemildert, hinterlässt aber dennoch bei mir den Wunsch, unbedingt die Fortsetzung lesen zu müssen.


    5ratten