Tim Ray - Starbrow (A spiritual adventure)

  • Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links


    Inhalt:
    Der namenlose Ich-Erzähler führt ein recht unspektakuläres Leben in Kopenhagen, mit einem öden Job bei einer Modekette, einem nichtexistenten Privatleben und seinen zwei besten Freunden, die ebenso wie er begeisterte Rollenspieler sind. Das Aufregendste in seinem Leben ist sein unkonventioneller Großvater Elmar, eine Art Indiana Jones auf der Suche nach Erleuchtung und höheren Weisheiten. Elmar hat auf seinen zahlreichen Reisen an entlegene Orte schon Dinge gesehen und erlebt, von denen sein Neffe nur träumen kann - bis er eines Nachts an einer Bushaltestelle von einer schönen jungen Frau in strahlenden Gewändern angesprochen wird, die ihn "Starbrow" nennt und behauptet, sein Schutzengel zu sein.
    Nicht nur das: "Starbrow" und seine beiden Freunde waren angeblich vor 1500 Jahren Teil einer gescheiterten Mission, die den Auftrag hatte, Harmonie und Frieden auf Erden herzustellen. Mittlerweile hat sich die Lage auf der Erde dermaßen verschärft, dass es nötig wurde, die Drei an ihren Auftrag zu erinnern und ihnen einen zweiten Versuch zu genehmigen. Ansonsten könnte es sein, dass das letzte Stündlein für den Planeten Erde angebrochen ist. Dumm nur, dass sich "Starbrow" nicht mehr an sein früheres Leben und die Mission erinnern kann...


    Meine Meinung:
    Ich muss zugeben, dass ich sehr zwiegespalten bin, was dieses Buch angeht. Die Grundidee und den Einstieg fand ich fantastisch und originell. Leider ließ meine Begeisterung schon nach den ersten 50 Seiten nach, als unser Held und seine beiden Freunde den Planeten Erde verlassen und sich quasi ins intergalaktische Trainingscamp begeben. Die Handlung auf der Erde - die Begegnung mit dem Schutzengel, die Beziehung zu Großvater Elmar, Einführung der beiden Freunde Jacob und Janus sowie die Vorbereitungen auf die abenteuerliche Mission - hat mich sehr gefesselt, doch ab dem 2.Teil des Buches musste ich mich durchquälen.
    Der ganze mystische Hintergrund war mir zu zahm und zu gefällig präsentiert, eine Art spirituelles Potpourri. Ein bisschen buddhistische Weisheit hier, ein bisschen Wiedergeburt dort und dazu noch eine Prise Jesus Christus und Merlin, und eigentlich ist es ja sowieso alles das Gleiche...
    Die begeisterten Rezensionen bei Amazon konnte ich nicht ganz nicht ganz nachvollziehen; da wurde von Horizonterweiterung und bedeutenden metaphysischen Prinzipien gesprochen - ich arbeite in einer anthroposophischen Einrichtung und komme dabei eigentlich täglich mit religiös-spirituellen Themen und Gedankengängen in Kontakt. In "Starbrow" war nichts dabei, das ich nicht schon vorher irgendwo gehört hätte.
    Sehr platt fand ich dann auch, dass den drei Freunden während ihres Trainings quasi die "Allzweckwaffe" für ihre Mission vermittelt wird: Einfach nur stark genug an etwas glauben, dann wird auch das Unmögliche möglich. Tut mir leid, da hatte ich mir andere Antworten erhofft. Und als die Drei dann einen Konflikt im Nahen Osten friedlich lösen, indem sie mitten zwischen Gewalt und Lebensgefahr zu meditieren beginnen und ihr Umfeld damit anstecken...Das war mir ein bisschen zu viel des Guten. Dagegen konnte ich Daniel Küblböck als Botschafter der positiven Energie direkt ernst nehmen! :breitgrins:
    Dazu die immer gleichen, floskelhaften Formeln über "die Macht" und "das Licht" - vielleicht muss man vorher bewusstseinserweiternde Substanzen einnehmen, um nicht von den ewigen Wiederholungen und der salbungsvollen Sprache genervt zu sein? :gruebel:
    Dass die drei Hauptcharaktere lediglich während der Anfangssequenz auf der Erde bruchstückhaft vorgestellt werden und sich danach nicht mehr weiterentwickeln, verschafft dem Buch auch keine Pluspunkte. Janus, der gutaussehende Ladykiller, Jacob, der Wissenschafts-Nerd und schließlich der namenlose Erzähler, ein Durchschnittstyp Mitte zwanzig - für mehr Persönlichkeit hat es bei allen Dreien leider nicht gereicht.
    Schade, dass die Geschichte nach dem vielversprechenden Anfang nur noch vor sich hindümpelt. Vielleicht hätte der Autor die Welt lieber nach dem ersten Teil gleich untergehen lassen sollen, das wäre dem Leser gegenüber gnädiger gewesen.
    Ich vergebe drei unter...äh intergalaktische Ratten, die sich sämtlich auf die ersten 50 Seiten beziehen. Der Rest ist Schweigen.
    3ratten