Jörg Maurer - Föhnlage

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  • Föhnlage
    Jörg Maurer


    Gekürzte Autorenlesung
    Gesamtlaufzeit: 266 Minuten


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    Amazonbeschreibung:
    Bei einem Konzert im schönen Garmisch-Partenkirchen stürzt ein Mann von der Saalempore ins Publikum – tot. Und der Zuhörer, auf den er fiel, auch. Kommissar Jennerwein nimmt die Ermittlungen auf: War es ein Unfall, Selbstmord, Mord? Während er sich mit widersprüchlichen Zeugenaussagen herumschlägt, spekulieren die Einheimischen genussvoll bei Föhn und Bier. Warum ist der hoch angesehene Bestattungsunternehmer Ignaz Grasegger auf einmal so nervös? Derweil verfolgt Jennerwein eine heiße Spur...

    Meine Meinung:

    In der deutschen Krimiszene und vorallem bei den Krimis mit Lokalkolorit kenne ich mich (noch ?) gar nicht aus. Daher war ich ein wenig überrascht, dass es ein ganz amüsanter Krimi ist. Diesen oft beiläufigen und sehr bissigen Humor hatte ich nicht erwartet.
    Über den Kommissar Jennerwein erfährt man im Vergleich zu anderen Krimis so gut wie gar nichts. Aber das hat mich nicht gestört. Dafür bleibt mehr Raum um die Dorfbewohner und ihr Handeln zu beschreiben. Um den neusten Dorfklatsch zu erfahren, braucht man z.B. nur kurz in den Garten zu gehen und sich über den Zaun mit den erstbesten Vorübergehenden zu unterhalten.
    Den Fall selbst finde ich gut konstruiert. Es kommen recht viele Nebenhandlungen und Ereignisse zusammen, so dass man als Hörer lange im Dunkeln tappt, obwohl man vieles aus der Sicht manches Verbrechers erfährt. Zunächst erschien mir der Fall ein wenig zu abgedreht, besonders als die italienische Mafia auch noch auftaucht. Trotzdem ist der Fall so erzählt, dass ich am Ende gedacht habe, dass es so ähnlich wirklich passieren könnte.
    Der Autor liest das Hörbuch selbst, was mich zunächst skeptisch gemacht hat. Ich habe aber nachgelesen, dass er Kabarettist ist/war, somit hat viel Sprecherfahrung und das macht sich auch bemerkbar. Ich finde, er hat sein eigenes Buch passend gelesen und den einzelnen Charakteren ihre eigene Stimme gegeben.


    Fazit: Ein kurzweiliger und amüsanter Krimi 4ratten

  • Jennerweins erster Fall


    Gleich zwei Tote bei einem Konzert in Garmisch-Patenkirchen! Und dann auch noch völlig widersprüchliche Zeugenaussagen! Kommissar Jennerwein hat es nicht leicht. Spekulierende Einheimische, nervöse Bestattungsunternehmer, Föhn. Da kommt viel zusammen! Aber er beißt sich durch und geht jeder Spur nach …



    Hach, wie herrlich! Humorvoll, aber nicht platt, lässt Jörg Maurer seinen sympathischen Kommissar Jennerwein seinen ersten Fall lösen. Hier hat man Cosy-Crime und Alpenkrimi in einem und diese Kombination macht einfach gute Laune! Ein bisschen schwarzer Humor spielt auch mit hinein, eine Prise Ironie, ein wenig Sarkasmus, aber auch ganz viel Herz für die kleinen Besonderheiten, die der Mensch so an sich hat. Die Mischung ist außerordentlich gut gelungen.



    Dass es immer fein ist, wenn der Autor selbst sein Werk liest, wird hier mal wieder sehr deutlich. Denn wer weiß besser als dieser, wie was gemeint und deshalb zu betonen ist? Da hat man fast das Gefühl, dass es ich um „die verfälschte Wirklichkeit“ handelt, so spontan und echt wirkt alles.



    Maurer ist es gelungen, durchgängig die Spannung und das Interesse des Lesers/Hörers hoch zu halten. Es gab keine Längen, auch nicht ansatzweise. Dafür gibt es Unmengen witziger Ideen, die verdeutlichen, wie verrückt das Leben manchmal läuft. Ja, so schräg alles ist, so ganz unmöglich ist es dann doch nicht!



    Klar, wer hier mehr Erwartung auf „Krimi“ denn auf Humor legt, der hat sich vergriffen. Aber schon das Cover sollte verdeutlichen, dass man sich hier nicht auf das Parkett eines ernsthaften Kriminalromans begibt, sondern humorvoll unterhalten wird, wobei so nebenbei ein Kriminalfall gelöst wird. Ganz im Stile eines Kluftingers oder Eberhofers – nur besser!



    Der Autor bringt seine Liebe zu seiner Heimat mit seinen skurrilen Figuren, dem wunderbar schrägen, aber stimmigen Team und dem gelungenen Lokalkolorit perfekt zum Ausdruck. Mir hat’s gefallen. Sehr sogar. Deshalb gebe ich die vollen fünf Sterne.




    ★★★★★