Kurd Laßwitz: Auf zwei Planeten

  • Sprachlich-stilistisch ist Auf zwei Planeten kein Meisterwerk. (Aber auch Jules Verne war ja kein grosser Sprachkünstler vor dem Herrn.) Laßwitz‘ Sprache ist grossen Teils einfach: Haupt- und Nebensatz, Punkt, nächster Haupt- und Nebensatz, Punkt. Wohltuender Weise hat er aber darauf verzichtet, für die Wesen vom Mars einen eigenen Stil einführen zu wollen. Inhaltlich wandelt Laßwitz auf eigenen Füssen. Wohl ist auch er sozusagen ein ‚Opfer‘ der von Schiaparelli 1877 vermeintlich entdeckten Wasserkanäle auf Mars: Auch er spekuliert darüber, dass solche Kanäle von intelligenten Lebewesen errichtet worden sein müssen. Seine Marsmenschen (er nennt sie Martier) sind hochzivilisierte Wesen, die gerade die Geheimnisse der Gravitition entdeckt haben, und nun in der Lage sind, diese nach Belieben zu reduzieren. Das erst macht es ihnen nämlich möglich, rasch vom Mars zur Erde reisen und dort in der bedeutend höheren Schwerkraft problemlos existieren zu können. Aus technischen Gründen sind Starts und Landungen nur an den Polen der beiden Planeten möglich, und am Nordpol der Erde entdeckt sie denn auch die Forschungsexpedition der Menschen, die den Pol aus dem Ballon heraus erforschen will – natürlich anfänglich noch ohne Kenntnisse der Anwesenheit einer fremden Zivilisation. (Polforschung aus dem Ballon heraus übrigens eine durchaus realistische Vorgabe – so etwas wurde immer wieder geplant, immer wieder auch ausgeführt, mal mit mehr, mal mit weniger Glück.)


    Durchaus lesenswert. Mehr darüber hier: http://blog.litteratur.ch/WordPress/?p=6662


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    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen. (Karl Kraus)