Gestern abend beendet:
Herfried Münklers 'Kriegssplitter':
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Das Buch bietet viele klare Analysen und interessante Denkansätze. Insgesamt hilft es auf brillante Weise, die gegenwärtigen Konflikte, ihre Ursachen und ihre weitere Entwicklung zu begreifen. Zwar neigt der Autor mitunter dazu, seine eigenen Thesen und Theorien allzu absolut zu setzen und eine weitere Perspektive komplett auszublenden. Dass etwa das Erstarken des radikalen Islamismus eines der zentralen Probleme im Nahen Osten ist und die Krisen dort nicht nur durch das Zusammenbrechend er postimperialen Ordnung entstanden sind, hört man von Münkler kaum. Trotzdem bietet er eine Gesamtschau von historischen Prozessen und stellt Beziehungen her, die wirklich helfen können, die westenlichen Punkte zu erkennen und auch Entscheidungshilfen zu finden.
Anstrengend an dem Buch ist allerdings, dass es nicht in einem Guss geschrieben wurde, sondern offenbar eine Ansammlung verschiedener Aufsätze ist, die hier noch einmal zusammengestellt wurden. So häufen sich Redundanzen bis hin zu fast wörtlichen Wiederholungen, man bekommt manche Sachverhalte mehrfach erklärt, während sich andere Kapitel kaum in das Ganze des Buches einfügen. Das ermüdet den Leser unnötigerweise, denn mit etwas Arbeit hätte man das glätten und verhindern können.
Trotzdem empfehle ich die Lektüre des Buches sehr!