Uwe-Christian Arnold - Letzte Hilfe

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    "Letzte Hilfe. Ein Plädoyer für das selbstbestimmte Sterben" von Uwe-Christian Arnold (mit Michael Schmidt-Salomon)


    Klappentext:


    Selbstbestimmung darf nicht enden, wenn es um das Sterben geht. Dies ist das Credo des Berliner Arztes Uwe-Christian Arnold. Seit vielen Jahren begleitet er schwer leidende Menschen, die beschlossen haben, selbstbestimmt aus dem Leben zu gehen. Er kennt ihre Schicksale und ihre Motive. Dieses Buch ist ein Bericht aus erster Hand für alle, die sich über das heikle Thema Sterbehilfe eine Meinung bilden wollen. Ein leidenschaftliches Plädoyer für das Recht auf Letzte Hilfe.
    «ARNOLD IST EINER DER WOHL PROMINENTESTEN STERBEHELFER IN DEUTSCHLAND.» BERLINER ZEITUNG


    Meine Meinung:


    Ich habe heute meine erste Bundestagsdebatte verfolgt, als ich dann ein paar Stunden später dieses Buch zur Seite legte, stand das Ergebnis - das neue, verschäfte Gesetz zur Sterbehilfe - bereits fest. Selten hat mich etwas so frustriert! Auf der Seite des Humanistischen Pressedienstes habe ich gelesen, dass jeder Abgeordnete das Buch von Arnold zugeschickt bekommen hat, gelesen haben es vermutlich die wenigsten. Denn sonst hätten sie wohl kaum so entschieden, wie sie entschieden haben.


    "Letzte Hilfe" habe ich mit einem Textmarker bewaffnet gelesen. Das Buch enthält einfach so viele Stellen, die interessant und wichtig sind, dass ich am liebsten alles von der ersten Seite an markiert hätte.
    Arnold erzählt von seinen ersten Schritten als Sterbehelfer, von seinen Zweifeln, seinen Entscheidungen. Er nimmt die Argumente der Gegner der Sterbehilfe Stück für Stück auseinander, bis nichts von ihnen übrig bleibt. Er erklärt die Verflechtungen der Pharmaindustrie und Kirchen mit der Politik und die sich daraus ergebenden Folgen. Er tritt leidenschaftlich für das Recht der Selbstbestimmung ein, auch und gerade am Lebensende.
    Die Fallbeispiele, die Arnold beschreibt, lassen einen schlucken, aber auch nachvollziehen, warum er den Personen mit Sterbewunsch geholfen hat, er ist dem Gebot der Menschlichkeit gefolgt.


    Das Buch ist sehr verständlich geschrieben, selbst Laien und Wenigleser dürften mit dem Text keine Probleme haben. Arnolds Argumente für das selbstbestimmte Sterben sind logisch und präzise dargelegt und schwer zu entkräften.
    Hier gibt es ein Interview mit dem Sterbehelfer, der jetzt nicht mehr weitermachen darf.


    Fazit 1: Pflichtlektüre!
    Fazit 2: Es gibt viel Literatur zu diesem Thema, aber nach diesem Buch braucht man kein weiteres.
    Fazit 3: Danke, Herr Arnold!


    5ratten + :tipp:


    ***
    Aeria

  • Heute bin ich über diesen Artikel der Abendzeitung gestolpert. Es ist natürlich immer tragisch, wenn zwei alte Menschen sich für den Freitod entscheiden, aber aufgeregt habe ich mich über die Anmerkung der Redaktion ganz unten auf der Seite:


    Zitat

    In der Regel berichtet die AZ nicht über Selbsttötungen – es sei denn, die Tat erfährt durch die Umstände besondere Aufmerksamkeit. Suizidgedanken sind häufig eine Folge psychischer Erkrankungen. Letztere können mit professioneller Hilfe gelindert und geheilt werden. Wer Hilfe sucht, auch als Angehöriger, findet sie bei der Telefonseelsorge: [...]


    Dass die Presse nach Möglichkeit Meldungen über Suizide vermeidet, weil sie ja sooo "ansteckend" sind, dazu hat das obige Buch einiges zu sagen.
    Der zweite Satz der Anmerkung enthält zwar das Wort "häufig", aber ich glaube ein "immer" herauszulesen, auch weil die Telefonnummer gleich mit dabei ist.
    Ich empfehle der Redaktion dieser Zeitung Arnolds Buch oder wenigstens mal einen Blick auf die Internetseite zum Buch zu werfen.


    ***
    Aeria