J. Beverley Smith - Llywelyn ap Gruffudd - Prince of Wales

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    J. Beverley Smith war Professor für Walisische Geschichte im Department of History and Welsh History an der Aberystwyth University und hat mit diesem Buch eine sehr detaillierte und umfassende Biographie über Llywelyn ap Gruffudd (1223-1282), den letzten "echten" Prince of Wales geschrieben. Das kann nicht sehr einfach gewesen sein, denn die Quellenlage scheint eher dürftig zu sein und Llywelyn hat das Problem, das er in der Wahrnehmung, auch seiner Landsleute, von seinem Großvater Llywelyn ap Iorweth oder dem u.a. von Shakespeare "unsterblich" gemachten Owain Glyndŵr, Owen Glendower, überschattet wird. Ich würde mich wahrscheinlich auch fragen, Llywer?! gäbe es da nicht diese hinreißenden historischen Romane*, die mir einst an's Herz gefasst haben.


    Smith stellt sich der Herausforderung und überall dort, wo man nur spekulieren kann, wie zB bei den, wie er das so schön formuliert, jeder historischen Interpretation widerstehenden Handlungen von Llywelyns Bruder, Dafydd oder Llywelyns eigenen rätselhaften und folgenreichen Entscheidungen, tut er das, stellt aber immer fest, dass es vielleicht bedeutende Faktoren gibt, die nicht überliefert und somit unbekannt sind. Am besten dokumentiert ist Llywelyns Aufstieg und Untergang - und mit ihm der von Wales als mehr oder weniger souveränem Fürstentum unter englischer Herrschaft - aus der Sicht seiner Feinde, zuerst Henry III und dann dem starken und leider nur allzu erfolgreichen Edward I. Smith spekuliert aber auch, dass gleichzeitig mit dem letzten, fatalen Aufbegehren gegen die englische Herrschaft so ein wenig das walisische Selbstbewusstsein erwacht ist. Das wäre nun wahrlich kein schlechtes Vermächtnis für Llywelyn, selbst wenn der Preis, speziell für ihn und das Haus Gwnyedd ein hoher war.


    Das Buch ist nicht immer einfach zu lesen, vor allem der Abschnitt in der Mitte über die wirtschaftlichen Aspekte war ein wenig zäh, aber nichtsdestotrotz sehr interessant. Es ist eine wissenschaftliche und keine populärhistorische Biographie. Warum ich dieses Buch hier vorstelle, weiß ich selber nicht so genau, denn der Preis ist schon etwas abschreckend. Aber mich hatte schon heftig danach gelüstet, als es noch weit teurer war und ich war begeistert, als ich nun eine Ausgabe gefunden habe, die ich mir sogar leisten konnte.
    Vielleicht, weil ich diesen Kauf absolut nicht bereue und jetzt schon weiß, dass dieses Buch nicht nur eines der Highlights in diesem Lesejahr sein wird, sondern auch ein Schmuckstück in meiner Mittelalterbuchsammlung, war mir wohl danach, einfach darüber zu schreiben.


    5ratten


    *Edith Pargeters "Brothers of Gwnyedd" und Sharon Kay Penmans "Welsh Princes Trilogy"

    2 Mal editiert, zuletzt von Grisel ()