Korrosion - Peter Beck

Es gibt 2 Antworten in diesem Thema, welches 1.718 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von ech.

  • Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links


    Kurz zur Geschichte
    Ein Bäcker wird karamellisiert in seinem Industriebackofen aufgefunden. Wer hat den Mann so schrecklich sterben lassen? An Weihnachten wird eine alte, einsam lebende Frau tot in ihrer Wohnung entdeckt. Wer hat sie so grausam zugerichtet? Die Dame hinterlässt ein beträchtliches Erbe für ihre drei erwachsenen Kinder, doch mit dem Zusatz, das ein Kind nichts erbt und zwar dieses, welches damals für den Tod des Vaters im Backofen verantwortlich ist. Tom Winter bekommt als Sicherheitschef der verantwortlichen Bank den Auftrag alle Kinder aufzusuchen und diese an einem Ort zusammenzubringen um das Erbe zu klären. Der Job erweist als lebensgefährlich und nicht so einfach wie zu anfangs gedacht.


    Meine Meinung
    Dies ist Band 2 mit Tom Winter in der Hauptrolle und ein in sich abgeschlossener Fall, der es mal wieder in sich hat. Tom Winter ist für mich der "James Bond" aus der Schweiz und dieser Thriller hat mich von Anfang an begeistert.


    ~ Kurze Rückblende in das Jahr 1971 ~
    In einer Backstube wird ein Bäcker tot in seinem Industriebackofen aufgefunden, karamellisiert von heruntergetropftem Guss eines über ihm verbrannten Apfelkuchens. Lecker, ich hoffe das Bild brennt sich jetzt nicht so bei mir ein, das ich beim Apfelkuchen essen immer daran denken muss. Puuuuh, da hat Peter Beck aber gleich auf den ersten beiden Seiten sich was ausgedacht. "schüttel"


    ~ Aktuelle Geschehnisse ~
    Tom Winter, ehemaliger Einsatzleiter bei einer Polizeieinheit, ist mittlerweile Sicherheitschef einer kleinen Privatbank geworden und bekommt einen heiklen, nicht ganz ungefährlichen Auftrag. Ein Kollege aus der Bank machte sich Sorgen das Frau Berger, die nicht wie seit vielen Jahren zu einem festen Termin erschienen ist. Er beauftragt Tom mal bei ihr nach dem Rechten zu sehen. Tom und seine Kollegin Leonie finden die Dame in ihrer Wohnung in einem großen anonymen Wohnblock tot auf. Schrecklich zugerichtet. Der Verdacht fällt sofort auf Tijo Obado, der als Flüchtling in dem Haus als Reinigungskraft arbeitet und Kontakt zur Toten hatte. Winter macht sich nun auf eine Rundreise, denn die drei Kinder der alten Dame wohnen auf den Azoren, in Nürnberg und Manchester, doch zur Testamentseröffnung sollen alle an einen Tisch zusammenkommen. In jedem Land erlebt Winter etwas, eine Tochter gilt als vermisst, die andere Tochter sitzt krebskrank im Rollstuhl und der einzige Sohn lebt versoffen in England. Das klingt nicht ganz so einfach. Was man von den erwachsenen Kindern dann über ihre Kindheit in der Backstube erfährt, lässt den Mord am Bäckervater in ein ganz anderes Licht rücken. Bei der Testamentseröffnung werden die Nachkommen vor eine Entscheidung gestellt, das Kind welches damals am Tod des Vaters verantwortlich sein soll, wird nichts erben, doch alle sind gierig nach dem großen Geldbatzen. Wird es Tom gelingen den Fall zu lösen, denn hier ist jeder wieder sich selbst der Nächste.


    ~ Rückblende in den Sudan ~
    Zwischen den Kapiteln um Frau Berger und ihre Kinder, kommt Tijo zu Wort. Hier begleiten wird den Flüchtling auf seiner lebensgefährlichen Reise aus seiner Heimat, dem Sudan, auf den Weg nach Europa. Peter Beck hat hier sehr intensiv und beängstigend aufgezeichnet, was ein Mensch alles auf sich nimmt um dem Krieg zu entkommen. Das Tijo eigentlich auch einen richtig wichtigen Grund hat nach Europa zu kommen, das erfährt man erst fast am Ende des Buches, aber das war sehr überraschend, erschreckend und aufklärend.
    Auf den letzten Seiten geht es nochmal richtig drunter und drüber, ich hetzte atemlos von einer Seite zur nächsten und hatte zeitweise das Gefühl in einem Kino zu sitzen und einen Action-Film zu schauen.
    Die Aufklärung am Ende des Buches hat meine ganze Sichtweise auf die Story auf den Kopf gestellt und alles in einem ganz anderen Licht erscheinen lassen.


    Peter Beck konnte mich richtig mitreißen und die verschiedenen Sichtweisen der Kapitel haben keine Langeweile aufkommen lassen. Der Schreibstil ist gut zu lesen und der Thriller-Plot besteht aus: - Spannung - Action - Brutalität - unvorhersehbaren Wendungen - einem schlüssigen Ende
    Autor: Peter Beck

    **Der Umgang mit Büchern führt zum Wahnsinn**<br />Zitat von &quot;Erasmus von Rotterdam&quot;


  • ~ Kurze Rückblende in das Jahr 1971 ~
    In einer Backstube wird ein Bäcker tot in seinem Industriebackofen aufgefunden, karamellisiert von heruntergetropftem Guss eines über ihm verbrannten Apfelkuchens. Lecker, ich hoffe das Bild brennt sich jetzt nicht so bei mir ein, das ich beim Apfelkuchen essen immer daran denken muss. Puuuuh, da hat Peter Beck aber gleich auf den ersten beiden Seiten sich was ausgedacht. "schüttel"


    Bei mir hat das Bild das genaue Gegenteil ausgelöst: ich habe plötzlich Lust auf Apfelkuchen oder zumindest eine Apfeltasche :redface:

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Spannender Thriller mit einer Hauptfigur vor ungewöhnlichem Hintergrund


    Tom Winter, ehemaliger Polizist und jetzt als Sicherheitschef bei einer Schweizer Privatbank angestellt, hat gerade mit knapper Not ein Lawinenunglück überstanden und soll sich eigentlich noch schonen. Als er sich überreden lässt, trotzdem einen vermeintlichen Routineauftrag zu übernehmen und eine Bankkundin, die einen Beratungstermin versäumt hat, zuhause aufzusuchen, steckt er plötzlich bis über beide Ohren in einem undurchsichtigen Familiendrama. Und was hat Tijo Obado, der in Drogengeschäfte verstrickte Asylbewerber aus dem Sudan, mit der ganzen Sache zu tun ?


    Peter Beck gelingt hier ein spannender und actionreicher Thriller, der ein düsteres Familiendrama um Schuld und Sühne mit der aktuellen Flüchtlingsproblematik verknüpft und neben einer gut konstruierten Story mit vielen überraschenden Wendungen auch noch ein hohes Tempo, gut charakterisierte Protagonisten und einen flüssigen Schreibstil aufweist.
    Der wortkarge Einzelgänger Tom Winter ist dabei eine Hauptfigur mit eher ungewöhnlichem Hintergrund, weiß aber dennoch zu überzeugen und bringt zudem frischen Wind ins Thriller-Genre. Die Bemühungen, aus ihm so eine Art Schweizer James Bond zu machen, geraten an der einen oder anderen Stelle allerdings etwas arg übertrieben, dies kann den Lesesgenuss dieses überzeugenden Thrillers aber insgesamt nur wenig trüben.
    Auch kann man das Buch problemlos ohne Vorkenntnisse aus dem ersten Fall mit Tom Winter lesen, die erforderlichen Hintergrundinformationen zu ihm und den wiederkehrenden Nebenfiguren werden gut in die laufende Handlung eingebaut, ohne den Lesefluss zu stören.


    Ein besonderes Lob geht hier auch an die Covergestalter, die es geschafft haben, das man beim Lesen wirklich glaubt, ein verrostetes Stück Metall in den Händen zu halten. Perfekt umgesetzt.


    4ratten

    "Ein Leben ohne Bücher ist nicht lebenswert" Erasmus von Rottersdam (1469-1536)