02 - Seite 95 bis 163

Es gibt 24 Antworten in diesem Thema, welches 4.680 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von claire.


  • Hat er sich denn auch schon vorher so chaotisch gefühlt?


    Das glaube ich nicht. Aber er schildert die Rückblicke doch jetzt, nachdem das mit Karin passiert ist und da fühlt er sich so.



    Klar darf er das. Aber als Leser darf man das auch gewöhnungsbedürftig finden :zwinker:



    Ich habe übrigens eine Quelle dafür, dass Protagonisten-Tom wirklich Autoren-Tom ist (es gibt noch mehr Quellen, aber die sind auf Schwedisch):


    Viele Leser denken wahrscheinlich gar nicht so weit und hätte das auf dem Buch draufgestanden, könnte man diesen distanzierten Stil bestimmt etwas besser verstehen. Du schilderst die möglichen Gründe dafür ja auch sehr schön.


    Das kann man sich beim Lesen zwar denken, aber ich finde auch es wäre alles schlüssiger, wenn sich das auch aus dem Klappentext ergibt. Dann ist das Buch nämlich nicht einfach nur ein Roman, sondern ja seine ganz eigene Geschichte. Und es macht den Schreibstil eben einfach auch verständlicher.

    Lesen ist meine Leidenschaft


  • Hat er sich denn auch schon vorher so chaotisch gefühlt?


    Ich finde, die "Dialoge" und auch seine Gedanken lassen darauf schließen.

    Liebe Grüße, Caren

    —————

    Wenn lesen Kalorien verbrennen würde, wäre ich in kürzester Zeit beängstigend dünn.

    —————

    Meine Rezensionen

  • Ich hab Eure Kommentare schon mal gelesen und ich bin froh, dass ich mit meiner Meinung zum Schreibstil nicht alleine stehe.


    Auch wenn es die Verarbeitung seiner eigenen Geschichte ist, hätte ich mir etwas mehr Gefühl gewünscht. Er schreibt emotionslos, distanziert - auch über seine Frau.


    Im 2. Leseabschnitt empfinde ich den Stil nicht mehr ganz so gravierend, das liegt aber vielleicht auch daran, dass der Abschnitt knapp 20 Seiten weniger hatte, als der 1. Abschnitt. :rollen: :rollen:


    Ich empfinde Toms Freunde - in der Kneipen-Szene - nicht sympathischer als ihn selbst. Irgendwie haben die für mich alle keinen großen Tiefgang.


    Genau wie Ihr, bin ich von den vielen Namen/Personen bei der Silvesterfeier überfordert. Ich fliege dann auch über den einen oder anderen Satz drüber, weil ich es sehr anstrengend finde.


    Keiner von beiden hat einen anständigen Brot-Job und irgendwie sind sie sehr naiv, finde ich. Auch habe ich das so verstanden, dass Tom eigentlich mehr zu Helena tendiert hatte - aber das waren ja nur die Äußerlichkeiten, die er da so anziehend fand. Vielleicht hat Karin ihn charakterlich dann doch "überzeugt". Andererseits empfinde ich es nicht so, als ob zwischen den Beiden die große Liebe geherrscht hätte. Auch ihr Zusammenleben war kühl und distanziert und einzig der Abschnitt in dem Tom beschreibt, dass er Karin auch vermisst hat, wenn sie nur 1 Zimmer nebenan war, hat ein wenig Gefühl durchblicken lassen.


    Die bürokratischen Probleme gibt es wohl überall auf der Welt, so wundert es mich nicht, dass das auch bei Tom so ist. Anfangs dachte ich, dass die etwas am Rad drehen, dass Tom nun die Vermögensverhältnisse von Livia aufschlüsseln muss. Aber dann fiel mir der Groschen, dass Livia ja von ihrer Mutter geerbt hat (haben könnte ...) und so tatsächlich Vermögen oder Schulden vorhanden sein könnte/n.


    Von den Dingen mit der Vaterschaftsanerkennung etc. habe ich leider keine Ahnung. Aber es hat ja niemand damit gerechnet, dass sie ihr Kind nicht nach der Geburt in die Arme schließen kann. Manchmal schiebt man etwas auf - und dann ist es tatsächlich zu spät.

    Viele Grüße Babsi

  • In diesem Abschnitt scheint die Fahrt rausgenommen worden zu sein. Trotz gleichbleibenden Schreibstil, habe ich kein hektisches Lesegefühl mehr, sondern eben ein ruhigeres.
    Schön, dass wir hier etwas aus der Vergangenheit erfahren. Ich kann jetzt nicht sagen, dass ich deswegen mehr Empathie mit Tom empfinde. Irgendwie, und ich kann noch nicht einmal genau sagen warum, könnte ich mir im Leben keine Beziehung vorstellen. Es sind irgendwie die Sachen, wie er Gespräche führt und Diskusionen führt.
    Karin scheint auch schon vor der verherenden akuten Leukämie nicht immer gesund gewesen zu sein. Eine OP am Kopf ist ja auch nicht alltäglich. Außerdem scheint sie mehr in der Realität gelebt zu haben. Denn sie sucht sich einen Job, weil die Schriftstellerei keine Familie ernähren kann. Tom himgegen MUSS erst dieses Buch beenden. Das wäre für mich ja okay, wenn er kurz vor dem Ende stehen würde und die Entstehung/das Schreiben erfolgreich verlaufen wäre. Ist es aber nicht. Da fehlt mir das Verständnis sich auch mal ganz rational auf das Leben einzulassen. Gut, vielleicht bin ich zu wenig künstlerisch veranlagt und zu konservativ. Ist aber nun mal so.


    Die Gegenwart scheint irgendwie still zu stehen bzw. nur sehr langsam und zähflüssig zu geschehen. Man kommt als Leser nicht über die Planung der Beerdigung hinaus. Das finde ich aber sehr gelungen, denn ich kann mir vorstellen, dass man nach so einem Schock tatsächlich so das Leben wahrnimmt.

  • Von den Dingen mit der Vaterschaftsanerkennung etc. habe ich leider keine Ahnung. Aber es hat ja niemand damit gerechnet, dass sie ihr Kind nicht nach der Geburt in die Arme schließen kann. Manchmal schiebt man etwas auf - und dann ist es tatsächlich zu spät.


    Nein, rechnen kann man mit so etwas bestimmt nicht. Trotzdem bin ich da wohl eher wie Zank veranlagt und hätte solche Sachen so schnell wie möglich erledigt. Ich bin da eher so ein Sicherheitsmensch und wie Caren schon schrieb, wird man zum Ende der Scwangerschaft eher unbeweglich und etwas träge.


    Aber Karin scheint auch nicht so gut mit der Schwangerschaft zu recht zu kommen. Immer ist sie so müde und geschafft und es geht ihr nicht gut. Vielleicht hatte sie deshalb auch einfach keine Energie sich um solche Dinge zu kümmern und Tom ist ihr da auch keine Hilfe.