Eleanor Herman - Schattenkrone: Royal Blood

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    Von Historisch brillanten Details und hölzernen Charakteren


    Alexander der Große ist ein Name, der wohl jedem etwas sagt. Über die Schlachten und Feldzüge aus seinen Jahren als Herrscher ist hinreichend bekannt, jedoch aus seiner Jugend nur wenig überliefert. Wer war der Eroberer in seiner Jugend? Eleanor Herman hat darauf eine Antwort in der Fantastik gesucht. Der Leser kann sich auf wahre Helden mit magischem Anklang, und mit einer großen Portion Romantik gefasst machen.
    Alex und Heph sind beste Freunde, Jakob und Kat reisen gemeinsam zum Blutturnier und Cyn und Zo haben ihre ganz eigenen Pläne.


    Ich habe mich für dieses Buch entschieden, da es einen tollen und interessanten historischen Hintergrund hat und der Klappentext für mich sehr interessant klang. Dementsprechend habe ich auch mit hohen Erwartungen die erste Seite aufgeschlagen. Was mich gleich in den Bann gezogen hat, war die eindringliche Einführung der ersten Hauptperson: Kat - Ich glaube, so dynamisch beginnt ein Buch selten. Das hat mich positiv gestimmt, obwohl mir die Zeitform nicht recht zusagen wollte. Die Geschichte wird konsequent im Präsens erzählt und in der 3. Person, was man mögen muss. Ich konnte mich auch im Verlauf des Buches nicht mit dieser Form der Erzählung anfreunden, aber das ist Geschmackssache.
    Über den gesamten Roman hinweg , spürte ich, dass die Autorin wirklich tief in die Materie eingedrungen ist. Sie hat bei der Recherche ganze Arbeit geleistet, sodass die vielen kleinen Details authentisch daher kamen. Sie hatte Ahnung von Kultur, den Essgewohnheiten, der Kleidung und den Trickreichen Schlachten der Antike. Das konnte ich auf vielen Seiten spüren - und das verlieh dem Buch auch einen Großteil seines Charmes.
    Die Protagonisten konnten mich leider nicht wirklich überzeugen. Sie wirkten allesamt hölzern und flach, ihre Handlungen waren zum größten Teil unüberlegt. Die einzige, die ihren Kopf einsetzte, war Cyn, die ihre Intrigen spann wie eine emsige Spinne im Netz. Alex, Kat, Heph und Jakob waren in der ersten Hälfte des Buches viel zu sehr damit beschäftigt, Eifersucht aufeinander zu empfinden, als das sie wirklich agieren konnten. Außerdem waren in meinen Augen einige Handlungen einfach zu irrrational. Selbst wenn das Buch für Jugendliche geschrieben wurde, können die Charaktere doch einen Funken Rationalität behalten, trotz dessen das alle bis über beide Ohren verliebt sind, oder? Das ist mir in der ersten Hälfte sauer aufgestoßen. In der zweiten zog dann der Plot an und der Fokus rückte ein wenig in eine andere Richtung, was mir auch wieder mehr Freude bereitete.
    Richtig Mitfiebern mit Alex und seinen Freunden konnte ich persönlich trotzdem nicht.
    Den zweiten großen Kritikpunkt stellt in meinen Augen der Schreibstil dar. Auf der einen Seite hatte das Buch einen sehr ernsten Hintergrund. Herrschen, Intrigen! Brutalität und Mord schien an der Tagesordnung zu sein. Trotzdem hatte ich das Gefühl, vor allen Dingen wenn das Auge auf die Emotionen der Protagonisten gelenkt wurde, dass sich das Buch an ein jüngeres Publikum richtete. Nur vom Stil her, nicht vom Inhalt. Eleanor Herman schreibt für meinen Geschmack manchmal zu direkt und ich musste das ein oder andere Mal wirklich dem Holzhammer ausweichen. Schade!


    Alles in allem fand ich die Idee wirklich toll. Ich habe gespürt, dass die Autorin wirklich viel Wert auf historische Genauigkeit gelegt hat, aber Probleme hatte, den Charakteren Leben einzuhauchen, was einerseits am Schreibstil, andererseits wahrscheinlich daran lag, dass sie so viele Perspektivstränge auf relativ wenig Seiten versucht hat, unterzubringen Deshalb vergebe ich drei Sterne.


    Threadtitel korrigiert. LG, Valentine

    Home is people, not a place (Robin Hobb, Live Ship Trader)

    Einmal editiert, zuletzt von LizzyCurse ()

  • Jetzt war ich gerade kurz irritiert, denn Elisabeth Herrmann ist eine Krimi-Autorin :zwinker: Du hast zweimal Elisabeth statt Eleanor geschrieben.

    LG, Dani


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  • Also manchmal bin ich echt zu verplant -.- Vielen Dank für die Berichtigung. Von der Autorin stehen auch einige Krimis bei mir, deshalb hatte ich die Dame wohl im Kopf - Vielen Dank, natürlich heißt sie Eleanor

    Home is people, not a place (Robin Hobb, Live Ship Trader)

  • Jeder kennt Alexander den Großen, doch wer weiß mehr über seine Jugend, bevor er zum großen Eroberer und Weltenherrscher wurde? In diesem Buch mixt die Autorin das Leben des Herrschers mit einer Lovestory und Fantasyelementen. Eine Mischung, die mich auf jeden Fall neugierig gemacht hat.


    In den ersten Kapiteln werden eine ganze Reihe von Personen in diversen Handlungssträngen eingeführt. Kat und ihr Jugendfreund Jacob sind in einem Dorf aufgewachsen, machen sich nun aber gemeinsam, wenn auch aus unterschiedlichen Gründen, auf in die Hauptstadt. Alex ist der Kronprinz des Reiches, leidet unter einem verkrüppelten Bein und will gemeinsam mit seinem besten Freund Heph auf eine Reise gehen, die ihn heilen soll. Seine Halbschwester Cyn spinnt im Palast ihre eigenen Pläne und Intrigen. Und da ist noch Zofia, die persische Prinzessin, die Alex heiraten soll, aber eigentlich in einen anderen verliebt ist. Außerdem gibt es noch eine ganze Reihe mehr oder weniger wichtiger Nebenfiguren, so dass man zu Beginn erst einmal etwas sortieren muss. Nicht gerade erleichtert wird dies dadurch, dass jeder einen Spitz- bzw. Kurznamen hat. Anscheinend traut man den jugendlichen Lesern nicht zu, mit komplizierten Namen wie Alexander, Katerina, Cynane oder gar Hephaistion zurechtzukommen. Eine Roxana dann aber mit Roxie abzukürzen, hat schon beinahe etwas Komisches und passte für mich absolut nicht ins pseudo-antike Setting.


    Zurück zur Handlung: der Großteil spielt in der Hauptstadt des makedonischen Reiches. Hier gibt es die üblichen Palastintrigen und Geheimnisse sowie natürlich auch reichlich Liebeleien und die daraus resultierenden Verwirrungen, gerade unter den jugendlichen Protagonisten.
    Magie spielt in dieser Welt eigentlich keine große Rolle mehr. Dennoch gibt es eine Art Bruderschaft, die sich auf die Fahne geschrieben hat, Magie vollkommen auszurotten. Diese Gruppierung blieb für mich ziemlich rätselhaft und ich habe nicht so recht verstanden, was sie tun und warum und vor allem, warum man sie derartig gewähren lässt.


    Insgesamt konnte mich dieser Auftaktband leider nicht so ganz überzeugen. Die Charaktere blieben für mich zu blass. Einige der Geheimnisse waren für mich sehr schnell sehr deutlich zu erkennen und so gab es kein großes Miträtseln, die Spannung blieb für mich auf einem recht niedrigen Level und manche Handlungsstränge habe ich als extrem unglaubwürdig empfunden.


    Der zweite Band „Göttertochter“ ist bereits für April 2017 angekündigt, ob ich hier weiterlesen werde, kann ich im Moment nicht sagen, ich tendiere eher zu einem Nein.


    3ratten

    LG, Dani


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  • Zitat

    Insgesamt konnte mich dieser Auftaktband leider nicht so ganz überzeugen. Die Charaktere blieben für mich zu blass. Einige der Geheimnisse waren für mich sehr schnell sehr deutlich zu erkennen und so gab es kein großes Miträtseln, die Spannung blieb für mich auf einem recht niedrigen Level und manche Handlungsstränge habe ich als extrem unglaubwürdig empfunden.


    Da stimme ich vollkommen mit dir überein. Das Buch hatte mehr versprochen, als es letztendlich gehalten hat. Was sehr sehr schade ist! Der Schreibstil war auch nichts für mich. Zu flach, zu direkt. Manchmal hatte ich wirklich das Gefühl, sie schriebe für ein deutlich jüngeres Publikum :(

    Home is people, not a place (Robin Hobb, Live Ship Trader)

  • Den Schreibstil hab ich gar nicht als so negativ empfunden. Aber die Figuren waren merkwürdig. Und diese abgekürzten Namen! Das hat mich teilweise echt aufgeregt :zwinker:

    LG, Dani


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  • Das kam noch dazu - die Charaktere waren für mich einfach zu flach. Sie haben nichts in mir angerührt, einfach weil die Autorin sie nicht tiefer Weiterentwickelt hat, sondern immer nur an der Oberfläche geblieben ist. Schade - eigentlich hätte die Geschichte wirklich gut werden können. Stattdessen haben die Figuren einfach mal ihren Kopf ausgeschaltet, kaum betrat das andere Geschlecht die Bühne. Das hat mich sehr gestört.

    Home is people, not a place (Robin Hobb, Live Ship Trader)

  • Das ist aber gerade (?) allgemein so im Jugend(fantasy)buch-Genre. Zumindest habe ich den Eindruck. Ich hab in den letzten Tagen mehrere solcher Bücher gelesen und rezensiert und bei allen schaltet das Hirn der Heldin komplett aus, wenn der ach-so-heiße Typ die Bühne betritt :rollen:

    LG, Dani


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  • Wird das zum neuen Trend? *gg* ja, das kann ich eingeschränkt bestätigen. Wahrscheinlich halten das manche Autoren für den Ausdruck vollkommener Verliebtheit. Aber zum Glück gibt es auch Gegenbeispiele, bei denen die Protas noch ein Mindestmaß an Hirnmasse behalten, trotz dessen dass sie einen Jungen oder ein Mädchen gut finden. Deshalb gilt das nicht als Entschuldigung für mich.

    Home is people, not a place (Robin Hobb, Live Ship Trader)