Christiane Lind - Weiße Rosen und die Titanic

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    In ihrem neuesten Roman "Weiße Rosen und die Titanic" nimmt uns die Autorin auf eine außergewöhnliche Reise mit, und zwar ist dies die Jungfernfahrt der Titanic, die eigentlich in New York enden sollte. Doch wie wir wissen, kam es ja ganz anders.


    Wir befinden uns im Jahr 1912 im Frühjahr in Berlin. Eigentlich steht der Schauspielerin Paul und ihrer besten Freundin, der Kostümbildnerin Luise eine glänzende Karriere an Theater bevor. Doch durch eine böse Intrige, einen gefälschten Schuldschein, verlieren die beiden ihren Arbeitsplatz und ihre Wohnung. Da kommt ihnen das großzügige Geschenk eines amerikanischen Verehrers gerade recht. Ein Erste-Klasse-Ticket für die Titanic. An Bord dieses Luxusdampfers findet Luise mit dem Steward Leonard ihr großes Glück, während Paulas Verehrer Ferdinand von Fahlbusch einen perfiden Plan verfolgt.


    Beim Beenden dieses herausragenden Buches ist mir immer noch ein Schauer über den Rücken gelaufen. Der Untergang der Titanic ist ja ein Ereignis, das uns durch dieses Buch wieder Nahe nahe gebracht wird und das mich wirklich sehr berührt hat und mich betroffen macht. Aber nun zur Geschichte von Luise und Paula. Schon der Prolog der uns nach Ostpreußen im Jahr 1899 entführt, hat bei mir schon einen gewissenen Schauer bewirkt und das mit gutem Grund. Und dann sind wir in Berlin. Der Schreibstil der Autorin ist ja so spitzenmäßig, man befindet sich sofort mittendrin in der Geschichte und kann sich alles bildich vorstellen. Ich sehe Paula und Luise bei der Arbeit, mit welcher Begeisterung sie hier am Theater beschäftigt sind, sehe ihren Kummer und ihren Schmerz als sie alles verlieren. Dann fassen die beiden ja wieder Mut und beschließen in der Neuen Welt groß raus zukommen. Als sie denn Luxusdampfer betreten, bin selbst ich sprachlos. Hier zaubert mir mein Kopfkino wunderbare Bilder, dieses Schiff muss einfach unvorstellbar toll gewesen sein. Und ich habe die Tage auf dem Schiff wirklich sehr genossen. Bin mit Paula und Luise flaniert und habe mir den Wind um die Nase wehen lassen. Wäre ja alles wunderschön gewesen, wenn da nicht dieser Ferninand von Fahlbusch gewesen wäre, der mir von Anfang an unheimlich war. Doch welches Geheimnis umgibt diesen von Fahlbusch? Welchen bösartigen Plan verfolgt er und warum? Da bekommt man schon richtiges Gänsehautfeeling. Und die Geschichte wird ja von Seite zu Seite spannender. Und der Höhepunkt ist dann mit dem Zusammenstoß des Eisberges erreicht. Was dann geschah ist unverstellbar. Ich sehe die Panik und höre die Schreie der Menschen. Eine unvorstellebare Tragödie, die jeden tief berührt.


    Für mich ist dieses Buch ein absolutes Lesehighlight - ein Bestseller für ganz besondere Lesestunden, die unterhaltsam, spannend und äußerst berührend sind. Selbstverständlich vergebe ich für dieses herauragende Buch 5 Sterne.


    Das Cover ist ein absoluter Traum.

  • Der mysteriöse Rosenkavalier


    1899 Ostpreußen. Der 12-jährige Franz ist zu Gast auf dem Gut eines Freundes seines Vaters. Dort soll er sich um die junge Tochter der Gastgeber kümmern, denn sein Vater erwartet von ihm, diese später einmal zur Frau zu nehmen. Doch Franz wird von dem Küchenmädchen und seiner Angebeteten gehörig hinters Licht geführt.
    1912 Berlin/Titanic. Paula ist als Schauspielerin an einem Berliner Theater engagiert, wo auch ihre Freundin Luise als Kostümbildnerin unterkommen konnte. Endlich hat es mit der ersten Hauptrolle geklappt und die nächste steht in Aussicht. Wären doch nur nicht die vermaledeiten weißen Rosen, die Paula immer wieder von einem unbekannten Verehrer in die Garderobe geschickt bekommt und ihr einen Schauer über den Rücken laufen lassen. Doch dann bekommt erst Paula unvorhergesehen die Kündigung vom Theaterdirektor präsentiert, aber auch Luise muss gehen. Als wäre das nicht genug, müssen die beidem auch noch ihre Wohnung räumen und ein gefälschter Schuldschein bringt Paula in arge Schwierigkeiten. Die beiden Frauen wissen sich keinen Rat mehr und setzen alles auf eine Karte. Ein amerikanischer Gönner hat zwei Tickets für die erste Klasse zur Jungfernfahrt der Titanic für eine Reise nach New York geschickt. Kurzentschlossen treten die beiden Frauen mit ihrer ganzen Habe die Reise auf dem Luxusdampfer an und begeben sich auf eine Abenteuerfahrt der besonderen Art. Leider erreichen Paula auch hier, mitten auf dem Ozean, die unerwünschten Rosen in ihrer Kabine. Wer ist der mysteriöse Rosenkavalier und was bezweckt er mit seinem Blumengruß? Wann wird er sich endlich zu erkennen geben?


    Christiane Lind hat mit ihrem Buch „Weiße Rosen auf der Titanic“ einen sehr unterhaltsamen und spannenden historischen Roman vorgelegt und dabei die legendäre Titanic als Hintergrundkulisse gewählt, die für viele Menschen aus aller Welt zum Schicksal wurde. Der Schreibstil der Autorin ist einfach unübertroffen, eine flüssige Erzählweise gepaart mit einem gekonnten Spannungsaufbau und einer wunderbaren Hintergrundrecherche, die das Lesen des Romans zu einem Erlebnis werden lassen, denn man hat das Gefühl, hautnah dabei zu sein. Auch die Hintergrundrecherche wurde akribisch durchgeführt, so trifft man bei der Lektüre auf Passagiere, die tatsächlich an Bord der Titanic zu Gast waren. Diese werden wunderbar in die fiktive Handlung mit einbezogen, was einmal mehr den Eindruck vermittelt, dass man als Leser Zaungast bei dieser Geschichte ist. Auch die damaligen Verhältnisse auf dem Schiff, der überbordende Luxus in der ersten Klasse ebenso wie die Unterbringung der Passagiere in der dritten Klasse bekommen ihren Platz in der Handlung und zeigen die damaligen Standesunterschiede auf.


    Die Charaktere sind ausgesprochen detailliert und liebevoll ausgestaltet worden. Man hat bei den meisten von ihnen das Gefühl, sie persönlich zu kennen und sieht sie imaginär in Fleisch und Blut vor sich. Sie wirken sehr kraftvoll im Ausdruck, dabei sehr lebendig und mit großer Authentizität. Paula ist eine sympathische junge Frau mit einer Liebe zum Theater, was einen Bruch mit ihren Eltern herbeiführte, ist sie doch adliger Herkunft und eigentlich dazu verdammt, eine standesgemäße Partie zu heiraten. Doch Paula hat ihren eigenen Kopf und bestimmte Vorstellungen von ihrem Leben. Sie ist freundlich und hilfsbereit mit einer gewissen Empathie, und wenn sie ratlos ist, hat sie immer noch ihre heißgeliebte Luise, ihre beste Freundin seit Kindertagen. Die beiden sind geradezu unzertrennlich. Luise ist eine patente Frau mit einem Talent fürs Schneidern und Entwerfen. Sie träumt von einem eigenen Modeatelier. Luise ist warmherzig, voller Ideen und praktisch veranlagt. Paula und sie ergänzen sich auf wunderbare Weise. Leonard ist Steward auf der Titanic und ein sehr hilfsbereiter sympathischer Mann, der sich die Wünsche der Gäste auf die Fahne geschrieben hat und ihnen das Leben an Bord so angenehm wie möglich gestalten möchte. Dass er an Bord die Liebe finden würde, damit hat er wohl nicht gerechnet. Ferdinand ist ein arroganter Schnösel mit einem Hang zum Größenwahn. Er besitzt keinerlei Stil und Contenance, wirkt eher wie ein Prolet als wie ein Adliger. Er hat ein Geheimnis und wird einige Menschen an Bord in arge Schwierigkeiten bringen mit seinem Verhalten. Auch die anderen Protagonisten wie Harri und seine Schwester sind wunderbar in Szene gesetzt und bereichern die Handlung mit ihren kleinen Auftritten ebenso wie Hund Valentino oder die Schiffskatze Jenny.


    Mit „Weiße Rosen und die Titanic“ ist Christiane Lind wieder ein Roman der Extraklasse gelungen, ein wahrer Pageturner, der einem beim Lesen ein tolles Kopfkino verschafft. Die Vermischung von historisch belegten Fakten mit einer fiktiven Geschichte, die sich fast schon zu einem Kriminalroman auswächst, einige Geheimnisse sowie eine schöne Liebesgeschichte beinhaltet, dürfte viele Leser ansprechen. Absolute Leseempfehlung für eine Wahnsinnsgeschichte, besser kann man es nicht machen. Chapeau!!!


    5ratten