Bernhard Hennen - Elfenwinter

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  • Inzwischen habe ich mich tatsächlich bis zum Ende durchgekämpft! Abschließend kann ich sagen, dass das Buch in der zweiten Hälfte wesentlich besser wurde und das Lesen mehr Spaß machte, als ich nach den ersten Kapiteln vermutet hatte. Ich musste mich wohl erst einmal in diese Welt der Elfen und Trolle hineinfinden.


    Es ging tatsächlich nicht nur um Kampfgemetzel, was ich langweilig gefunden hätte. Mit dem Fortschreiten der Handlung wurden Hintergründe dargelegt, wie es infolge vergangener Geschehnisse zu dieser und jener Situation gekommen ist. So konnte man die unterschiedlichen Gruppen (Menschen, Elfen, Trolle) nach und nach besser verstehen. Außerdem spielten strategische Aspekte eine größere Rolle, und sogar die Kapitel der Trolle wurden dadruch interessant, dass diese eben nicht nur brutale Raubtiere sind, (auch wenn bei ihnen einiges sehr ekelhaft war), sondern eigene Ansichten und Ziele haben und sogar strategisch planen können und übernatürliche Kräfte nutzen. Den Menschen und Elfen bekam es nicht gut, dies anfangs nicht in Betracht zu ziehen.


    Gut gefiel mir auch der Handlungsstrang in dem Dorf im Fjordland, wo eine übernatürliche Kreatur umgeht und Menschen tötet, und wie diese zur Strecke gebracht wurde. Überhaupt war der Handlungsstrang um Asla und die Kinder mein Favorit, und der wurde ja vor allem am Ende besonders spannend.


    Nett waren auch die kursiv gedruckten Einschübe mit Kapitel aus Chroniken der Elfen und der Menschen.


    Stilistisch hätte das Buch besser sein können. Nicht immer konnte ich mir örtliche Gegebenheiten und Kämpfe gut vor meinem inneren Auge vorstellen. Die Karte vorne im Buch war da auch nicht sehr hilfreich. Gegen Ende des Buches wiederholen sich ähnliche Formulierungen immer von neuem. Und die Kapitel enden natürlich meistens mit einem Cliffhanger, und dann wechselt der Schauplatz.


    Nicht nahegerückt ist mir die Figur der Emerelle, die fast das ganze Buch hinduch nicht agiert und von der man immer nur die Meinungen der anderen hört. Für die einen ist sie eine große Königin, die viel Gutes bewirkt, für die anderen eine Tyrannin. Hier kommen wohl widerstreitende Interessen zum Ausdruck. Auf jeden Fall bleibt diese Figur ambivalent.


    Das Ende für Alfadas fand ich ein wenig merkwürdig. Aber natürlich möglich.


    Nun muss ich wohl die anderen Bände noch lesen, um zu wissen, ob und wie die Geschichte weitergeht.


    Fazit: durchaus spannend, wenn auch stellenweise etwas langatmig. Das Buch selber ist von seiner Dicke her übrigens für ein Taschenbuch hart an der Grenze, besonders bei den ersten und letzten Kapiteln wird es schon unbequem, es aufzuklappen und offenzuhalten.


    3ratten + :marypipeshalbeprivatmaus:

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