Virginia Woolf - Orlando

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  • Virginia Woolf - "Orlando"


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    Leider, leider muss ich mich auch den Enttäuschten und Nicht Überzeugten anschließen. Ich bedaure es wirklich, denn nach wenigen Sätzen hat mich die Sprachgewalt von Woolf beinahe umgeworfen. Eine filigrane Sprache, so leise, so schön, als würde man auf Zehenspitzen durch alte Gemäuer streifen, und ab und an ein Paukenschlag, ein drohender Fluss harter und lauter Wörter. Einfach überwältigend.
    Und trotzdem habe ich mich nach wenigen Seiten begonnen zu quälen, konnte keinen Satz mehr genießen, weil meine Aufmerksamkeit immer mehr nachließ (dass es nicht nur mir so ging, zeigt die Rezension von stefanie_j_h, die ja Ähnliches beschreibt!). Dabei hat mir die erste Sequenz mit der russischen Prinzessin noch gefallen, richtig mühsam wurde es erst nach der Transformation zur Frau. :confused: :spinnen: :vogelzeigen::wegrenn: Entschuldigung, aber was für ein Blödsinn ist das? Obwohl ich ja eigentlich wusste, was mich erwartete, erschien es mir ab diesem Zeitpunkt so, als würde man einem wild gackernden Wahnsinnigen lauschen, der versucht mit schönen Versen über seinen verwirrten Verstand hinwegzutäuschen. Das klingt hart, aber Woolf hat mich als Leser aus der Geschichte geschmissen und mir keinen Zugang dazu mehr ermöglicht. Immer mehr Fragezeichen begannen aufzutauchen und die Person von Orlando wurde mir immer unmöglicher, immer lästiger, bis ich sie schließlich gar nicht mehr ertragen konnte und jetzt, wenige Seiten vor dem Ende, kapituliert habe.
    Selten war mein Widerwillen gegen ein Werk so stark, selten habe ich ihm aber so wenig nachgegeben. Lange versucht man sich einzureden, dass einem gefällt, was man liest. Und erst in einem lichten Moment wird man sich bewusst, dass man eigentlich seine Zeit verschwendet.
    Es stimmt, und es ist schade, dass auch ich mich vorher überhaupt nicht mit der wirklichen Biographie von Vita Sackville - West beschäftigt habe. Allerdings bezweifle ich doch sehr, ob das viel gerettet hätte.
    Anzumerken bleibt, dass ich sicher noch ein Buch von Virginia Woolf probieren werde, da ich aufgrund der vielfachen positiven Resonanz hoffe, dass die schöne Sprache nicht immer an eine so katastrophale Geschichte verschwendet wird!
    1ratten

    Auch ungelebtes Leben<br />geht zu Ende<br />- Erich Fried

  • Okay, ich bin Frau und kritische Leserin. Musste für die Schule schon Biografisches lesen und ich finde, das war das langweiligste Buch aller Zeiten. Das übertrifft ja alles Dagewesene!
    Nein, von mir bekommt das keine Ratte.