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Peter Berthold, geb. 1939, ist Ornithologe und Verhaltensforscher. Er war über 20 Jahre Professor für Biologie und Direktor des Max-Planck-Instituts für Ornithologie. Gemeinsam mit der Heinz-Sielmann-Stiftung ist er Initiator der Aktion "Jeder Gemeinde ihr Biotop".
Unter den Ornithologen Deutschlands zählt Peter Berthold zweifellos zu einer der Koryphäen. Vogelschutz bedeutet für ihn nicht nur direkte Arbeit am Tier, sondern Naturschutz ganz allgemein. Die stetige Abnahme der Vogelpopulation ist bereits seit Mitte 19. Jahrhundert nachgewiesen. Sogar in Deutschland war es früher üblich, die gefiederten Gesellen als Nahrungsmittel zu jagen, was den Bestand aber nur geringfügig beeinträchtigte. Inzwischen stirbt ein großer Teil der Vögel hierzulande durch freilaufende Katzen, aber auch viele andere Faktoren spielen eine Rolle bei der Dezimierung. Fehlende Brutplätze, immer weniger Insekten und der flächendeckende Einsatz von diversen Giftstoffen in der Landwirtschaft tragen ebenfalls ihren Teil dazu bei.
Wichtig ist, das Artensterben einzudämmen, denn ganz verhindern lässt es sich heutzutage nicht mehr. Je größer die Artenvielfalt, um so größer sind die Chancen, die Vogelpopulation auf einem einigermaßen gesunden Niveau zu halten. Das bedeutet, dass man neben dem direkten Schutz vor allem für Gebiete sorgen muss, in denen Vögel angemessene Brutmöglichkeiten und Nahrung finden. Peter Berthold hat schon vor Jahren damit begonnen, bestimmte Areale entsprechend umzugestalten, den Tieren das zu bieten, was sie für ein artgerechtes Leben benötigen. Die detaillierte Beschreibung dieser Renaturierung nimmt einen großen Teil seines Buches ein. Anhand genauer Erläuterungen über die Standortsuche und Gestaltung bis hin zur Finanzierung gibt er Einblicke, welche Mittel erforderlich sind. Aber auch der einzelne Vogelliebhaber kann in seinem Garten etwas dazu beitragen. Auch hierfür gibt es praktische und leicht umsetzbare Tipps.
Peter Berthold betätigt sich seit Jahrzehnten als Ornithologe, hat viele Vogelarten verschwinden sehen und belegt dies mit erschreckenden Zahlen. Seit dem Jahr 1800 sind die Vogelbestände um geschätzte 80 % geschrumpft, der größte Teil davon aber erst in den letzten 60 bis 70 Jahren, seit der Anbau von Monokulturen mit allen Nebenerscheinungen in der Landwirtschaft immer mehr zunimmt. Ein Umdenken in dieser Hinsicht käme nicht nur der Vogelwelt, sondern letztlich auch uns Menschen zugute. Gefragt ist hier auch die Politik, denn bisherige Maßnahmen zur Artenerhaltung helfen meist nur gegen akute Missstände, sind aber selten auf lange Sicht ausgelegt.
Ein wichtiges Buch, das zeigt, dass es um unsere Vogelwelt zwar nicht rosig bestellt, aber auch noch lange nicht zu spät ist, um etwas dagegen zu tun.
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