Thomas Elbel - Der Todesmeister

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  • Der Todesmeister von Thomas Elbel


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    Taschenbuch: 512 Seiten
    Verlag: Blanvalet Taschenbuch Verlag
    veröffentlicht am: 20. November 2017


    An einer Spreebrücke verhakt wird die Leiche einer jungen Frau entdeckt, die übel zugerichtet worden ist. Ein brisanter Fall, der von oberster Hand kritisch beäugt, für einigen Wirbel sorgt. Denn die Tote ist mit dem Berliner Justizsenator Max Stade verwandt, der anstatt die Ermittlungen zu unterstützen, ordentlich mauert. Ein seltsames Benehmen, das die Ermittler des Berliner LKA hellhörig werden lässt. Deshalb machen sich Dr. Viktor Puppe als Neuer im Team und seine beiden mit einem Migrationshintergrund versehenden Kollegen auch daran, den offensichtlich verschwiegenen Hintergründen nachzugehen. Fast zur gleichen Zeit tauchen im Internet Snuff Videos auf, in den junge Frauen gequält und getötet werden. Und plötzlich wird klar, das zwischen diesen und der in der Spree gefundenen Toten eine Verbindung besteht.


    "Der Todesmeister" ist das Thriller-Debüt von Thomas Elbel, der bereits 3 Fantasyromane erfolgreich veröffentlich hat. Nun ist er dem Verbrechen erlegen und schickt mit seinem aus dem Innenministerium ins LKA Berlin wechselnden Kriminalisten Dr. Viktor Puppe einen unkonventionellen Ermittler ins Rennen, der ein gutes Gespür für die Handlungsweisen seiner Mitmenschen besitzt. Aber nicht nur sein untrüglicher Instinkt lässt ihn selten im Stich, auch seine elitäre Bildung ist von Nutzen, wenn er mit allen Wassern gewaschenen Verbrecher jagd. Das allerdings macht er nicht allein, sondern mit einem Team, das bereits zwei clevere Kommissare besitzt. Da ist zum einen der punkige Kenji Tokugawa, der gerne Sprüche klopft und zum anderen die undurchsichtige Begum Duran, die neben der Arbeit auch privat einiges zu stemmen hat.


    Der Fall selbst kommt mit einigen grausamen Verbrechen daher, ist aber weder originell noch neu. Denn schon ziemlich oft mussten sich verschiedenartige Ermittler mit einem Verbrecherring rumschlagen, der von den Mordfantasien seiner Kunden profitiert und ihnen Filme über reale Misshandlungen und Tötungsdelikte zur Verfügung stellt. Auch die Beteiligung hochrangiger Personen gab es schon zur Genüge und doch gelingt es Thomas Ebel seine Leser mit einem nervenaufreibenden und rasant verlaufenden Plot an die Handlung zu fesseln. Kombiniert mit charismatischen Ermittlern, etwas eigenwilligem Humor und dem Talent, fesselnd zu schreiben, gelingt es ihm ein ungewöhnliches Ermittlerteam in Berlins Krimiszene zu etablieren, von dem es hoffentlich noch mehr zu lesen gibt.


    Fazit:
    Ein gelungenes Thriller-Debüt, das mit einem an die Nieren gehenden Fall überzeugt.


    5ratten

    Einmal editiert, zuletzt von Krimine ()

  • Brutal, beängstigend...Thriller!


    In der Spree wird ein junges Mädchen gefunden, schnell stellt sich heraus, dass sie ermordet wurde. Die Identität ist rasch geklärt, die Tote war die Nichte des Justizsenators, was das Ermittlerteam vor besondere Herausforderungen stellt. Victor Puppe, der neu beim LKA Berlin ist, muss sich nicht nur diesen stellen, sondern auch mit seinen nicht ganz so einfachen neuen Kollegen zurecht kommen. Als im Internet Filme, in denen Frauen bei so genannten Snuff Videos gequält werden, auftauchen, ist schnell klar, dass die Ermittler es mit einem Serienmörder zu tun haben.


    Das ist Thriller! Schon auf der ersten Seite, nach wenigen Absätzen, ist man als Leser mitten drin im Thriller. Einige Szenen sind nichts für sensible Leser. Hartgesottene Leser werden erkennen, wie gut und bildhaft der Autor grausame, angsteinflössende und bedrückende Szenen beschreibt. Auch die "medizinischen" Szenen, wie eine Autopsie oder der Aufenthalt und die Behandlung eines Zeugen im Krankenhaus , sind sehr authentisch beschrieben und weisen auf hervorragende Recherchen hin. Der Schreibstil hat mir sehr gefallen und Thomas Elbel baut sehr schnell Spannung auf. Ich tappte bis fast zum Schluss betreffend Identität des Täters im Dunkeln. Hier habe ich bekommen, was ich in Thrillern mag : Eine schlüssige Ermittlung, etliche Gänsehaut- auslösende Szenen und das Aha Erlebnis, als zum Schluss die Täterfrage aufgelöst wird.
    Sehr gruselig und eindrücklich ist, als der Täter zu Wort kommt und man erfährt und erkennt, warum er mordet.
    Zu den Figuren: Die Ermittler haben Ecken und Kanten und sind mit Details ausgestattet, die sie unverwechselbar machen. Ob mir jetzt die männermordende Rechtsmedizinerin oder die konstant übel gelaunte Kommissarin Begün gefallen haben? Einerseits hat mich vor allem die türkisch-deutsche Begün genervt. Eine Kollegin wie sie wünsche ich echt niemandem. Andererseits hat der Neue im Team, Victor Puppe da noch den Kollegen Ken. Der ist noch schlimmer als Begün. Sobald Ken den Mund aufmacht , entweichen ihm sexistische, alberne oder beleidigende Sprüche. Zu Beginn war es amüsant, dann je länger je mehr nervend. Zum Glück hatte er nach den ersten Kapiteln mit den Ermittlungen genug zu tun und die Sprüche wurden sachbezogener und weniger. Ich denke, diese Charakterisierung wird polarisieren . Und ehrlich gesagt sind die Ermittler wenigstens dadurch nicht flach und leblos. Ob sie mir nun gefallen oder nicht, ist für mich zweitrangig. Ich muss ihnen ihre Rolle abnehmen, und auch wenn nicht sonderlich sympathisch, ist dies hier sehr gelungen.
    Ich habe "der Todesmeister" verschlungen und kann eine Leseempfehlung für Thrillerfans aussprechen.



    5ratten

    Einmal editiert, zuletzt von Igela ()

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    "Sprechen wir von der Kinderprostitution oder dem Missbrauch der Kleinsten, dann sprechen wir von nichts weniger als der Hölle! Kein Schattenreich kann satanischer sein als das, was wir Menschen uns in diesem Sektor leisten." (Christa Schyboll)

    Victor von Puppe ist frisch aus dem Innenministerium zum LKA Berlin gewechselt. Keiner weiß jedoch das er einen triftigen Grund für seinen Wechsel hat. Doch dann wird an der Oberbaumbrücke die Leiche der 16-jährigen Nichte des Justizsenators, tot aufgefunden. Viele Folter- und Missbrauchsspuren weisen auf einen brutalen, skrupellosen Täter hin. Mit seinen beiden Kollegen Begüm Duran und Kenji Tokugawa versuchen sie in dem Fall zu ermitteln. Auch im Internet tauchen Videos auf, die einen perversen Täter zeigen wie er ein junges Mädchen tötet. Doch dann finden sie einen weiteren Toten, der für die Taten verantwortlich gemacht wird. Doch Victor und Ken sind sich sicher, dass er nicht allein der Täter war. Wer möchte das sie nicht weiter in dem Fall ermitteln? Hat der Justizminister und Onkel der Toten da seine Finger mit im Spiel? Das Tagebuch von Katharina gibt ihnen weiter Aufschlüsse doch Victor und Ken müssen weitere Beweise finden. Eine gefährliche Suche nach dem Täter beginnt, der in den oberen Kreisen nicht gern gesehen wird.


    Meine Meinung:
    Ein sehr guter Auftakt für Thomas Elbels ersten Thriller. Wir Leser haben es seinem Agenten zu verdanken, dass er diesen geschrieben hat. "Der Todesmeister" ist ein sehr brutaler, anspruchsvoller, fesselnder und auch teils realitätsnaher Thriller, der allerdings nichts für schwache Nerven ist. Den bei den Folter- und Tötungsszenen ist der Autor nicht gerade zimperlich. Mehrere Handlungsstränge führen durch das Buch zum einen die Vergangenheit des Täters und der Nichte des Senators. Aber man erfährt auch ein wenig über die Vergangenheit der Ermittler und natürlich die Gegenwart mit dem brutalen Verhalten des Täters. Ein wenig flammt teils überspitzter Humor bei den Ermittlern auf, um die Lage etwas zu entspannen. Der Schreibstil ist sehr gut und interessant, sodass der Spannungsbogen nur selten abflacht. Mich jedenfalls konnte das Buch überzeugen und fesseln und es hat mich am Ende nicht mehr losgelassen. Wieder einmal konnte man lesen, wie Menschen durch Missbrauch in ihrer eigenen Kindheit, selbst zu Tätern werden können. Ich freue mich, das es einen weiteren Fall mit den Ermittlern geben wird und vergebe 5 von 5 Sterne. Ich finde, dieses Buch ist ein Muss für alle Thrillerfans.

    5ratten :tipp:

  • Viktor von Puppe wechselt vom Innenministerium zum LKA Berlin. Das geschieht nicht ganz uneigennützig, was sich der Leser auch gleich zu Beginn denken kann, da Viktor beim LKA wesentlich schlechter bezahlt wird als zuvor. Also muss wohl ein anderer, sehr wichtiger Grund für seinen Wechsel vorliegen. Jedenfalls ist er mit Begeisterung dabei als kurz nach seinem Arbeitsbeginn eine erste Leiche auftaucht. Die junge Frau wurde übel zugerichtet und aus der Spree gefischt. Es handelt sich um die Nichte des Berliner Justizsenators. Gemeinsam mit seinem Kollegen Kenji Tokugawa und der Kollegin Begüm Duran macht er sich an die Aufklärung des Falles. Dabei steht dem Team auch die Rechtmedizinerin Stella Samson zur Seite. Leider sind hier höhere Kreise involviert und für diese zählt einfach nur eine schnelle Aufklärung. Ob diese dann auch den richtigen Täter liefert scheint zweitrangig zu sein. So werden Viktor und seine Kollegen leider schon frühzeitig in ihrer Arbeit behindert bzw. gar mit anderen Aufgaben betraut. Aber das hält dieses Team natürlich nicht davon ab der Wahrheit auf den Grund zu gehen. Und diese Wahrheit lässt sie in wahre Abgründe blicken.


    „Der Todesmeister“ ist der erste Thriller des Autors Thomas Elbel. Neben der eigentlichen Krimihandlung nimmt hier auch das Leben der ermittelnden Beamten einen großen Raum ein. Dies ist vor dem Hintergrund, dass wohl weitere Fälle für Viktor und seine Kollegen folgen sollen, durchaus interessant und angebracht. Alle Personen sind, jede für sich betrachtet, wirklich außergewöhnlich und alle haben eine interessante Vergangenheit bzw. besondere Vorlieben.


    Der gesamte Thriller ist spannend gehalten, sowohl in Bezug auf die laufenden Ermittlungen als auch in Bezug auf die handelnden Personen. Als Leser muss man schon etwas hart gesotten sein, wenn man sich auf das einlässt, was die Opfer hier erleiden müssen. Die Motive des Täters und seine Identität werden keinesfalls zu früh verraten. Auch hier konnte mich der Autor überzeugen.


    Diesem Serienauftakt sollte jeder Liebhaber von Krimis und/oder Thrillern seine Aufmerksamkeit widmen und dabei eintreten in das Grand Guignol, das Kabarett des Schreckens.


    Copyright © 2018 by Iris Gasper


    5ratten

    Lesen ist meine Leidenschaft