Kate Morton - Die Tochter des Uhrmachers

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    Titel: Die Tochter des Uhrmachers

    Autorin: Kate Morton


    Inhalt:

    Birchwood Manor 1862:

    Edward Radcliffe versammelt eine illustre Runde in seinem Landhaus an der Themse. Er hat sich praktisch in das Haus verliebt und auch in eine Frau. Er möchte sein Glück mit allen Teilen. Doch was als Verheißungsvoller Sommer begann endete in einer Katastrophe...

    Gegenwart:

    Elodie findet zufällig in dem Archiv, für das sie arbeitet ein altes Bild mit einem Haus. Es trifft sie wie ein Schlag. Das Haus sieht ja genauso aus, wie jenes, das sie von alten Erzählungen aus Kindheitstagen kennt. Damals dachte sie, es sei ein wunderbares Märchen. Neugierig beschließt sie, Nachforschungen anzustellen.



    Meine Meinung:

    Kate Morton ist eine Lieblingsschriftstellerin von mir, daher fiebere ich jedem Erscheinungsdatum eines Romans von ihr entgegen. Dieses Mal war ich allerdings auch ein klein wenig skeptisch. Der Inhalt hatte ich nicht ganz so angesprochen und wenn es eben nicht ein neuer Roman von ihr gewesen wäre, hätte ich mir sicher genau überlegt, ob ich mir das Buch kaufen würde.

    "Die Tochter des Uhrmachers" ist ein gutes Buch geworden, aber eben für meinen Geschmack nicht mehr und nicht weniger. Es gibt andere Roman der Autorin z.B ihr vorheriger Roman Das Seehaus, die mir persönlich sehr viel besser gefallen haben. Das liegt vor allem daran, das ich oftmals die Verknüpfungen der einzelnen Handlungsstränge als nicht so gelungen empfunden habe. Es gibt einige Figuren die hier bei genauerer Betrachtung mit einander verbunden sind, wenn auch auf ungewöhnliche Art und Weise. Zudem gefiel mir auch eine bestimmte Erzähl-stimme nicht so gut, deren Geschichte für sich zwar interessant zu lesen war, die ich aber im Gesamtbild nicht so recht stimmig war. Kate Morton hat sich was getraut und aus dem, was man von ihren Romanen kennt auf jeden Fall wieder etwas Neues gemacht. Das finde ich auch prinzipiell gut und man merkt, das sie sich von ihrem ersten Roman bis jetzt, als Schriftstellerin weiterentwickelt hat. Ein Grund weshalb ich ihre Romane auch so gut finde. Man merkt, das sie zwar eine Art Grundthema hat - Familiengeschichten und ihre Geheimnisse - aber eben nicht immer wieder die gleiche Geschichte erzählt. Aber "Die Tochter des Uhrmachers" wirkt an manchen Stellen für mich nicht ganz stimmig. Als hätte sich die Autorin mit den vielen Geschichten die sie hier zusammenfügt, etwas übernommen. Ich glaube fast sie wollte zu viel auf einmal.


    Die beiden Rahmenhandlungen - ja, es gibt zwei, und auch das fand ich nicht ganz soo gut - haben mir unterschiedlich gut gefallen. Die eine ist besagte Erzählstimme die ich nicht so mochte, die andre bleibt eben etwas zu stark im Hintergrund. Nach einer Weile hat man sie fast vergessen, weil Morton eben ihre Zeit braucht um auch die andren Geschichten erzählen zu können.

    Überhaupt kommt dabei die für mich interessantere Rahmenhandlung zu kurz. Eine Archivarin, das Sammeln und bewahren von Erinnerungen über Gegenstände in Archiven, das alles fand ich toll und ich hätte gerne noch mehr von ihr und vor allem der Geschichte ihrer Mutter gelesen. Die Autorin belässt es bei dem Zusammentragen verschiedener Episoden, die eher wie Erinnerungen wirken und daher auch Bruchstückhaft bleiben müssen. Andererseits entwirft sie einige spannende Familiengeschichten, bei denen mir persönlich immer wieder mehr Tiefe gefehlt hat, weil eben doch einige Figuren zusammen kommen und man so, eben den Fokus nicht nur auf wenige Personen legen kann. Dadurch ist das Buch einerseits realistisch, denn auch wenn man einzelne Gegenstände oder Schriftstücke von einer Person hat, bleiben immer Fragen offen. Manches für immer unerzählt. In der Hinsicht ist das Buch also eigentlich richtig gut konstruiert. Trotzdem, beim Lesen blieb das für mich insgesamt eher unbefriedigend und nicht in allen Details stimmig zusammengeführt. Es wirkte gerne mal etwas überladen und insgesamt hat mich auch nicht jede Zeitebene des Romans richtig überzeugt.


    Insgesamt betrachtet, ein eher schwächerer Roman der Autorin, dem ich:


    3ratten :marypipeshalbeprivatmaus:


    gebe

  • Na, dann geselle ich mich mal zu Dir, @Holden, ich habe das Buch nämlich auch gerade zu Ende gehört (das Hörbuch, gelesen von Esther Schweins).
    Insgesamt hat es mir zwar gut gefallen, aber die vielen Zeitebenen fand ich dann doch etwas verwirrend, und die vielen Figuren trugen noch zur Verwirrung bei. Gut fand ich die überraschenden Wendungen zum Schluss - ich meine den Schluss der einen Vergangenheitsebene, wo aufgedeckt wird, was 1862 auf Birchwood Manor tatsächlich geschah. Die Gegenwartsebene schwächelt meiner Meinung nach etwas. Elodie nervt ein bisschen in ihrer "Bravheit" und darin, wie sie sich von ihrem Verlobten manipulieren lässt. Es dauert eine Weile, bis sie selbst mal aktiv wird.

    Aber lesens- bzw. hörenswert finde ich es auf jeden Fall.