Hermann Hesse - Liebesgedichte

  • Hermann Hesse - Liebesgedichte


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    117 Seiten


    In der Edition des Suhrkamp-Verlags sind 86 Liebesgedichte von Hermann Hesse abgedruckt. Ausgewählt und mit einem Nachwort von Volker Michels. Das Nachwort ordnet die Texte in Ansätzen in die Biografie Hesses ein und ist im Grunde ein Loblied auf ihn und beschreibt was ihn von anderen Lyrikern abhebt.


    Chronologisch angeordnet, kann der Leser Stück für Stück die Entwicklung Hesses in seinem Leben in Form seiner Liebesgedichte erleben.

    Sind die Gedichte zu Anfang noch unschuldiger und umschreibender (z. B. „Ein blondes, schlankes Mädchenbild, In meinem Kranz die erste Rose“ aus „Über Hirsau“), werden seine Gedichte mit der Zeit direkter, mitunter erotisch angehaucht, wobei durchgängig von schlanken Mädchen/Frauen mit bestimmter Haarfarbe gesprochen wird.


    Wenngleich mir der Vergleich zu anderen Werken von Lyrikern fehlt, habe ich den Eindruck, dass Hesse für den „Laien“ zugänglicher ist. Auch wenn ich manches Gedicht mehrfach lesen musste, nutzt Hesse viele schöne Metaphern und schreibt sehr bildhaft.


    Der Titel „Liebesgedichte“ mag den einen oder anderen jedoch in die Irre führen. Hier wird keineswegs die Liebe in ihrer „schönsten Form“ gefeiert, sondern in all ihren Facetten, die dem Menschen im Leben begegnen können (und sicher auch Hesses jeweilige Gemütsverfassung), widergespiegelt. So gibt es neben weniger schwärmender und heiterer Texte auch viele melancholische, nachdenkliche, bekümmerte und schmerzvolle Gedichte, die auf den ersten Blick nicht viel gemein haben mit Liebe, mir als Leser aber mehr Anstoß gegeben haben, über das was Liebe sein kann, nachzudenken.


    Und trotz allem habe ich das Büchlein mit gemischten Gefühlen gelesen. Ohne dass ich es genau fassen kann, haben einige Gedichte etwas Düsteres und einige stoßen mir bitter auf (z. B. in „Ich soll dir Lieder singen“ von 1899, Zeilen wie „Ich möchte mit dir ringen und dich zwingen […]“ oder „Dass du […] mich lieben und mein sein musst.“).


    Als jemand, der kaum mit Lyrik in Berührung kommt, empfinde ich das Buch als ein nettes Geschenk für Liebhaber von Hesse, nicht aber für jeden Geschmack.

    Es geschah kurz nach Anbruch des neuen Jahres, zu einem Zeitpunkt,

    als die violetten und gelben Blüten der Mimosenbäume rings um die Ambulanz

    aufgesprungen waren und ganz Missing in Vanilleduft gehüllt war.


    Abraham Verghese – Rückkehr nach Missing