Hier könnt Ihr zum zweiten Abschnitt (Kapitel 8 bis einschl. Kapitel 12) schreiben.
Spoilermarkierungen sind aufgrund der Seitenbeschränkung nicht vorgesehen.
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Die Frauen des "Frauenvereins" sind wirklich toll. Ich freue mich auch sehr für Lene.Dieses gemeinsame Engagement macht sie glücklich und mutig. Das ist ja auch eine richtig kleine Verschwörung, wie sie dann Brief am rektor vorbei schmuggeln, das hat richtig Spaß beim Lesen gemacht. Und ich hoffe wirklich, dass sie Erfolg haben. Auch wenn ich mir dies eigentlich nicht vorstellen kann. Aber vielleicht ist ihr Ansinnen schon mal ein Anstoß in die richtige Richtung. Aber ich denke, dass es auch für Frauen schwierig war, zu arbeiten, wenn sie dann Kinder bekommen haben, diese mussten ja auch betreut werden. Wobei da ja auch die Familie noch immer viel zu Hause ist, Großeltern, die Kinder betreuen können. Lenes Mutter hat es ja auch irgendwie geschafft, was hätte sie auch tun sollen.
Das mit Paulines Mutter war schon heftig. Ich habe erst gar nicht verstanden, dass es darum ging, dass sie ZUVIEL gegessen hat. Aber klar, das verträgt der Magen nicht. Wegen der Zigaretten bekommt Lene bestimmt noch Ärger. Und richtig, sie trifft auf Skulle. Ob sie wirklich damit durchkommt, indem sie seinen Sohn unterichtet?
Lenes Mutter ist schwerkrank, hoffentlich helfen die Medikamente. Aber ob dieser Ferdinand dies aus reiner Nächstenliebe tut? Oder will er mehr von Lene?
Und Paul ist wieder da, schwer verletzt. An Leib und Seele. Und es ist wie berfürchtet, Paul kann sein Leiden nicht akzeptieren, ist traumatisiert. Kann Lene zu ihm durchdringen?
Warum dürfen wir eigentlich nicht selbst entscheiden, was wir wollen? Lene hat ja schon die entscheidende Frage gestellt. Dürfen wir Frauen überhaupt direkt an die Regierung schreiben? Eine Frage, die mich erschreckt hat, weil die Frauen sie sich überhaupt in der Form stellen. Sie haben verinnerlicht, dass sie weniger wert sind als die Männer. Sie schreiben dennoch einen Brief den sie am Direktor vorbei zum Bürgermeister bringen. Ich hatte mir das - wie Lene - auch schneller vorgestellt mit dem Brief. Mit der Politik natürlich nicht. Die Mühlen mahlen immer langsam. Hoffentlich hat Lene noch etwas von den Veränderungen der damaligen Zeit.
Caroline wusste ich ja in ihrer Zeit als Lehrerin nicht richtig einzuschätzen. Sie blieb blass, heiratet tatsächlich und verabschiedet sich auch sehr schnell, als die Debatte ihr unangenehm wird. So eine richtige Freundin fand ich, war sie nicht für Lene. Der Begriff Freundin wird sowieso anders verwendet als das, was wir uns heute unter einer Freundin vorstellen. Wer siezt schon seine Freundinnen so lange?
In Lene steckt eine richtige Kämpferin und Abenteuerin. Wie sie an die Zigaretten kommt ist schon mutig. Ich hätte da vermutlich zu viel Angst. Andererseits ist der Lohn natürlich, dass sie Medikamente und Kleidung kaufen kann. Und wie sie mit dem Schieber einen Deal aushandelt, dass war ja schon sehr cool. Da hat sie die Nerven behalten und erkannt, dass der auch nur ein Mann ist, der für sein Überleben und seinen Sohn sorgen will. Bin gespannt, wie das klappt mit dem Privatunterricht.
Pauls Veränderungen sind gravierend. Noch schlimmer, als ich befürchtet hatte, denn er blockt total ab und die beiden kommen sich überhaupt nicht näher. So kann Lene ihn nicht heiraten. Auch wenn sie sich das nicht eingesteht, es steht im Raum, dass da etwas schief läuft. Auch Paul weiß das. Ich kann ihn natürlich verstehen, dass er erst mal akzeptieren muss, dass er eingeschränkt ist. Aber dennoch muss er sein Leben wieder in die Hand nehmen. Leider gab es damals ja keine psychologische Unterstützung für die Soldaten.
Aber ich denke, dass es auch für Frauen schwierig war, zu arbeiten, wenn sie dann Kinder bekommen haben, diese mussten ja auch betreut werden. Wobei da ja auch die Familie noch immer viel zu Hause ist, Großeltern, die Kinder betreuen können. Lenes Mutter hat es ja auch irgendwie geschafft, was hätte sie auch tun sollen.
Sicher hätte es auch damals schon Mittel und Wege gegeben und dann hätte es halt Kindertagesstätten früher gegeben oder die Frauen hätten sich zusammengetan und mit der Betreuung abgewechselt. Und es gab, wie du sagst, viel mehr Großfamilien als heute, wo die Kinder nicht allein gewesen wären.
Sicher hätte es auch damals schon Mittel und Wege gegeben und dann hätte es halt Kindertagesstätten früher gegeben oder die Frauen hätten sich zusammengetan und mit der Betreuung abgewechselt. Und es gab, wie du sagst, viel mehr Großfamilien als heute, wo die Kinder nicht allein gewesen wären.
Und wahrscheinlich wäre das noch weniger akzeptiert worden ... ich höre schon die "Rabenmutter"-Rufer
Dürfen wir Frauen überhaupt direkt an die Regierung schreiben? Eine Frage, die mich erschreckt hat, weil die Frauen sie sich überhaupt in der Form stellen.
Es ist ja auch unglaublich, dass das Ganze erst 100 Jahre her ist. Was haben wir doch für ein Glück in dieser freien Zeit geboren worden zu sein
Auch Paul weiß das. Ich kann ihn natürlich verstehen, dass er erst mal akzeptieren muss, dass er eingeschränkt ist. Aber dennoch muss er sein Leben wieder in die Hand nehmen. Leider gab es damals ja keine psychologische Unterstützung für die Soldaten.
Leider ja sogar eher das Gegenteil, sie wurden nur noch als "halbe Männer" gesehen. Wirklich schrecklich
Und wahrscheinlich wäre das noch weniger akzeptiert worden ... ich höre schon die "Rabenmutter"-Rufer
Der hätte von mir den Stinkefinger bekommen, denn damals arbeiteten die meisten Frauen nicht nur zum Vergnügen oder zur Selbstverwirklichung, sondern, weil sie das Geld auch dringend brauchen konnten - auch für die Kinder.
Leider ja sogar eher das Gegenteil, sie wurden nur noch als "halbe Männer" gesehen. Wirklich schrecklich
Naja, im Augenblick benimmt der Paul sich ja schon auch so. Die glückliche Hälfte und die Hälfte, die etwas für sein Leben tut, ist verschwunden. Das mit dem halben Mann ist also schon verständlich, dass viele so dachten. Für die Betroffenen natürlich nicht lustig. Aber für die betroffenen Angehörigen - wie man an Lene sieht - auch nicht einfach.
Da ist das altbekannte Problem, Caroline heiratet und muss den Schuldienst verlassen. Der absolute Blödsinn, denn es mangelt schließlich an Lehrpersonal.
Dafür will der Frauenverein kämpfen. So wie auch schon gagamaus geschrieben hat, ist dies die wichtigste Frage bei allem......»Warum dürfen wir eigentlich nicht selbst entscheiden, was wir wollen?« Nur weil es Jahrhunderte so gewesen ist, muss es nicht so bleiben. Es gab schon einige mutige Frauen wie Katharina die Große, Johanna von Orléans. Und diese Wissenschaftlerin Marie Curie die vor einigen Jahren den Nobelpreis gewonnen hat. Der Kampf findet eigentlich schon lange statt, wie man auch in der Charité sehen konnte. Frauen durften nicht studieren um Arzt zu werden, obwohl sie fähig dazu waren.
Ich bin gespannt, ob sie etwas mit der Petition erreichen. Wie man aus der Geschichte weiß, kam 1918 auch das Wahlrecht für Frauen, es geht voran.
Lene und Fräulein Muthesius werden zur Wortführerin ernannt. Ich finde die Truppe Klasse, Lene fühlt sich aufgenommen. Wobei ihr eine Erkenntnis kommt, sie hat sich selbst ausgegrenzt, denn sie war von Beginn an akzeptiert und willkommen. Aber schön, dass sie so zusammen halten.
Als Pauline Lena abfängt und sie um Hilfe bittet, habe mich mit einigen gerechnet, aber nicht damit. Das war Hochspannung pur. So eine Last, wie Pauline sie trägt, könnte sich heute in Deutschland kein Jugendlicher vorstellen. Krieg bringt immer grausame Dinge mit sich, gut das wir in Frieden leben. Pauline ist toll und ich mag sie. Mutig ist sie noch dazu und ihre Mutter ebenfalls. Sie wagen sich zu den Gleisen, wo die Schwarzmarkt Händler sich mit Gütern aus den Wagons bedienen. Sozusagen vom Zug gefallen. Das war auch nach dem zweiten Weltkrieg gängige Praxis, als der Hungerwinter kam und es praktisch nichts mehr gab.
Auch Pauline muss auf den Schwarzmarkt, da kam ihr das Paket mit den Zigaretten, welches sie gefunden hat, gerade recht. Wahnsinn, was sie für die Zigaretten bekam, sogar Geld, wofür sie sich Bekleidung kaufen konnte.
Sie schenkt sogar Fräulein Oldenburg eine. IhrerMutter geht es schon wieder schlecht. Um sie mache ich mir richtig große Sorgen.
Dann die Nachricht von dem Sanitätsgefreiter Martin Wiese, aus Berlin-Moabit. Paul ist sehr schwer verletzt worden und man weiß noch nicht an welchen Folgen er weiterhin leiden wird.
Dieser Zustand im Lazarett, wie schrecklich, ich stelle mir das sehr schwer vor dort zu arbeiten. Aber ich vermute, dass man dann als Personal nur noch funktioniert um den Verwundeten zu helfen.
Paul konnte wieder nach Hause und muss zum Glück nicht mehr zurück an die Front. Aber zwischen Paul und Lene ist nichts mehr wie es war. Lene ist der Situation nicht gewachsen, gibt ihr Bestes und ist sehr um Paul besorgt. Doch Paul ist verständlicher Weise deprimiert, ich denke auch schwer traumatisiert. Er fühlt sich nutzlos und fragt sich wie es weiter gehen soll.
Er wird ihr fremder den je, ihre Mutter gibt ihr einen guten Ratschlag, sie muss ihm Zeit geben. Aber durch seine Verbitterung wird er, so finde ich, ungerecht. Er wird Lene gegenüber zornig, als sie darüber spricht, als verheiratete Frau arbeiten gehen zu können.
Hoffentlich denkt er über diesen Satz .....»Aber am Kopf hast du doch nichts.«......den Lene ihm gesagt hat, irgendwann einmal nach.
Der Direktor ist weiterhin ein arroganter Pinsel und macht Lene madig. Er fühlt sich hintergangen, als er von dem Schreiben an das Magistrat erfährt. Wenn er nicht so dringend die Lehrerinnen brauchen würde, hätte er sie glaube ich auf der Stelle entlassen.
Die Idee von Marianne Mütze, mit dem Schulgarten ist klasse. So wäre die Fläche sinnvoll genutzt und alle hätten etwas davon.
Leider ja sogar eher das Gegenteil, sie wurden nur noch als "halbe Männer" gesehen. Wirklich schrecklich
Naja, im Augenblick benimmt der Paul sich ja schon auch so. Die glückliche Hälfte und die Hälfte, die etwas für sein Leben tut, ist verschwunden. Das mit dem halben Mann ist also schon verständlich, dass viele so dachten. Für die Betroffenen natürlich nicht lustig. Aber für die betroffenen Angehörigen - wie man an Lene sieht - auch nicht einfach.
Ich kann das Verhalten von Paul verstehen. Nachdem mein Mann , nicht durch Krieg, sondern nach einem Arbeitsunfall nicht mehr arbeiten könnte, kam er sich als Mann mehr als nutzlos vor und viel in ein großes Loch. So muss Paul sich fühlen und bei ihm kommen noch die traumatischen Kriegsgeschehen in Verdun dazu, was es noch schlimmer macht. Aber auch für die Angehörigen ist so eine Situation schwer, ich hoffe Lene findet einen Weg, wie sie mit Paul wieder zueinander findet. Wichtig wäre wahrscheinlich viele Gespräche führen. Nicht unbedingt über den Krieg, denn den muss Paul Stück für Stück erst verarbeiten.
Und wahrscheinlich wäre das noch weniger akzeptiert worden ... ich höre schon die "Rabenmutter"-Rufer
Der hätte von mir den Stinkefinger bekommen, denn damals arbeiteten die meisten Frauen nicht nur zum Vergnügen oder zur Selbstverwirklichung, sondern, weil sie das Geld auch dringend brauchen konnten - auch für die Kinder.
Genauso ist es. Und hätte es die Frauen im Krieg nicht gegeben, wäre das deutsche Kaiserreich in sich zusammen gefallen. Sie waren es größtenteils, die alles aufrecht erhalten haben.
In Lene steckt eine richtige Kämpferin und Abenteuerin. Wie sie an die Zigaretten kommt ist schon mutig. Ich hätte da vermutlich zu viel Angst. Andererseits ist der Lohn natürlich, dass sie Medikamente und Kleidung kaufen kann. Und wie sie mit dem Schieber einen Deal aushandelt, dass war ja schon sehr cool. Da hat sie die Nerven behalten und erkannt, dass der auch nur ein Mann ist, der für sein Überleben und seinen Sohn sorgen will. Bin gespannt, wie das klappt mit dem Privatunterricht.
Tatsächlich, sie ist eine Kämpferin, was sie bestimmt auch ihrer Mutter zu verdanken hat. Ich finde die beiden verbindet ein ganz starkes Band. Aber den Verfolgern zu entkommen und in den Dornbüschen zu liegen um sich zu verstecken, Hut ab.
Die Nerven muss man erst einmal haben. Wir können uns das heute immer nicht mehr vorstellen, aber wer weiß wie stark wir gewesen wären um zu überleben. Diesen Deal mit Skull oder Skrull, wow, ich habe gedacht er tut Lene etwas an. Aber hier konnte man merken, er sorgt sich auch nur um seine Familie. Und wenn ihm da jemand in die Quere kommt, ist es natürlich doof.
Ich habe erst gar nicht verstanden, dass es darum ging, dass sie ZUVIEL gegessen hat
Ich glaube das Problem war zu fettig nach zu langer Zeit hungern. Und das Schlimme ist, der "Steckrübenwinter" kommt ja erst noch!
ich habe gedacht er tut Lene etwas an. Aber hier konnte man merken, er sorgt sich auch nur um seine Familie
Ich auch! Aber wie Lene da total cool reagiert hat und sich aus der schwächeren in die stärkere Position gebracht hat.
Wobei ihr eine Erkenntnis kommt, sie hat sich selbst ausgegrenzt, denn sie war von Beginn an akzeptiert und willkommen
Vielleicht gerade weil sie sich immer mantramäßig gesagt hat, sie schämt sich nicht für ihre Mutter? So eine Art selffulling Prophecy?
Und wahrscheinlich wäre das noch weniger akzeptiert worden ... ich höre schon die "Rabenmutter"-Rufer
Der hätte von mir den Stinkefinger bekommen, denn damals arbeiteten die meisten Frauen nicht nur zum Vergnügen oder zur Selbstverwirklichung, sondern, weil sie das Geld auch dringend brauchen konnten - auch für die Kinder.
Ja, eben. Das gepflegte Nichtstun konnte sich nur der Adel bzw die Bürgerschaft erlauben. Die Arbeiter waren immer schon beide berufstätig. Das "drinnen waltet die züchtige Hausfrau" ist übrigens tatsächlich ein Produkt aus dieser Zeit.
Aber ich denke, dass es auch für Frauen schwierig war, zu arbeiten, wenn sie dann Kinder bekommen haben, diese mussten ja auch betreut werden. Wobei da ja auch die Familie noch immer viel zu Hause ist, Großeltern, die Kinder betreuen können. Lenes Mutter hat es ja auch irgendwie geschafft, was hätte sie auch tun sollen.
Sicher hätte es auch damals schon Mittel und Wege gegeben und dann hätte es halt Kindertagesstätten früher gegeben oder die Frauen hätten sich zusammengetan und mit der Betreuung abgewechselt. Und es gab, wie du sagst, viel mehr Großfamilien als heute, wo die Kinder nicht allein gewesen wären.
Die Kinder sind ja viel mehr einfach "mitgelaufen" als sie das heute tun. Dort war es ja nichts besonderes, wenn die Kinder allein daheim waren oder ein älteres Geschwisterteil nach den Kleinen geguckt hat. Die Kindertagesstätten gab es etwa ab der späten Industrialisierung, als den Arbeitgebern aufging, dass sich das Anbieten einer Betreuung lohnen könnte. Das fing dann an mit privaten Kitas, wo der Arbeitgeber dann einer Art "Fabrikstadt" anlegte. Mit eigenen Wohnungen, Einkaufsmöglichkeiten und eben Betreuung. Damit band man die Leute eben auch an die Fabrik. Manche dieser Siedlungen haben sich bis heute erhalten
Die Kinder sind ja viel mehr einfach "mitgelaufen" als sie das heute tun.
Stimmt, da wurde wenig Gezeter drum gemacht. Die hatten ruhig zu sein oder mitzuhelfen.
Die Kinder sind ja viel mehr einfach "mitgelaufen" als sie das heute tun.
Stimmt, da wurde wenig Gezeter drum gemacht. Die hatten ruhig zu sein oder mitzuhelfen.
Genau, und eine Wahl hatten sie auch nicht. Die Kinder konnten nicht sagen....ich möchte jetzt aber spielen gehen.... da mussten alle ihren Teil zum Überleben beitragen.
Stimmt, da wurde wenig Gezeter drum gemacht. Die hatten ruhig zu sein oder mitzuhelfen.
Genau, und eine Wahl hatten sie auch nicht. Die Kinder konnten nicht sagen....ich möchte jetzt aber spielen gehen.... da mussten alle ihren Teil zum Überleben beitragen.
Und das wurde auch von niemandem in Frage gestellt
So, heute morgen bei einer schönen Tasse Kaffee durfte ich nun auch diesen Abschnitt beenden. Man spürt hier besonders deutlich, was für eine mutige und zugleich tapfere Frau unsere Lene ist. Immer wieder riskiert sie Kopf und Kragen auf dem Schwarzmarkt, um nicht nur Essen, sondern auch die für die Mutter so nötig gebrauchte Medizin zu besorgen. Mehr als einmal hat sie sich nun schon in Lebensgefahr begeben ...
Auch bei der Frauenvereinigung mischt sie voller Elan mit, was ihr fast zum Verhängnis wurde ... mit diesem Dr. Frambosius ist nicht zu spaßen. Ich hatte schon geahnt, dass er Wind davon bekommen würde. Gut gefallen hat mir, wie sie die Situation mit dem Pförtner gemeistert hat ... Respekt, Fräulein Lehmann
Gar nicht schön dagegen ist die Situation um ihre Beziehung zu Paul. Ich kann total verstehen, dass er sich nicht mehr als vollwertiger Mann fühlt, was muss er alles mitgemacht haben im Krieg. Diese sinnlosen Abschlachtungen - ob körperlich oder seelisch - so vieler junger Männer! Aber es ist traurig, dass er sich Lene nicht anvertrauen kann. Er ist ihrer scheinbaren Stärke einfach nicht gewachsen. Wenn er nur wüsste, wie sehr auch sie darunter leidet ...
Empört war ich ja über den jungen Schnösel von Hofe, der zu Hause sitzt, sich langweilt und sich damit beschäftigt, Lene als "Gespielin" in einer von ihm angemieteten Wohnung zu halten. Geht's noch? Da ist er bei Lene aber wohl an die falsche geraten. Ich hoffe doch sehr, dass sie sich aus Geldmangel nie zu so etwas herablassen muss.
Gut gefallen haben mir auch mal wieder ein paar Wörter und Redewendungen, die ich bis dato noch nicht kannte:
"Verstümmelungszulage" ... mein Gott, was für ein schreckliches Wort für unsere heutigen Ohren!
"Parkett spänen" ... das hatte ich auch noch nie gehört, wird aber wohl auch heute noch benutzt
Und bei dem Löschblatt musste ich direkt an meine eigene Schulzeit denken ... ist das heute auch noch in den Schulheften oder schreiben die Kinder nicht mehr mit Füller?
Pauls Veränderungen sind gravierend. Noch schlimmer, als ich befürchtet hatte, denn er blockt total ab und die beiden kommen sich überhaupt nicht näher. So kann Lene ihn nicht heiraten. Auch wenn sie sich das nicht eingesteht, es steht im Raum, dass da etwas schief läuft. Auch Paul weiß das. Ich kann ihn natürlich verstehen, dass er erst mal akzeptieren muss, dass er eingeschränkt ist. Aber dennoch muss er sein Leben wieder in die Hand nehmen. Leider gab es damals ja keine psychologische Unterstützung für die Soldaten.
Ja, und leider gab es die noch lange nicht ... auch die Soldaten im Zweiten Weltkrieg, in Korea und Vietnam wurde ohne weitere seelische Betreuung in die Zivilwelt entlassen ...