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Als man seinerzeit von dem Terroranschlag auf die Redaktion Charlie
Hebdo hörte, war man schockiert, ist aber recht schnell wieder zum
Tagesgeschehen übergegangen. Einerseits war da eine Angst vor Terroranschlägen,
andererseits wollte man wohl nicht zu sehr darüber nachdenken. Was aber ist mit
den Menschen, die betroffen sind? Was ist mit denen, die den Anschlag
überlebten, deren Leben aber nie mehr das ist, was es zuvor war?
Philippe Lançon ist ein Betroffener; er hat überlebt. Er
musste zusehen, wie seine Kollegen erschossen wurden und er musste erleiden,
wie ihm der Unterkiefer zerschossen wird. Mit einem Mal waren viele seiner
Pläne nicht mehr möglich. Ein langer Heilungsprozess mit vielen Operationen steht
ihm bevor und am Ende hat er zwar ein Leben, aber nicht mehr das, was es zuvor
war.
Der Kulturkritiker und Kolumnist Philippe
Lançon hat sein Trauma in diesem Buch verarbeitet. Es ist nicht einfach,
dieses Buch zu lesen, denn es ist verstörend und macht einen fassungslos. Umso
bewundernswerter ist es, wie Philippe Lançon sich zurückgekämpft hat. Dabei berichtet
er detailliert und relativ emotionslos darüber, was er erduldet hat und was ihn
bewegt hat. Man lernt seine Gedanken zu vielen unterschiedlichen Themen kennen.
Wer das erlebt hat, muss eigentlich wütend sein und darf
jammern ob der Qualen, die er ertragen musste. Aber der Autor berichtet sehr
sachlich, was ich bewundere.
Es ist ein verstörendes Buch, es macht betroffen und
nachdenklich. Es ist ein sehr intensives Buch.