1. Literaturschock.de
  2. Forum
    1. Übersicht
  3. Kalender
    1. Termine
    2. Karte
  • Anmelden
  • Registrieren
  • Suche
Alles
  • Alles
  • Artikel
  • Seiten
  • Forum
  • Termine
  • Erweiterte Suche
  1. Literaturschock - Bücherforum
  2. buchregal123

Beiträge von buchregal123

  • Laura Maaß - Was du siehst

    • buchregal123
    • 3. November 2025 um 11:35

    Nachdem ihre große Liebe spurlos verschwunden ist, stellt Ruth fest, dass sie schwanger ist. Sie zieht von Berlin in einen kleinen Ort in Mecklenburg. In Hannah, die ebenfalls schwanger ist, findet sie eine Freundin. Ruths Tochter Jule und Hannahs Sohn Andi wachsen gemeinsam auf. Später verlieben sie sich. Doch dann fällt die Mauer und Jule zieht es hinaus in die Welt, während Andi auf sie wartet.

    Dieser Roman beginnt im Jahr 1967, als Ruth feststellt, dass sie schwanger ist und endet im Jahr 2010. Der DDR-Alltag wird gut dargestellt, ebenso auch die Wendezeit, die große Veränderungen mit sich bringt.

    Die Charaktere sind lebensnah und individuell dargestellt. Jeder hat sein Päckchen zu tragen, aber sie stehen zusammen. Jule möchte mehr über ihren Vater wissen. Ruth hatte immer vermutet, dass sich ihre Liebe in den Westen abgesetzt hat. Nach dem Fall der Mauer bekommt Jule einen Hinweis und macht sich auf die Suche nach ihrem Vater. Der introvertierte Andi bleibt zurück und wartet. Jules Suche dauert Jahre, doch sie und ihr geduldiger Freund bleiben über ihr Kinderspiel „Ich sehe was, was du nicht siehst“ verbunden. Besonders gut gefallen hat mir Frieda, die für die Kinder immer ein Ruhepol ist.

    Das Ende hat mich überrascht, aber dazu will ich nichts verraten.

    Es ist ein leiser, tiefgründiger und ergreifender Roman über Verlust und Liebe, der mir sehr gut gefallen hat.

    5ratten

  • Ruth Lillegraven - Düsteres Tal

    • buchregal123
    • 27. Oktober 2025 um 12:41

    Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links

    Inzwischen lebt Clara Lofthus mit ihren Söhnen und dem Lebensgefährten Alex in Nairobi, wo sie ein Hilfsprojekt leitet. Als sie nach einem Terroranschlag wieder die Aufmerksamkeit der Medien auf sich zieht, wird ihr erneut der Posten der Justizministerin angetragen. Sie nimmt an. Doch dann taucht eine Leiche auf, was Auswirkungen auf Claras Leben hat, denn der Podcaster Erik Heier kommt Claras dunkler Vergangenheit immer näher

    Mir haben die Vorgängerbände „Tiefer Fjord“ und „Dunkler Abgrund“ sehr gut gefallen, daher wollte ich natürlich auch das Finale miterleben. Es empfiehlt sich, die Bücher in der richtigen Reihenfolge zu lesen, auch wenn es für das Verständnis nicht unbedingt erforderlich ist.

    Der Schreibstil ist packend und lässt sich flüssig lesen. Eindrucksvoll und atmosphärisch wird die Landschaft in Norwegen beschrieben. Erzählt wird diese Geschichte wieder aus unterschiedlichen Perspektiven und gibt dabei Einblicke in die Psyche der Beteiligten. Dabei tun sich menschliche Abgründe auf.

    Die Charaktere sind vielschichtig und authentisch dargestellt. Clara Lofthus liebt die Macht und agiert eiskalt und skrupellos, was sie aber nach außen gut zu verstecken weiß. Ihre dunkle Vergangenheit hat sie versucht geheim zu halten. Nun aber droht durch die Recherche von Heier alles ans Tageslicht zu kommen. Mir war Clara die ganze Zeit über unsympathisch, was sich sogar noch verstärkt hat. Axel tat mir nur leid.

    Dieses Buch beginnt etwas langatmig, doch die Spannung nimmt immer mehr zu. Die Auflösung ist überzeugend

    Ein düsterer und spannender Thriller, der mir gut gefallen hat.

    5ratten

  • Lavie Tidhar - Adama

    • buchregal123
    • 19. Oktober 2025 um 13:23

    Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links

    Die Zionistin Ruth kommt 1946 aus Ungarn nach Palästina. Fast alle aus ihrer Familie fielen den Nazis zum Opfer. Nun aber will sie sich ein neues Leben aufbauen. Im Kibbuz Trashim am Rand der Wüste muss sie hart arbeiten. Aber sie wird auch hart, kämpft für den Kibbuz und gegen alle Bedrohungen, die ihnen bevorstehen.

    Dieser Roman spielt in der Zeit von 1946 bis 2009 und erstreckt sich über vier Generationen. Die Geschichte, die der Autor Lavie Tidhar erzählt, ist interessant und spannend, erfordert aber auch Aufmerksamkeit beim Lesen, denn immer wieder wird zwischen den Zeiten hin- und hergesprungen. Der Schreibstil ist nüchtern, die Geschehnisse oft recht grausam.

    Immer wieder gibt es Auseinandersetzungen, mit denen der Staat Israel bis heute zu tun bekommt. Das hat Auswirkungen auf das Leben der Menschen, die dort leben. Sie kämpfen für ihr Land, halten loyal zusammen, werden aber auch hart, so hart, dass selbst Mord nicht abwegig erscheint. Wir lernen eine Reihe von Schicksalen kennen, die einen bewegen, aber manchmal auch schockieren.

    Daneben gibt es aber auch noch einen Todesfall, der als Suizid abgetan wird, was der Freund aber nicht glaubt. Daher ermittelt Lior, um herauszufinden, was wirklich geschehen ist.

    Diese fiktive Geschichte vor realem, historischen Hintergrund ist sicherlich nicht jedermanns Sache. Mir hat dieser tiefgründige Roman gut gefallen und er wirkt sicherlich noch eine Weile nach. Lesenswert!

    5ratten

  • Chris Dominik - Narbenkünstler

    • buchregal123
    • 9. Oktober 2025 um 12:07

    Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links

    Im eiskalten Frankfurt tauchen Leichen auf, die zuvor lebendig eingefroren wurden und danach enthauptet wurden. Dabei wird ein Buch mit persönlicher Widmung gefunden. Bei den Ermittlungen von Marc Davids und Zoé Martin führen Spuren zu einer Eliteschule, zu der einst auch Zoé ging. Sie wird in ein dunkles Kapitel ihrer Vergangenheit zurückversetzt, das nicht in ihrem Bewusstsein war.

    „Narbenkünstler“ ist der dritte Band der Trilogie um die Frankfurter Ermittler Marc Davids und Zoé Martin von Chris Dominik. Der Schreibstil lässt sich gut und flüssig lesen, die Perspektiven wechseln häufig.

    Dieser Thriller ist packend, aber auch sehr brutal, denn die Mordmethoden werden doch sehr detailliert beschrieben.

    Die Geschichte beginnt auch gleich beklemmend, als dem Gefangenen seine Situation und das damit verbundene Grauen bewusst wird.

    Marc und Zoé aus der Abteilung Sonderermittlungen sind sympathische Ermittler, auch wenn Marc so seine Probleme hat. Mit im Team sind noch Ayman Elmaleh und Nicole Unger. Die Zusammenarbeit aller funktioniert gut. Schön fand ich, dass auch der selbstbewusste Leon Dieken mit seiner Drohne wieder mit im Spiel war. Aber auch die anderen Charaktere sind gut und authentisch dargestellt. Es ist schon erschreckend, welche Abgründe sich bei manchen Menschen auftun.

    Manchmal glaubte ich, dass ich die Lösung kannte, doch immer wieder gab es Wendungen, die dann einiges über den Haufen geworfen haben. Die Auflösung war dann auch überraschend.

    Ein spannender, aber auch brutaler Thriller.

    4ratten:marypipeshalbeprivatmaus:

  • Nina Ohland/Jan F. Wielpütz - Mörderische Brise: Der Tote am Sandstrand

    • buchregal123
    • 9. Oktober 2025 um 09:26

    Kommissarin Hannah Bülow kommt nach Ostersande zurück, um sich um ihren Vater zu kümmern. Ihre Freundin Constanze hat ihr einen Job in der hiesigen Polizeiwache gegeben. Doch es geht nicht so ruhig zu, wie Hannah es erwartet hatte, denn am Strand wird ein Toter gefunden. Es handelt sich um Hannahs Jugendfreund Philip Langmar, der Psychiater in der nahen Klinik war. Eine Notiz, die bei ihm gefunden wurde, gibt Rätsel auf. Hannah unterstützt die Kripo Wismar bei den Ermittlungen zu diesem Fall und muss dabei auch in ihre Vergangenheit eintauchen, als sie in ein Bootsunglück involviert war. Dann verschwindet auch noch Philips Bruder spurlos.

    Der Schreibstil lässt sich wieder angenehm flüssig lesen. Bei diesem Buch handelt es sich um den ersten Band einer neuen Reihe des Autoren-Duos Nina Ohlandt und Jan F. Wielpütz. Die Atmosphäre des kleinen Ortes ist gut geschildert.

    Auch die Personen sind authentisch und individuell dargestellt. Hannah trauert um ihren Mann als sie in ihren Heimatort zurückkehrt. Zu ihrem Vater hat sie ein schwieriges Verhältnis seit dem Bootsunglück von damals, dabei plagen sie selbst aber auch noch Gewissensbisse. Der Vater hat keine Lust darauf, dass Hannah ihn betüddeln will, und zeigt sich bockig. Ihm fehlt eine sinnvolle Beschäftigung. Aber auch an Hannahs Freundin Constanze, die damals ebenfalls dabei war, scheint die Vergangenheit nicht spurlos vorbeigegangen zu sein. Sie lässt Hannah mit den Kollegen von der Kripo Wismar ermitteln. Henning Grewe trägt seinen Teil zu den Ermittlungen bei, obwohl er privat ziemlich eingespannt ist. Daher ist er auch für Hannahs Hilfe dankbar. Seine junge Kollegin Mara Abedi Steyn bleibt daneben ein wenig blass.

    Obwohl es einige Verdächtige gibt, gelingt es Hannah zusammen mit Grewe und Steyn den Fall zu lösen. Dabei hilft aber auch ein wenig Kommissar Zufall mit. Das Ende ist schlüssig, aber auch ein wenig überraschend.

    Für Hannah als auch für ihren Vater zeigen sich am Schluss auch neue Zukunftsperspektiven.

    Mir hat dieser spannende Krimi gut gefallen und ich freue mich schon auf einen Folgeband.

    5ratten

  • Oliver Pötzsch - Der Totengräber und die Pratermorde

    • buchregal123
    • 24. September 2025 um 09:53

    Wien, 1896: Bei der Vorführung des Zaubertricks „Die zersägte Jungfrau“ stirbt die junge Frau. War es ein missglückter Trick oder war es Mord? Inspektor Leopold von Herzfeldt ermittelt in dem Fall und muss dabei feststellen, dass es rund um den Prater verschwundene junge Frauen gibt, die wohl niemand wirklich vermisst. Auch die Reporterin Julia Wolf geht der Sache nach. Aber um den Mörder zu stoppen, müssen Leopold, Julia und der Totengräber des Wiener Zentralfriedhofs Augustin Rothmayer zusammenarbeiten.

    Dies ist nun schon der vierte Band aus dieser Reihe, die mich von Anfang an begeistert hat. Wien zeigt auch heute noch überall Bezüge zur Vergangenheit. Ich mag diese Stadt. Aber in diesen Krimis lernen wir ein Wien kennen, das düster, morbide und abweisend ist, auch wenn es immer mehr fortschrittliche Entwicklungen gibt. Der Schreibstil des Autors Oliver Pötzsch liest sich gut und flüssig.

    Die Charaktere sind authentisch und sehr individuell beschrieben. Leopold von Herzfeldt benutzt moderne Ermittlungsmethoden, da er Kriminalistik studiert hat. Dennoch benötigt er immer wieder die Unterstützung des kauzigen Totengräbers. Doch der ist gerade mit anderen Dingen beschäftigt, denn er sorgt sich um seine Ziehtochter Anna und auch sein nächstes Buch nimmt in voll in Anspruch. Julia ist als Reporterin auch an der Sache dran und bringt sich damit in Gefahr. Es ist schön mitzuerleben, wie sich die Protagonisten entwickeln.

    Auch wenn die Geschichte anfangs noch ein wenig ruhig verläuft, so kommt zunehmend Spannung auf, zumal es immer wieder unverhoffte Wendungen gibt. Am Ende löst sich dann alles schlüssig auf.

    Dieser historische und komplexe Krimi ist wieder sehr spannend und hat mir gut gefallen.

    5ratten

  • Beatrix Gerstberger - Die Hummerfrauen

    • buchregal123
    • 19. September 2025 um 08:47

    Als Kind verbrachte Mina Sommer voller Freiheit mit ihrer Familie in dem kleinen Fischerdorf Stone Harbour auf Eagle Island in Maine. Nun, fast zwanzig Jahre später, kehrt sie zurück an den Ort, wo sie immer so glücklich war. Sie wird von den Hummerfischerinnen Ann und Julie aufgenommen und fährt mit ihnen hinaus aufs Meer.

    Mir ist es nicht leichtgefallen, mich in diese Geschichte einzufinden. Es ist ein leiser Roman, in dem die Zeiten immer wieder wechseln. Der Schreibstil lässt sich angenehm lesen. Aber besonders atmosphärisch dargestellt ist die Landschaft dort in Maine und das Leben der Menschen, wenn die Touristen wieder abgereist sind.

    Die Fischerei ist ein Beruf für Männer. Doch Ann und Julie haben sich davon nicht beirren lassen und werden nun toleriert.

    Die 72-jährige Ann lebt alleine; nur der blaue Hummer Mr. Darcy leistet ihr Gesellschaft. Die 54-jährige Julie hatte einen Unfall und ist dabei, sich ein neues Leben aufzubauen. Sie ist geradeheraus, anpackend und hilfsbereit. Sie mag den Fischer Nat, macht es sich aber selbst schwer. Mina muss sich selbst wiederfinden, nachdem ihr Bruder plötzlich verstorben ist und sie sich mit der Mutter zerstritten hat. Auch möchte sie herausfinden, warum die Familie damals nie mehr dorthin zurückkehrte. Sie begegnet auch Sam, dem Freund aus Kindertagen, wieder und erfährt, dass auch er seinen Bruder verloren hat. Ann, Julie und Mina verbindet eine ungewöhnliche Freundschaft. Sie sind starke Frauen, die sich trotz mancher Widrigkeiten nicht unterkriegen lassen. Leider muss ich sagen, dass mir keine der Figuren wirklich nahekam.

    Ein ruhig verlaufender Roman über Freundschaft und Zusammenhalt wie auch über Verlust, Trauer und Neuanfänge. Mir hat diese nachdenklich stimmende Geschichte gefallen.

    3ratten:marypipeshalbeprivatmaus:

  • Andreas Winkelmann - Ihr werdet sie nicht finden

    • buchregal123
    • 16. September 2025 um 12:53

    Jonas Waider war früher Polizist. Doch dann verschwand seine Tochter Isabell und sein Leben geriet aus den Fugen. Jonas verdächtigte Bernd Vollstedt, den Vater einer Mitschülerin seiner Tochter. Dann ist der Verdächtige tot und Jonas wird wegen Mordes verurteilt. Das ist nun sieben Jahre her. Jonas ist wieder frei, aber er kann die Suche nicht aufgeben. Die Privatdetektivin Franca Lichtenwalter wurde von Frau Dr. Frieling beauftragt nach deren Enkelin Silvia zu suchen, die seit einiger Zeit verschwunden ist. Bei ihren Recherchen trifft Franca auf einen alten Fall, den von Jonas‘ verschwundener Tochter. Sie nimmt Kontakt zu Jonas auf. Es scheint einen Zusammenhang zwischen den beiden Fällen zu geben und so arbeiten sie zusammen.

    Wieder einmal ist es dem Autor Andreas Winkelmann gelungen, einen packenden und spannenden Thriller zu schreiben. Der Schreibstil liest sich gewohnt flüssig. Erzählt wird die Geschichte auf zwei Zeitebenen. Zwischendurch gibt es Abschnitte, in denen wir den Gedanken eines Unbekannten folgen können.

    Auch nach all den Jahren hat Jonas das Verschwinden seiner Tochter nicht verwunden. Es ist nicht leicht mit ihm auszukommen, denn er ist unberechenbar. Das bekommt auch die einfühlsame Franca zu spüren. Aber sie haben eine Gemeinsamkeit. Sie wollen herausfinden, was geschehen ist und wer dahintersteckt. Doch genau das will jemand verhindern.

    Nach einigen unverhofften Wendungen und falschen Fährten gibt es dann eine überraschende Auflösung.

    Es ist ein intensiver und spannender Thriller, der mich von Anfang an gefesselt hat.

    5ratten

  • Siân Hughes - Perlen

    • buchregal123
    • 12. August 2025 um 11:04

    Mariannes Mutter verschwindet, als Marianne acht Jahre alt ist. Zurück bleiben sie selbst, ihr Vater und ihr kleiner Bruder Joe, der noch ein Baby ist. Warum nur ist die Mutter verschwunden? Marianne kann sich das nicht erklären. Sie trauert und der Verlust begleitet sie fortan bis hinein in ihr Erwachsenenleben. Erst als sie selbst Mutter wird, kann sie sich mit der Vergangenheit und ihren Erinnerungen auseinandersetzen und als sie erkennt, was damals geschehen ist, kann sie ihre Mutter loslassen.

    Die Autorin Siân Hughes erzählt feinfühlig und poetisch, doch das Geschehen plätschert so dahin. Die Erinnerungen tauchen bruchstückhaft und nicht chronologisch auf, was es mir nicht einfach machte.

    Für Marianne ist es schwer verständlich, dass die Mutter plötzlich nicht mehr da ist. Der Vater versucht zwar, seinen Kindern ein Familienleben zu bieten, aber wirklich einfühlen kann er sich in die Gefühlswelt seiner Tochter nicht. Marianne hat ihre Erinnerungen, die aber nicht zuverlässig sind. Der Verlust verfolgt sie lange und sorgt dafür, dass sie schwierig ist und ein Außenseiterleben führt. Als Ihre Tochter geboren wird, nimmt sie sich vor, alles besser zu machen. Sie forscht ihren Erinnerungen nach und erkennt erst dann die Zusammenhänge.

    Obwohl ich nachvollziehen konnte, dass Marianne durch den Verlust traumatisiert wurde, kam sie mir nicht so nahe, dass ich wirklich mitfühlen konnte.

    Es ist eine sehr melancholische Geschichte mit hellen, aber auch vielen dunklen Momenten, die mich aber nicht wirklich erreicht hat.

    3ratten

  • Alison Espach - Wedding People

    • buchregal123
    • 25. Juli 2025 um 08:37

    Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links

    Phoebe Stone hat schon einiges im Leben wegstecken müssen. Nun will sie selbstbestimmt abtreten und hat sich dafür das luxuriöse Cornwall Inn ausgesucht. Doch sie gerät in eine Hochzeitsgesellschaft und kommt dann ausgerechnet mit der Braut ins Gespräch, der sie dann prompt von ihrem Plan erzählt. Lila will Phoebe ihr Vorhaben ausreden, denn niemand soll die Feierlichkeiten stören. Danach verläuft so einiges anders, als sich die Frauen das vorgestellt haben.

    Nachdem das Schicksal Phoebe schon einiges zugemutet hat, wurde sie nun von Matt verlassen. Sie ist eine Frau, die sich immer nach den Wünschen anderer gerichtet hat. Nun sieht sie keinen Sinn mehr darin weiterzuleben. Auch Lila ignoriert ihre Wünsche und will Gary heiraten, weil ihr verstorbener Vater das gewollt hätte. Sie versucht die Feierlichkeiten perfekt zu organisieren, wirkt aber oft verwirrt. Als sie hört, was Phoebe vorhat, sorgt sie sich nur, dass ihre Feierlichkeiten gestört werden könnten. Aber auch der Bräutigam Gary scheint gedanklich nicht wirklich bei der Hochzeit zu sein. Lila und Gary sind nicht gerade ein Traumpaar. Daneben gibt es noch eine ganze Reihe von Figuren, die ihre eigene Geschichte haben.

    Laut Cover handelt es sich bei diesem Roman um einen New-York-Times-Bestseller. Ich bin da eher zwiespältig. Gefallen haben mir die tiefgründigen Gespräche und der humorvolle Erzählstil der Autorin Alison Espach. Aber es gibt auch immer wieder total Belangloses und merkwürdige Situationen, die ich total überzogen fand. Was ich auch nicht schlüssig fand war, dass sich bei Phoebe anfangs Anhaltspunkte auf eine Depression zeigen, sie aber schon bald aktiv in der Hochzeitgesellschaft mitwirkt.

    Die Begegnung der beiden Frauen setzt in jeder von ihnen eine Entwicklung in Gang, so dass sie am Ende genau wissen, was sie nicht wollen. Damit ist der weg frei, ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen.

    Mich hat dieser Roman nicht wirklich gepackt.

    3ratten

  • Regina Denk - Die Schwarzgeherin

    • buchregal123
    • 7. Juli 2025 um 19:26

    Die Theres Lachermeyer ist seit ihrer Geburt dem Leopold Xantner versprochen. Immer waren die beiden befreundet. Doch als die Verlobung bevorsteht, widerstrebt es ihr, dieser Verpflichtung nachzukommen. Dann taucht der geheimnisvolle Xaver auf und die Theres verliebt sich in ihn. Im Dorf hält man den Xaver für einen Wilderer und will ihm eine Falle stellen. Doch der tappt nicht hinein, sondern verschwindet spurlos. Die schwangere Theres zieht hinauf in die Berge der Hochalpen und lebt dort zukünftig mit ihrer Tochter Maria. Aber auch wenn die Dörfler mit der Theres nichts zu tun haben wollen und die Theres mit ihnen auch nicht, so sind sie doch oft aufeinander angewiesen. Als die Maria zur Frau wird, sehnt sie sich nach einem anderen Leben und nach einer Familie. Aber des ist im Dorf nicht gerne gesehen.

    Es ist eine bedrückende und düstere Geschichte, die uns die Autorin Regina Denk erzählt. Die Zeiten wechseln immer wieder und man muss schon konzentriert lesen, damit man nicht den Faden verliert. Dazwischen gibt es immer wieder Berichte über ein Adlerweibchen, das sich alleine durchschlagen muss.

    Die Menschen im Dorf haben kein einfaches Leben. Sie sind streng gläubig und achten die Traditionen. Die Männer bestimmen und Frauen und Kinder haben sich zu fügen.

    Theres eckt im Dorf mit ihrer lebensfrohen und freiheitsliebenden Art an. Niemand hat Verständnis dafür, dass sie sich dem Xaver zuwendet und dann schwanger in die Berge geht. Aber man braucht sie als Kräuterfrau und Hebamme. Aber auch Theres kann mit ihrer Tochter nicht allein davon leben, was sie im Wald findet oder wildert. Sie müssen sich also auch im Dorf versorgen, wo sie als Hexe und Schwarzgeherin angesehen wird.

    In der dörflichen Atmosphäre von Missgunst, Eifersucht, Hass und auch Not kommt es zu Tragödien, die auf das Leben vieler Einfluss haben. Ich fand es erschreckend, wie schwer sich die Frauen gegenseitig das Leben machten, statt gemeinsam dafür zu kämpfen, dass sie selbstbestimmter leben konnten. Auch wenn man hätte reden sollen, um Missverständnissen vorzubeugen, wurde geschwiegen und hat zum Unheil damit beigetragen.

    Auch wenn ich mit manchen Handlungen nicht einverstanden bin, so ist das Ende doch passend.

    Mir hat dieser packende und emotionale, wenn auch etwas düstere Roman sehr gut gefallen.

    5ratten

  • Claire Winter - Die Erbin

    • buchregal123
    • 20. Mai 2025 um 11:41

    Köln in den fünfziger Jahren: Cosima Liefenstein stammt aus einer angesehenen Industriellenfamilie. Der Zufall brachte sie mit einer jungen Mutter zusammen, die es in jener Zeit sehr schwer hatte. Daher will Cosima ihr und anderen bedürftigen Frauen helfen und gründet eine Stiftung. Cosima möchte mehr über ihre Familie erfahren, trifft aber nur auf Schweigen. Leo Marktgraf, ein junger Journalist, will wissen, warum sein Freund gestorben ist, der Vorwürfe gegen die Familie Liefenstein erhoben hatte. Als Cosima und Leo recherchieren, stechen sie damit in ein Wespennest und bringen sich und andere in Gefahr, denn die Netzwerke aus der NS-Zeit funktionieren immer noch perfekt und wollen, dass das auch so bleibt.

    Dieser Roman von Claire Winter ist spannend und erschreckend. Von Anfang an hat mich diese Geschichte gepackt, die so viel mehr ist als eine Familiengeschichte. Wir erfahren, wie sich Industriellenfamilien mit den Nazis gemein gemacht haben und deren Gräueltaten nicht nur toleriert, sondern auch aktiv mitgestaltet haben. Nur dank der Zwangsarbeiter konnten sie ihre Geschäfte weiterführen, wobei Kontakte zur Regierung äußerst hilfreich waren. Die fiktive Familie Liefenstein steht für viele andere Industrie-Dynastien, die ihre Historie gerne im Dunkeln gelassen hätten, um auch in der jungen Bundesrepublik weiterführen zu können.

    Immer wieder gibt es zwischendurch Rückblicke, die das Leben der Familie, der Freunde und der Angestellten in der schrecklichen Zeit des Nationalsozialismus zeigen. Für die einen gab es gute Geschäfte, für andere Not und Tod.

    Nachdem ihr Vater Edmund durch einen Unfall ums Leben kam, ist Cosima bei ihrem Onkel Theodor aufgewachsen. Die beiden haben eine enge Beziehung, aber Fragen nach der Vergangenheit bleiben unbeantwortet. Cosima ist eine starke mitfühlende Person. Als sie mehr über ihre Familie wissen will, bringt sie nicht nur Unruhe in die Familie, sie schreckt auch andere auf. Leo hat andere Gründe für seine Nachforschungen, doch auch die hängen mit der Familie Liefenstein zusammen. Cosimas Onkel Theodor ist ein Mann mit vielen Gesichtern. Er verhält sich ganz im Sinne seines Vaters Wilhelm, für den Geschäft und Ansehen das Wichtigste ist. Doch dann passiert etwas, das in ihm etwas auslöst, was zu einer Weiterentwicklung seiner Persönlichkeit führt.

    Elisa Kopper kommt siebzehnjährig als Hausmädchen in die Familie Liefenstein und wird später dann Kindermädchen für Cosima. Wie ungeschützt Angestellte waren, zeigt sich, als sie Hals über Kopf die Villa verlassen muss. Aber auch das Schicksal von David, Edmunds Freund, hat mich sehr berührt.

    Dieser grandiose Roman erzählt eine Geschichte, die berührt und einen lange nicht loslässt. Meine absolute Empfehlung!

    5ratten

  • Lorraine Kelly - The Island Swimmer/Die Inselschwimmerin

    • buchregal123
    • 9. Mai 2025 um 15:56

    [kaufen='9783757701178'][/kaufen]

    Vor vielen Jahren hat Evie Hals über Kopf ihre Heimat auf den Orkney-Inseln verlassen und alle Kontakte abgebrochen bis auf den zu Freya. Doch als ihr Vater sehr schwer erkrankt, kehrt sie zurück. Sie kommt zu spät, ihr Vater ist verstorben. Ihr ist bewusst, dass sie sich mit der Rückkehr auch ihrer Vergangenheit stellen muss. Ihre Schwester Liv ist gar nicht erfreut, denn sie erpresst Evie seit Jahren mit dem, was sie weiß. Doch dann kommen Wahrheiten ans Licht, die erschütternd sind.

    Die Autorin Lorraine Kelly hat einen angenehm flüssigen Schreibstil. Erzählt wird die Geschichte aus unterschiedlichen Perspektiven und auf mehreren Zeitebenen. Die Jahreszahlen am Kapitelanfang erleichtern die Orientierung. Das abgeschiedene Leben auf den Inseln ist nicht immer leicht, aber es gibt auch einen tollen Zusammenhalt der Bewohner.

    Evie ist eine Person, die von Schuldgefühlen zerfressen wird. Fluchtartig hat sie die Insel verlassen, und sie ist der Meinung, dass ihr ein zufriedenstellendes, glückliches Leben nicht zusteht. Ein Selbstbewusstsein ist bei ihr praktisch nicht vorhanden und so rutscht sie in eine Beziehung, die ihr nicht guttut. Aber schon als Kind war es nicht leicht für sie. Die Ehe der Eltern Cara und Duncan hatte einiges auszuhalten und das führte zu Konflikten. Als sich herausstellte, dass Evie unter Asthma litt, war Duncan übervorsichtig, weil er Angst um sie hatte. Ihre ältere Schwester Liv fühlte sich von den Eltern nicht gesehen und versuchte durch Eskapaden Aufmerksamkeit zu erlangen. Das aber entschuldigt nicht, wie sie sich verhalten hat. Aber auch ihre Mutter war von Kind an schwierig.

    In viele der Charaktere konnte ich mich nicht so recht einfühlen, auch in die Protagonistin Evie nicht. Gut gefallen aber hat mir Freya, die eine ganze besondere Geschichte hat und die das Leben dennoch positiv betrachtet. Sie ist eine große Unterstützung für Evie und für alle anderen auf der Insel.

    Die Spannung ist von Anfang an da, weil man wissen möchte, was Evie so Schreckliches getan hat, dass sie floh und nun unter Schuld- und Schamgefühlen leidet. Die Geschichte hat mir gefallen und doch gibt es auch Kritikpunkte meinerseits. Es gibt eine ganze Reihe von schwierigen Themen und Nebenschauplätzen. Anfangs wird alles ziemlich ausführlich beschrieben, aber zum Ende hin ging es mir dann ein wenig zu schnell. Die Schwimmerinnen „Selkies“ auf der Insel tragen wenig dazu bei, dass Evie sich weiterentwickelt.

    Eine spannende und bedrückende Familiengeschichte, die aber auch ihre Schwächen hat.

    3ratten

  • Anna Hope - Wo wir uns treffen

    • buchregal123
    • 15. April 2025 um 09:58

    [kaufen='9783446281066'][/kaufen]

    Philip Brooke ist gestorben und hinterlässt ein großes Erbe. Seine Kinder Frannie, Milo und Isa kommen zur Beerdigung auf dem Familienanwesen in Sussex zusammen. Jeder von ihnen hat andere Vorstellungen, wie es mit dem Familienbesitz weitergehen soll. Dann trifft auch noch die außereheliche Tochter Clara ein, die mehr über die Familie weiß als die ehelichen Kinder von Philip.

    Die Autorin Anna Hope berichtet über fünf Tage lang aus unterschiedlichen Perspektiven, wie die Familie in dieser Situation miteinander umgeht. Der Schreibstil ist fließen und lässt sich gut lesen, allerdings manchmal etwas ausufernd.

    Die Charaktere sind gut gezeichnet, waren mir aber allesamt nicht besonders sympathisch. Philips Frau Grace kann nun endlich ihr eigenes Leben führen und muss keine Rücksicht mehr nehmen. Sie war nicht glücklich in ihrer Beziehung. Frannie hat die letzten Jahre mit ihrem Vater zusammen an der Renaturierung der Ländereien gearbeitet. Das alles möchte sie für ihre Tochter erhalten, denn sie ist die Haupterbin. Doch ihrem Bruder Milo gefällt das nicht, denn sein Vater hatte ihm zugesagt, was allerdings nicht schriftlich festgehalten wurde. Isa ist mit ihren eigenen Problemen beschäftigt. Zudem hat sie Clara, die Tochter aus einer Affäre ihres Vaters, eingeladen. Lange schwellende Konflikte brechen auf und Geheimnisse werden aufgedeckt.

    Man spürt gleich, dass in der Familie etwas nicht stimmt. Die Atmosphäre ist von Anfang an angespannt. Philip Brooke hat nie viel Interesse an seiner Familie gezeigt, er hat sein Ding durchgezogen. Seine Frau hat er betrogen und sich wenig um die Kinder gekümmert. Die Familie Brooke ist also eine Familie, die keine innige Beziehung hat. All das kommt nun nach dem Tod des Vaters hoch. Man ist gezwungen, sich mit der Familiengeschichte, den eigenen Befindlichkeiten und dem Erbe auseinanderzusetzen.

    Ich habe diesen Roman über eine Familie mit Konflikten und Geheimnissen gerne gelesen.

    4ratten

  • Lucy Clarke - The Surf House

    • buchregal123
    • 12. April 2025 um 12:30

    Bea hat schon lange genug von ihrem Model-Job. In Marokko schmeißt sie unverhofft ihren Job hin und lässt sich durch die Gassen von Marrakesch treiben. Dass ist nicht ungefährlich, wie sie bald merkt. Geld und Papiere sind weg, aber Marnie, die ihr zu Hilfe geeilt ist, hat einen Job in ihrem Surfhotel für sie. Doch es ist nicht alles Gold, was glänzt, das spürt Bea auch hier schon bald. Sie hört von einer verschwundenen Urlauberin und dann wird eine Leiche angespült.

    Dies ist nicht mein erstes Buch der Autorin Lucy Clarke. Ihr Schreibstil liest sich angenehm flüssig und die Atmosphäre in Marokko ist gut dargestellt. Das Geschehen wird aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt und bringt auch die Gedanken der Protagonisten zum Ausdruck.

    Die Charaktere sind fast alle etwas undurchsichtig, so dass man nie sicher sein kann, wer welche Absichten verfolgt. Bea ist zwar sympathisch, aber anfangs auch etwas naiv. Doch im Laufe der Zeit entwickelt sie sich weiter. Seth taucht auf, weil er auf der Suche nach seiner verschwundenen Schwester Savannah ist. Bea unterstützt ihn bei der Suche. Aber auch die anderen Personen sind interessant dargestellt.

    Auch wenn es einige Wendungen gab, so hatte ich schon frühzeitig jemanden im Visier und wurde daher am Ende nicht mehr überrascht. Auch den Showdown am Ende fand ich übertrieben, da sich die Spannung zwischendurch in Grenzen hielt, da es immer wieder auch Längen gab.

    Ein unterhaltsamer, aber mäßig spannender Thriller.

    3ratten

  • Chris Dominik - Narbensommer

    • buchregal123
    • 11. April 2025 um 17:35

    [kaufen='9783751773829'][/kaufen]

    In einer Lagerhalle in Frankfurt wird eine Tote aufgefunden, wird eine Tote aufgefunden, die förmlich ausgeweidet wurde. Kurz darauf gibt es eine weitere Tote, die unter ähnlichen Umständen getötet wurde. Die Ermittlungen führen die Polizei ins Rotlichtmilieu, in der es Machtkämpfe zwischen verschiedenen Gruppierungen gibt. Die albanische Mafia und die Rockergruppe „Wölfe“ verdächtigen die jeweils gegnerische Gruppe. Dann kommt es auch noch zu einem tödlichen Anschlag. Als es eine weitere Tote gibt, stoßen die Polizisten auf einen Fall, der zwanzig Jahre zurückliegt und bei dem der Täter gerade erst überführt wurde. Wie hängt das alles zusammen?

    Der Autor Chris Dominik hat mit diesem Buch einen wirklich packenden Thriller geschrieben. Er ist von Anfang an sehr spannend, aber auch äußerst brutal. Die sehr spezielle Atmosphäre im Rotlichtviertel ist gut, aber auch bedrohlich dargestellt. Der Schreibstil lässt sich gut und flüssig lesen. Den Vorgängerband „Narbenwald“ habe ich bisher nicht gelesen, werde das aber bald nachholen.

    Das Frankfurter Team AS9, bestehend aus Marc Davids, Zoé Martin, Ayman Elmaleh und Nicole Unger, ist ein sympathisches Team, das gut zusammenarbeitet. Doch bei diesem Fall müssen sie mit Kriminaloberkommissar Bernd Konstantin von der Abteilung für organisierte Kriminalität zusammenarbeiten, der wenig kollegial ist und sich meist verhält wie die Axt im Walde. Er scheint jeden im Rotlichtviertel zu kennen und ist schwer zu durchschauen. Aber auch alle anderen Charaktere sind interessant und vielschichtig. Gut gefallen hat mir selbstbewusste Leon Dieken, der mit seinen Drohnen ungewöhnliche Blicke verschafft.

    Zwischendurch dürfen wir uns aber auch immer wieder die schrecklichen Gedankengänge des Täters begeben. Er fühlt sich als Jäger, als eine Kraft, als ein Wolf. Doch wer steckt hinter diesem Monster? Das bleibt bis zum Schluss im Dunkeln und hat mich wirklich überrascht.

    Ein sehr spannender und brutaler Thriller mit einer etwas düsteren und bedrohlichen Atmosphäre, der mich gleich gepackt hat.

    5ratten

  • Sarah Goodwin - Die Yacht

    • buchregal123
    • 3. April 2025 um 10:07

    [kaufen='9783404194292'][/kaufen]

    Wie jedes Jahr veranstaltet Libby eine Silvesterparty und lädt auch ihre langjährigen Freunde ein. Dieses Mal findet die Party auf einer Luxusyacht im Hafen von Ventimiglia statt. Hannah macht sich mit gemischten Gefühlen auf den Weg. Sie freut sich zwar auf ein Wiedersehen mit Libby und Maggie, doch zu deren Männern hat sie keine Beziehung aufbauen können. Sie spürt, dass ihre wohlhabenden Freunde auf sie herabsehen. Das kann sie ertragen, solange Harry auch dabei ist. Die Party läuft ein wenig aus dem Ruder und am Neujahrsmorgen müssen sie feststellen, dass sie abgetrieben sind. Der Tank ist leer, die Vorräte begrenzt und ein Notruf nicht möglich. Und dann sind es nur noch fünf Passagiere…

    Ich bin ziemlich zwiegespalten was diesen Thriller angeht. Es dauert etwas bis wirklich Spannung aufkommt. Aber auch dann wird dieser Spannungsverlauf immer wieder durch die langen Beschreibungen der Verhältnisse an Bord gestört, obwohl die natürlich wichtig sind.

    Die Charaktere sind reichlich eindimensional dargestellt. Nur Hannah war mir sympathisch. Ihren Freund Harry konnte ich die ganze Zeit über nicht richtig einordnen, obschon er ausgleichend wirkt. Hannah fühlt sich ein wenig minderwertig, wenn sie sich mit ihren Freunden vergleicht. Die vielen kleinen Spitzen überhört sie und entschuldigt sie immer wieder damit, dass sie mit Libby und Maggie ja schon so lange befreundet ist. Die beiden Männer, Leon und Olly, lassen ihre Abneigung gegenüber Hannah deutlicher raus.

    Auf dem Boot herrscht eine unheilvolle Atmosphäre. Von Anfang an ist die Lage angespannt und Alkohol und Drogen machen es nicht besser. Es kommt ununterbrochen zu Streitereien und Handgreiflichkeiten. Dabei zeigt sich dann auch, dass nicht alles Gold ist, was glänzt. Die Lage eskaliert, als die Yacht auf dem offenen Meer treibt und eine Person verschwunden ist. Nur Hannah reagiert einigermaßen vernünftig, während sich die reichen Freunde als lebensuntüchtig, aber umso egoistischer erweisen. Jeder misstraut jedem.

    Während mich die ständigen Wiederholungen der Streitereien immer mehr nervten, wollte ich aber auch wissen, wer das Boot gelöst hatte und wie die Rettung aussehen könnte. Das Ende ist dann ziemlich dramatisch.

    Der Thriller liest sich flüssig und bietet auch Spannung, aber dennoch konnte mich diese Geschichte nicht ganz überzeugen.

    3ratten

  • Fernando Aramburu - Der Junge

    • buchregal123
    • 28. März 2025 um 11:08

    [kaufen='9783498007386'][/kaufen]

    Der sechsjährige Nuco hat keine Lust zur Schule zu gehen. Doch seine Mutter Mariaje besteht darauf und sein Großvater Nicasio begleitet ihn. Dann passiert etwas Schreckliches. In der Schule gibt es eine enorme Gasexplosion, die fünfzig Kindern und drei Lehrern das Leben nimmt. Darunter ist auch der kleine Nuco. Die Eltern und der Großvater versuchen auf unterschiedliche Weise mit dem Verlust fertig zu werden.

    Dieser Roman des baskischen Autors Fernando Aramburu beruht auf einer wahren Tragödie, die am 23 Oktober 1980 in Ortuella geschah. Obwohl bei diesem Unglück viele Menschen betroffen waren und mit dem Verlust fertig werden mussten, beschränkt sich der Autor im Wesentlich darauf, zu zeigen wie es die Familie des kleinen Nuco verarbeitet.

    Der Roman besteht aus sehr kurzen Kapiteln, in denen ein allwissender Erzähler von der Katastrophe berichtet. Zwischendurch kommt auch Mariaje zu Wort und es gibt Einschübe, in denen der Text selbst berichtet.

    Die Eltern Mariaje und José Miguel Versuchen ihr Leben weiterzuleben und sich auf die Zukunft zu konzentrieren. Sie wollen aus ihrer Wohnung alles was an Nuco erinnert weghaben. Am liebsten würden sie gleich wieder ein Kind zeugen. Doch dann entfremden sie sich immer mehr.

    Der Großvater Nicasio hatte ein sehr inniges Verhältnis zu seinem Enkelsohn und will das Geschehene nicht wahrhaben. Einerseits lässt er seinen Enkel in seiner Welt weiterleben, andererseits besucht er jeden Donnerstag das Grab von Nuco und redet mit ihm. Er lässt sogar die Einrichtung des Kinderzimmers zu sich kommen.

    Ich konnte mit der Familie fühlen, aber am meistens hat mich Nicasios Trauer berührt, dem es den Boden unter den Füßen weggezogen hat. Auch Mariaje trauert sicherlich, aber sie legt sich eine Härte zu, die ambivalente Gefühle in mir auslösen.

    Vielleicht möchte man den Verlust eines geliebten Menschen gerne bald hinter sich lassen, um unbelastet in die Zukunft blicken zu können, so wird die Trauer doch nicht so schnell vergehen, auch wenn sie sich im Laufe der Zeit verändert. Mit dieser Trauer geht jeder auf seine eigene Weise um. In dieser Geschichte bringt die Trauer um Nuco, die bei allen vorhanden ist, die Familie nicht zusammen, sondern lässt sie auseinanderdriften.

    Ein Roman um Verlust und Trauer, der einen nicht unberührt lässt.

    4ratten

  • Catherine Durand - Die tausend Farben von Paris

    • buchregal123
    • 18. März 2025 um 13:22

    Der Amerikaner Jack kommt 1951 nach Paris, um die Stadt kennenzulernen. Seinen Unterhalt möchte er sich als Maler verdienen. Das ist nicht ganz einfach, aber er schlägt sich so durch. Als er morgens den Sonnenaufgang über der Seine malt, lernt er die Rose Chevalier kennen. Sie verlieben sich. Doch schon bald ist das Leben nicht mehr so unbeschwert, denn er trifft einen alten Bekannten wieder, der von Jack verlangt, dass dieser in Paris spioniert. Nicht nur Rose hat ihre Geheimnisse, auch Jacks bester Freund, der Sänger Frank Levant, wird von seiner bewegten Vergangenheit eingeholt.

    Wieder einmal hat mich Petra Mattfeldt, die diesen Roman unter dem Pseudonym Catherine Durand veröffentlicht hat, packen können. Dieses Buch ist eine Verbindung von Liebesgeschichte und Spionageroman. Der Schreibstil lässt sich gewohnt gut und flüssig lesen. Erzählt wird die Geschichte aus unterschiedlichen Perspektiven. Die Atmosphäre von Paris, der Stadt der Liebe, ist lebendig und wunderbar eingefangen.

    Auch die Charaktere sind interessant und authentisch dargestellt. Jack nimmt die Gelegenheiten, wie sie kommen. Er lebt nur für seine Malerei. Zum Glück wird er von seinem Freund Frank unterstützt, der als Sänger berühmt ist und gut verdient. Aber Jack hofft, dass er sich einen eigenen Namen machen kann. Aber auch die Freundinnen der beiden haben mir gut gefallen. Rose verfolgt ihre eigenen Ziele und Amelie lässt sich nicht so schnell beeindrucken.

    Das Nachwort der Autorin ordnet alles nochmal ein und ist informativ.

    Auch wenn mich die Geschichte von Anfang an gefesselt hat, so steigt die Spannung zum Ende hin noch einmal.

    Mir hat dieser unterhaltsame und spannende Roman sehr gut gefallen und ich kann ihn nur empfehlen.

    5ratten

  • Rebecca Frank - Stromlinien

    • buchregal123
    • 14. März 2025 um 09:41

    [kaufen='9783758700224'][/kaufen]

    Die Zwillinge Enna und Jale sind in den Elbmarschen zu Hause, in denen sie sich sehr gut auskennen. Sie leben sie bei ihrer Großmutter Ehmi. Sehnsüchtig warten sie auf den Tag, an dem ihre Mutter Alea aus dem Gefängnis kommt. Doch als Enna an dem Tag aufwacht, ist Jale verschwunden. Dann wartet Enna auf ihre Mutter, doch die taucht nicht auf. Als Ehmi Jale als vermisst meldet, erfahren sie, dass Alea viel früher als gedacht aus der Haft entlassen wurde. Enna macht sich auf, um die beiden zu suchen.

    Der Schreibstil ist einfach toll und packend, die Geschichte interessant und spannend. Immer wieder wechseln die Handlungszeiten. Die Elbe und das Wasser ziehen sich wie ein roter Faden durch die Geschichte, daher finde ich das Cover sehr passend. Die Atmosphäre der Gegend, in der die Zwillinge aufwachsen, ist bildhaft und dicht beschrieben.

    Auch die Charaktere sind interessant und gut dargestellt. Enna und Jale lieben die Natur und die Einsamkeit, die sie ihnen bietet, denn sie sind sich selbst genug und haben kaum Kontakt zu anderen. Ehmi ist eine wortkarge Person, die den Mädchen ihre Freiheiten lässt, sie versorgt, aber sich sonst wenig um sie kümmert. Als Alea und Jale verschwunden sind, macht sich Enna auf die Suche und deckt Geheimnisse auf, die schon lange das Leben der beteiligen Personen beeinträchtigen. Auch wenn ich mit den Protagonisten fühlen konnte, so konnte ich einige Handlungen und Entscheidungen doch nicht nachvollziehen.

    Es gibt so vieles, was unausgesprochen bleibt. Was hat Alea überhaupt ins Gefängnis gebracht? Und warum ist Ehmi so sprachlos? Warum sind Alea und Jale verschwunden? Dies alles baut Spannung auf, die es schwer macht, das Buch aus der Hand zu legen. Die verschiedenen Erzählstränge verbinden sich erst so nach und nach.

    Mich hat dieser atmosphärische und tiefgründige Roman mit all seine Dramatik von Anfang an gepackt. Meine Leseempfehlung!

    5ratten


*Affiliate-Weiterleitung

Ungelesene Themen

  • Monatsrunde November - Mission zu neuen Bücherwelten

    yanni 6. November 2025 um 21:26
  • Jasmin Schreiber - Da, wo ich dich sehen kann

    TochterAlice 6. November 2025 um 18:25
  • Audre Lorde - Sister Outsider

    Avila 6. November 2025 um 11:34
  • Tahsim Durgun - Mama, bitte lern Deutsch

    Avila 6. November 2025 um 11:22
  • Mehr Platz der Lyrik

    Kritty 6. November 2025 um 02:30

Letzte Themen

  • Monatsrunde November - Mission zu neuen Bücherwelten

    yanni 6. November 2025 um 21:26
  • Jasmin Schreiber - Da, wo ich dich sehen kann

    TochterAlice 6. November 2025 um 18:25
  • Audre Lorde - Sister Outsider

    Avila 6. November 2025 um 11:34
  • Tahsim Durgun - Mama, bitte lern Deutsch

    Avila 6. November 2025 um 11:22
  • Mehr Platz der Lyrik

    Kritty 6. November 2025 um 02:30

Unterstützen

Unterstütze die Community mit einem kleinen Beitrag für mehr literarische Vielfalt.

Das kostet manchmal viel Geld für sichere Software, technische Ausrüstung, Lizenzen.

Regelmäßige Ausgaben:

Managed Server 37,96 EUR / Monat
Lizenzen 120,00 EUR / Jahr
Layouts, Plugins ca. 50 - 60 EUR / Jahr

Das sind gerundet ca. 50 - 60 EUR pro Monat.

Dein kleiner Beitrag hilft, die Community am Leben zu erhalten. Danke! <3

Wir sind schon mit dabei!

Spenden-Ziel

100%

100%(751€ von 720€) für das Jahr 2025

Jetzt spenden
  1. Hilfe zum Forum
  2. Datenschutzerklärung
  3. Kontakt
  4. Impressum
Community-Software: WoltLab Suite™ 6.1.14