Abschnitt 2 - Kapitel 11 - 24

Es gibt 43 Antworten in diesem Thema, welches 6.139 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Kritty.

  • Ich bin nun ein paar Kapitel über diesen Abschnitt hinaus und bin nach wie vor begeistert!


    Schließlich erfahren wir auch von dem Geheimnis, das Millie vor ihrer Freundin verbarg ... ähnliches hatte ich mir ja schon gedacht.


    Ja, ich habe das auch fest vermutet. Millie ist so eine starke Jugendliche! Ich kann sie ein bisschen verstehen, dass sie Moritzs Idee nicht zustimmt. Ich weiß aber gar nicht wie ich in ihrer Situation entschieden hätte. Das können sich hoffentlich wenige wirklich vorstellen...


    Übrigens als Millie ihre eigene kleine Tochter Anna - nach einer lieben Freundin - nennt, standen mir fast die Tränen in den Augen. Das hat mich sehr gerührt!

    Ging mir ebenso! Ich saß im Pausenraum auf der Arbeit und habe ein paar Tränchen verdrückt... ;)

    Ich musste, als Anna gestorben ist, sowieso sehr an meine Geschwister denken. Grauslig.




    Stärke kommt nicht von nix. Martha ist deshalb so stark, weil sie eine liebevolle Kindheit mit Eltern hatte, die sie liebten und die sie ernstgenommen haben und für sie da waren. Deshalb kann Martha es jetzt auch verkraften, dass ihr Vater versagt - weil sie trotzdem etwas von ihm in sich trägt, was sie immer geprägt hat.


    Resilienz usw. sind schon eine tolle Sache. Ich sehe das auch in meinem Umfeld in Bezug auf geflüchtete Kinder und Jugendliche: Diejenigen, die ohnehin aus einem mindestens halbwegs funktionierendem Haushalt kommen und eine behütete Kindheit und so weiter hatten können die erlebten Dinge & Traumata besser verarbeiten und erzählen viel von ihren (teilweise verstorbenen oder sehr traumatisierten) Eltern und welche wichtigen Werte wie Toleranz und Lernwille sie von ihnen gelernt haben. Sie nähren von den guten Jahren davor, quasi, und wandeln sie in positive Energie für die jetzige harte Zeit. Vielleicht ein wackeliger Vergleich, aber daran musste ich sehr denken eben.


    Es gab schon immer Männer, die sich für Frauenrechte eingesetzt haben. Meist waren das Väter von Töchtern, die wollten, dass ihre Töchter nicht von anderen Männern untergebuttert werden. Viele Frauen, die in so schwierigen Zeiten Karriere gemacht haben, hatten wohlwollende, unterstützende Väter. In Romanen wird natürlich immer gern die Geschichte von den Töchtern, die sich gegen tyrannische Väter durchsetzen, beschrieben, aber in der Realität sind die Frauenrechte auch dadurch vorangekommen, dass es auch unter den Männern welche gab, die sich dafür einsetzten. Natürlich gab es auch bei den Sozialdemokraten Männer, die Frauenberufe skeptisch betrachteten - aber die wären dann ja nicht gerade zu einer solchen Veranstaltung gekommen. Interessant ist dazu eben auch Bebels Buch "Die Frau im Sozialismus", das er Mitte des vorletzten Jahrhunderts geschrieben hat.


    Es ist so toll, was man bei den Leserunden mit dir immer so lernt. Ich hatte sehr gehofft, dass es so war wie du erzählst.



    Wie die anderen jungen Frauen, welche die Ausbildung absolvieren, dargestellt werden ist sehr interessant. Schade fand ich es, als Susanne ihr wares Gesicht offenbart hat. Ich war enttäuscht - von Susanne selbst, nicht von der Narrative her ;) Es ist aber in der Tat traurig, dass sich eine beleibtere junge Frau in dieser Zeit charakterlich so darstellen "muss" um sich wertvoll zu fühlen. Also dass sie aufgrund ihres Äußeren das Bedürfnis hat, sich über andere zu erheben. Nachvollziehbar, in diesem Kontext - aber trotzdem traurig. Ich habe die Hoffnung, dass sie noch eine Charakterentwicklung durchmachen wird. Das wäre toll. Aber es wäre auch passend, wenn das nicht geschehen würde.


    Dass eine politische Thematik eine Rolle spielen wird, das habe ich nicht erwartet, und ich finde es super! Ich habe sehr stark die politische Einstellung meines Vaters übernommen (mir wurde sie nicht aufgedrängt oder so ;)) und kann mich in dieser Hinsicht gut mit Martha identifizieren, da sie ja generell insgesamt gut über ihren Papa spricht, und ihm tapfer zur Seite steht.

    Ich hoffe, Martha kommt wegen der politischen Bewegung nicht in große Schwierigkeiten.


    Martha ist im Übrigen ein toller Charakter: Zwar ist sie sehr 'rund', wenn das irgendwie Sinn macht, also: stark, tolerant, hilfsbereits, emanzipiert... - und trotzdem ist sie nicht von Anfang an 'fertig', also wir werden Zeuge davon, wie sie bestimmte Dinge wie ihre eigene politische Einstellung erst für sich entdeckt und mit diversen Weltanschauung (Naturberuf der Frau, Religion) erst jetzt wirklich konfrontiert wird und sie sich positioniert, in unserem Beisein.

    Offensichtliche Schwächen von Martha haben sich mir noch nicht offenbart, aber auch sie wird sie haben.


    Ich bin schon sehr bald mit dem Abschnitt danach fertig :D

    Schon jetzt kann ich sagen, dass mir hier sehr sehr viel sehr gut gefällt <3

  • Vielen Dank!

    Schade fand ich es, als Susanne ihr wares Gesicht offenbart hat. Ich war enttäuscht - von Susanne selbst, nicht von der Narrative her ;) Es ist aber in der Tat traurig, dass sich eine beleibtere junge Frau in dieser Zeit charakterlich so darstellen "muss" um sich wertvoll zu fühlen. Also dass sie aufgrund ihres Äußeren das Bedürfnis hat, sich über andere zu erheben. Nachvollziehbar, in diesem Kontext - aber trotzdem traurig. Ich habe die Hoffnung, dass sie noch eine Charakterentwicklung durchmachen wird. Das wäre toll. Aber es wäre auch passend, wenn das nicht geschehen würde.

    Warte es mal ab - ein Mensch kann viele Gesichter zeigen.


    Offensichtliche Schwächen von Martha haben sich mir noch nicht offenbart, aber auch sie wird sie haben.

    Es wird noch Situationen geben, wo sie nicht edel und gut handelt, aber durchaus situationsadäquat, wenn andere Mittel versagen ...

  • Resilienz usw. sind schon eine tolle Sache. Ich sehe das auch in meinem Umfeld in Bezug auf geflüchtete Kinder und Jugendliche: Diejenigen, die ohnehin aus einem mindestens halbwegs funktionierendem Haushalt kommen und eine behütete Kindheit und so weiter hatten können die erlebten Dinge & Traumata besser verarbeiten und erzählen viel von ihren (teilweise verstorbenen oder sehr traumatisierten) Eltern und welche wichtigen Werte wie Toleranz und Lernwille sie von ihnen gelernt haben. Sie nähren von den guten Jahren davor, quasi, und wandeln sie in positive Energie für die jetzige harte Zeit. Vielleicht ein wackeliger Vergleich, aber daran musste ich sehr denken eben.

    Das ist sogar ein sehr guter Vergleich. Mit Menschen ist es so ähnlich wie mit Häusern. Wenn sie ein gutes Fundament haben und stabil erbaut wurden - sprichs eine stabile Kindheit mit wichtigen, liebevollen Bezugspersonen hatten - dann können sie Stürme überstehen und sogar Brände - das Haus mag nach einem Brand verwüstet sein, aber es steht noch und dann kann man es sanieren und renovieren. Wer aber kein gutes Fundament hat, der wird im Sturm davongeblasen und stürzt bei einem Brand komplett ein und ist vernichtet. Da muss man dann alles wieder aufbauen, aber es wird ein anderes Haus sein.

  • Vielen Dank!

    Warte es mal ab - ein Mensch kann viele Gesichter zeigen.


    Offensichtliche Schwächen von Martha haben sich mir noch nicht offenbart, aber auch sie wird sie haben.

    Es wird noch Situationen geben, wo sie nicht edel und gut handelt, aber durchaus situationsadäquat, wenn andere Mittel versagen ...


    Ich bin gespannt! Bezüglich beidem :)



    Zitat

    Mit Menschen ist es so ähnlich wie mit Häusern. Wenn sie ein gutes Fundament haben und stabil erbaut wurden - sprichs eine stabile Kindheit mit wichtigen, liebevollen Bezugspersonen hatten - dann können sie Stürme überstehen und sogar Brände - das Haus mag nach einem Brand verwüstet sein, aber es steht noch und dann kann man es sanieren und renovieren. Wer aber kein gutes Fundament hat, der wird im Sturm davongeblasen und stürzt bei einem Brand komplett ein und ist vernichtet. Da muss man dann alles wieder aufbauen, aber es wird ein anderes Haus sein


    Das ist ein sehr guter Vergleich, das.mit den Häusern. Werde ich mir merken! <3