Sarah Perry - Melmoth

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    Nachdem mich Sarah Perry mit „Die Schlange von Essex“ durch ihren außergewöhnlichen Schreibstil, der voller Bilder ist, begeistert hat, wollte ich natürlich auch dieses Buch lesen. Aber aufgrund des Klappentextes hatte ich wohl wieder etwas ganz anderes erwartetDie Autorin greift das Thema „Melmoth the Wanderer“ auf, ein Schauerroman des irischen Schriftstellers Charles Robert Maturin, der 1820 veröffentlicht wurde.

    Die 42-jährige Helen Franklin lebt seit etwas zwanzig Jahren in trostlosen Verhältnissen in Prag. Sie hat nur wenige Freunde, einer von ihnen ist Karel Pražan. Von ihm erhält sie ein seltsames Manuskript, das von Josef Adelmar Hoffmann stammt und sich mit Melmoth der Zeugin beschäftigt. Von nun an wird Helens Leben durcheinandergebracht. Sie fühlt sich verfolgt. Oder liegt es an ihrer eigenen Vergangenheit? Denn Helen fühlt sich schuldig.

    Ich habe mich wirklich schwer getan mit diesem Buch, auf das man sich einlassen und konzentriert lesen muss. Der Schreibstil ist - wie erwähnt – sehr außergewöhnlich. Der Leser wird immer wieder direkt angesprochen. Die Stimmung ist die ganze Zeit über recht düster und geheimnisvoll, manchmal etwas gruselig. die Charaktere – es tauche noch eine ganze Reihe in dieser Geschichte auf - sind sehr eigenwillig dargestellt und meist nicht besonders sympathisch. Vieles erfahren wir aus Manuskripten, Briefen und Aufzeichnungen. Dazu gibt es viele Zeitensprünge und ein ständiger Wechsel zwischen den Personen.

    Helen Franklin ist Übersetzerin und lebt unter spartanischen Verhältnissen. Sie gönnt sich nichts und ist menschenscheu. Nachdem sie das Manuskript gelesen hat, macht ihr die Vergangenheit immer mehr zu schaffen. Welche Schuld sie so belastet, erfahren wir erst am Ende des Buches. Aber auch bei den anderen Personen geht es immer wieder um Schuld und Gewissen.

    Das Buch ist tiefgründig und macht es einem nicht leicht, die Botschaft ist etwas kryptisch verpackt. Mich hat es nicht so begeistert.


    3ratten

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    Sarah Perry

    Melmoth

    Eichborn Verlag

    Autor: Sarah Perry wurde 1979 in Essex geboren und lebt heute in Norwich. Ihr Roman Die Schlange von Essex war einer der größten Überraschungserfolge der letzten Jahre in England. Ausgezeichnet als Buch des Jahres 2016 der Buchhandelskette Waterstones, Gewinner des britischen Buchpreises 2017 für den besten Roman sowie für das beste Buch insgesamt. Der Roman war nominiert für den Costa Novel Award, den Dylan Thomas Prize, den Walter Scott, den Baileys und den Wellcome Book Prize. (Quelle: Eichborn)

    Karel und Helen treffen sich, wobei Karels Äußeres direkt ins Auge fällt, denn er ist schwer gezeichnet. Er erzählt Helen, dass er die letzten Tage nicht schlafen konnte. Außerdem erzählt er von einem Brief, wobei auch der Name “Melmoth” fällt und wie das Manuskript in seine Hände gelangen ist. Helen bekommt das Manuskript von Karel, damit sie es ebenfalls lesen kann. Daraufhin macht sich Helen auf den Weg nach Hause, geht in ihr Zimmer und beginnt sofort mit dem Lesen.

    Der Roman von Autorin Sarah Perry verzichtet vollständig auf Kapitel ist allerdings in drei Teile aufgeteilt. Überschriften gibt es allein dort, wo ein Brief oder Manuskript gelesen wird und von denen gibt es im Verlauf des Buches, so einige. Dadurch ist es so, dass uns das Buch mehrere kleine Geschichten erzählt, und einen immer tiefer in die Geschichte um “Melmoth” zieht. Für meinen Geschmack wurde es allerdings irgendwann etwas zu viel mit Manuskripten und Briefen, auch wenn man dadurch viele Informationen zu den Charakteren erhalten hat, wirkte es ein wenig aufgebläht und hat das Buch in die Länge gezogen (dabei ist das Buch mit 332 Seiten schon nicht recht lang).

    Schon zu Beginn des Buches, bekommt man gleich einen Brief zu lesen, welcher nicht mit Spannung geizt. Hier ist mir besonders der letzte Satz im Gedächtnis geblieben, denn dieser erzeugte bei mir eine Menge an Spannung und das allein durch zwei Wörter, “Sie Kommt”. Sofort möchte man wissen, wen oder was durch diese Andeutung gemeint ist. Weitere Elemente, um diese Spannung zu halten, begegnen einem immer wieder in Form von erneuten Andeutungen, unbekannten Verfolgern oder dem Auftauchen von Vögeln. Grusel oder sogar Horror, wie man es eventuell bei dem Buch vermuten würde, blieben bei mir allerdings aus. Es wird zwar einiges versucht, um einige Momente zu erzeugen, allerdings haben diese bei mir nicht gewirkt (bei zartbesaiteten kann dies da schon anders aussehen). So ist die Stimmung im Verlauf des gesamten Buches, immer dunkel und düster oder aber es geschehen mysteriöse Dinge. Einen besonderen Moment, der durchaus gruselig wirken kann, kommt dann am Ende des Buches. Hier wird der ein oder andere Leser sicherlich Gänsehaut an sich bemerken, denn hier beweist die Autorin ihr Handwerk und überzeugt zum Schluss nochmals (auf eine genauere Beschreibung verzichte ich, da ich niemanden diesen Moment spoilern möchte).

    Eine besondere “Herausforderung” hält das Buch durch seinen Schreibstil bereit. Dieser ist sicherlich nicht für jeden geeignet und erfordert mitunter ein wenig an Zeit. Wenn man allerdings offen an das Buch herangeht, sollte man schon nach einiger Zeit ins Buch gefunden haben.

    Cover: Das Cover von “Melmoth” wirkt auf den ersten Blick recht dunkel und düster. Dies passt auch gut zur Stimmung, welche es im Buch gibt. Auf dem Cover sind einige Federn zu sehen, welche sich auch farblich vom Hintergrund abheben. Diese Federn deuten auf einen Vogel hin, welcher ebenfalls im Buch eine Rolle spielt. Darüber hinaus, sieht man auch einige kleine Vögel, die im Nachthimmel fliegen. Der Titel des Buches, steht in heller Schrift geschrieben und hebt sich perfekt vom Hintergrund ab. Der Titel ist gleichzeitig der Name der mysteriösen Frau, um die sich das gesamte Buch dreht.

    Das Cover gefällt mir sehr gut und spricht mich optisch auch an. Düster und dunkel gehalten, spiegelt es den Inhalt gut wieder. Ein wirklich passendes Cover.

    Fazit:Melmoth” wirkt von Außen schon recht düster, was sich im inneren auch fortsetzt. Auch wenn es anders wirken mag, versteckt sich hinter “Melmoth” ein Roman, welchem man etwas Zeit widmen sollte. Hinsetzen und einfach lesen ist da nicht. Dies hat allerdings auch zur Folge, dass der ein oder andere sicherlich enttäuscht sein wird. Wer sich allerdings auf das Buch einlässt und bis zum Schluss durchhält, wird womöglich belohnt. Ich selbst habe mir anfangs etwas völlig anderes vorgestellt und musste mich erst in Buch finden. Einige Stellen konnten mich dabei zwar nicht überzeugen, im Großen und Ganzen allerdings, wurde ich gut unterhalten. Besonders das Ende hat mir sehr gut gefallen. Von mir bekommt “Melmoth” 4/5 Sterne.

    Klappentext: Ein fesselnder und wunderbar unheimlicher Roman

    Helen Franklins Leben nimmt eine jähe Wende, als sie in Prag auf ein seltsames Manuskript stößt. Es handelt von Melmoth – einer mysteriösen Frau in Schwarz, der Legende nach dazu verdammt, auf ewig über die Erde zu wandeln. Helen findet immer neue Hinweise auf Melmoth in geheimnisvollen Briefen und Tagebüchern – und sie fühlt sich gleichzeitig verfolgt. Liegt die Antwort, ob es Melmoth wirklich gibt, in Helens eigener Vergangenheit?

    Ein Buch, das einen packt und nicht mehr loslässt. Ein weiteres Meisterwerk von Sarah Perry. (Quelle: Eichborn)

    Autor: Sarah Perry

    Titel: Melmoth

    Verlag: Eichborn Verlag

    Genre: Roman

    Seiten: 332

    Preis: Hardcover: 24,00 // eBook: 14,99

    Erstveröffentlichung: 2019

    ISBN: 978-3847906643