Laura Robinson - Das Blut von London

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    Klappentext

    London, 1781. Aus dem Nebel der Hafendocks schält sich das Bild eines schrecklichen Verbrechens. Eine männliche Leiche, die Brandmale aufweist. Harry Corsham, der zur oberen Gesellschaftsschicht gehört, erfährt, dass es sich bei dem Ermordeten um seinen Jugendfreund Tad handelt. Erinnerungen kommen bei ihm auf, aus Zeiten, in denen Tad und er noch voller Ideale waren. Corsham will die Mörder seines Freundes finden, um Seelenfrieden zu erlangen. Doch damit stellt er sich gegen die Mächtigen Londons. Für seine Familie und ihn geht es jetzt um Leben oder Tod.


    "Das Blut von London" ist ein durchaus gelungenes Debüt der englischen Politikerin Laura Robinson. Das Thema Sklaverei in Zusammenhang mit dem historischen London war für mich ungewöhnlich, aber ich fand es spannend, die Stadt und ihr Umfeld aus der Perspektive eines Zwischen-Handelsplatzes zu erleben. Laura Robinson beschreibt Personen und Schauplätze sehr farbig und lebhaft und nimmt sich Zeit, ihre Geschichte aufzubauen und ausführlich zu schildern. Obwohl ich das normalerweise mag, war es genau das, was mir zunehmend die Lust am Lesen geraubt hat. Das beteiligte Personal ist einigermaßen umfangreich, jeder mit einer eigenen kleinen Geschichte, wodurch es etwas anstrengend ist, nichts zu vergessen - immer mit dem Gedanken im Hinterkopf, dass Kleinigkeiten entscheidend sein könnten.


    Leider hat sich irgendwann etwas in die Handlung eingeschlichen, das bei mir die Neugierde zunichte machte. Vielleicht lag es daran, dass es in Bezug auf Sklaverei für mich ein unpassender Schauplatz war, vielleicht an der Vielzahl der Charaktere oder daran, dass ich mit kaum einer Figur warm wurde. Dazu kam das Gefühl, dass sich die Handlung zu sehr im Kreis dreht. Ab etwa Seite 300 (von ca. 500) habe ich bis zur Auflösung nur noch quergelesen. Äußerst schade nach dem viel versprechenden Anfang.


    Eine Empfehlung kann ich trotzdem aussprechen, denn sprachlich ist es wirklich gut (bis zum Schluss :zwinker:). Wer das alte London mag und sich für gefährliche kriminalistische Untersuchungen begeistert, dürfte sich mit dem Buch gut unterhalten und sollte ihm eine Chance geben. Ich werde auf jeden Fall die Augen offen halten nach dem nächsten Roman der Autorin.