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Originaltitel: Alternate Side
Nora lebt in einer Sackgasse in Manhattan, die Nachbarn kennen sich und sind eine große Gemeinschaft (wobei die Mieter natürlich eher ausgeschlossen sind). Sie arbeitet in einem privaten Museum, ihr Mann macht irgendwie Geld (Investmentbanker? So genau interessiert es sie auch nicht), man hat sich ein wenig auseinandergelebt, die Kinder sind im College, die Ex-Nanny ist nun nur noch Haushälterin. Es ist alles sehr friedlich und zivilisiert. Bis eines Tages ein Nachbar mit einem Golfschläger auf „Ricky“, den von allen engagierten Mann für Hausmeisterdienstleistungen, losgeht und ihn ins Krankenhaus bringt. Nicht nur tropfen die Wasserhähne nun vor sich hin, sondern die Gemeinschaft spaltet sich schnell zwischen der Wahrnehmung „Unfall“ und „Angriff“. Nora selbst stellt währenddessen ihren „Platz im Leben“ in Frage, wie ist sie da gelandet, wo sie nun steht und will sie dort bleiben?
Quindlen hat einen eigentlich handlungsarmen, aber trotzdem nicht langweiligen Alltagsroman über eine Frau geschrieben, die wohl ihre „Midlife-Krise“ erlebt, auch wenn sie den Wendepunkt in ihrem Leben zunächst kaum bemerkt, weil das Ganze ohne große Aufregung und sich irgendwie von selbst entwickelnd passiert. Vor einer deutlichen Upper-Class-Kulisse gelingt Quindlen so eine realistisch wirkende Darstellung der Normalität von Veränderungen im Lebensweg, die sich angenehm lesen lässt.
