Jiro Taniguchi / Masayuki Kusumi - Der Gourmet: Von der Kunst allein zu genießen

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    Dieser Comicband besteht aus einer Vielzahl von kurzen Geschichten über einen Handlungsreisenden, der ständig ans Essen denkt ;) Die Geschichte beginnt normalerweise mit einem „Ich habe Hunger“ von ihm, woraufhin er ein Lokal besucht. In fast jedem Kapitel gibt es dann auch ein Bild des Essens, also alle Tellerchen etc. nebeneinander stehend von oben, mit Beschriftung „Karotten, in Streifen geschnitten“, „weißer Reis, eine große Portion“, „in Salz eingelegtes Gemüse“,…


    Das hat mich zwar nur selten zum Probieren wollen animiert, bot aber einen Überblick darüber wie vielfältig die japanische Küche ist.


    Leider konnte ich die Gedanken des Protagonisten nicht wirklich nachvollziehen, mir scheint dadurch auch der Titel „Gourmet“ nicht ganz passend. Bei einigen Punkten die mir seltsam erschienen, weiß ich aber auch nicht ob es kulturelle Unterschiede sind oder wirklich ungewöhnliches Verhalten.

    Wie beispielsweise, wenn er mal wieder darüber nachdenkt, wie die Bestandteile zusammenpassen. Da wirkt er durchaus wie ein Spitzenkoch oder Gastronomiekritiker, der das Gericht objektiv untersucht, ob die Komponenten sich ergänzen. Aber er stellt sich sein Menü doch meist selbst zusammen, wieso betrachtet er dann die Zusammenstellung kritisch?

    Und ständig wird der Preis genannt, „nur 600 Yen, das ist ein guter Preis“ Davon abgesehen, dass ich keine Ahnung hab, wie der Umrechnungskurs wäre, bzw. welche Preise in Japan normal sind und vor allem auch wie das 1997 war, als die Geschichten geschrieben wurden, kann ich mir das für Deutschland gar nicht vorstellen. Gut, manchmal denke ich auch, dass etwas besonders günstig war oder die Portionsgrösse dem Preis nicht angemessen erscheint, aber doch nicht bei jeder Mahlzeit, die ich auswärts esse oder mir hole?


    Ich bin von dem Band eher enttäuscht, Liebe zum Essen kommt bei mir zu selten an, zudem haben mich die zahlreichen „mampf“, „schmatz“ und Co immer wieder gestört, lautmalerische Beschreibungen vom Essvorgang wirken auf mich wenig appetitlich.


    Ich hab noch die erst kürzlich erschienene Fortsetzung hier liegen, vielleicht gefällt mir die besser. Zumindest hoffe ich auf eine etwas moderne Beurteilung des Protagonisten über die anderen Gäste der Lokale, die mir hier manchmal schon recht altmodisch konservativ erschienen.


    Ach so, die Zeichnungen sind halt so wie Zeichnungen von Taniguchi sind, das ist nicht mein erster Comic von ihm.


    3ratten:marypipeshalbeprivatmaus:

  • Ich finde die Storyline sehr gut und die Zeichnungen sind auch sehr schön und detailreich.

    Dass er immer die Preise vergleicht ist normal (?) Zumindest wenn man achtsam und sparsam mit seinem Geld umgehen möchte. Als Gourmet ist der Preis nun mal auch ein Vergleichsfaktor finde ich.