Astrid Korten - Die Dornen des Bösen

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    An Spannung kaum zu überbieten


    Auf Bitten von General Bogdanowitsch Sorokin fliegt Profiler Ibsen Bach nach Moskau. Sorokin gibt ihm den Auftrag seine Tochter Leonela, eine Bloggerin und Journalistin, zu finden, die in einem Video, das ihm zugespielt wurde, gefoltert und getötet wird. Ibsen glaubt nicht an ihren Tod und zusammen mit seiner Partnerin Pola Kamarow begibt er sich auf die Suche. Die Spuren führen ihn nach Berlin Weißensee zu einer Firma, die mit virologischen und biologischen Waffen experimentiert. Ibsen, der durch seinen Gehirntumor und den Verlust seines Gedächtnisses sowieso schon stark geschwächt ist, begibt sich, wie alle anderen Spurensucher, in allergrößte Gefahr…



    Als ich gelesen habe, dass „Die Dornen des Bösen“ nahtlos an den ersten Band „Die Akte Rosenrot“ anschließt, war ich mir unsicher, ob mir nicht viele Informationen fehlen würden, die ich hier brauchen könnte. Aber dem war nicht so. Hier und da kamen zwar Fragen auf, die sich aber irgendwie in der Geschichte wieder geklärt haben. Trotzdem werde ich den Vorgängerband lesen, um die Protagonisten noch näher kennenzulernen, um noch mehr ins Geschehen eintauchen zu können und vor allem den Thrill weiter zu spüren.


    Ich bin immer noch schockiert von der Aktualität, der Brutalität, den menschlichen Abgründen, die sich hier auftun und den Abartigkeiten, denen ich hier begegne. Immer wieder habe ich den Kopf geschüttelt und gedacht: Wie kann so etwas sein? Wie kann ein Mensch so etwas tun? Astrid Korten trifft mit ihren Bildern, die sie mir in den Kopf pflanzt, immer wieder ins Schwarze, beschert mir schlaflose Nächte, hält mich im Geschehen gefangen, bis sich alle Rätsel gelöst haben. Immer wieder habe ich mich durch geschickt gelegte Fährten und Wendungen in die Irre führen lassen und bald nicht mehr gewusst, wer ist gut oder wer ist böse.


    Dauernd befinde ich mich in einer anderen Stadt, einem anderen Handlungsstrang, dazu die Rückblicke zum 16. Mai und zu einem kleinen Jungen in dessen Vergangenheit. Dazu brauche ich Ruhe, Zeit und Konzentration. Dies ist kein Buch, das man mal schnell nebenbei weg liest. Aber das nehme ich für das, was ich hier geboten bekomme gerne hin.


    Einzig die vielen Rechtschreib- und Wortfehler haben mich etwas genervt. Was aber an der Spannung und dem Nervenkitzel, den ich hier erleben durfte, nichts ändert.



    Wie in allen ihren Büchern steht Astrid Korten für Spannung, aktuelle Thematik, sehr gute Recherche, erzeugte Nachdenklichkeit und vor allem Lesevergnügen. Das alles hatte ich auch diesmal wieder. Eine Geschichte, die mich begeistert hat, die ich aber erst mal sacken lassen musste und die von mir eine absolute Leseempfehlung und die volle Punktzahl von 5 Sternen bekommt.

    5ratten :tipp:

  • General Sorokin beauftragt Ibsen Bach damit den Mörder seiner Tochter Leonela zu finden. Einziger Anhaltspunkt ist vorerst das Video, das zeigt wie sie ermordet wird. Doch Ibsen glaubt nicht, dass Leonela tot ist. Seine Visionen und ein paar Helfer sollen ihm helfen. Währenddessen kommt es in Europa immer wieder zu Morden und Selbstmorden, die kein wirkliches Motiv haben.

    Das Cover des Buches ist wieder perfekt gelungen und passt auch hervorragend zum 1. Teil der Reihe.

    Das Buch wird nicht linear erzähl, was mich anfangs etwas verwirrte. Diese Verwirrung legte sich aber bald und ab der Hälfte des Buches ist auch klar warum dies so erzählt wird.

    Sehr gut gefiel mir auch wieder die Sicht von Ibsen - seine Kapitel sind in der "Ich-Form" geschrieben.

    Wie von der Autorin gewohnt ist der Schreibstil sehr gut, die Charaktere und Orte werden ausgezeichnet dargestellt. Zudem ist auch die Handlung dieses packenden Thrillers wieder sehr komplex - am Ende löst sich aber alles auf.

    Man muss den 1. Teil der Reihe nicht kennen, um dieses Buch zu lesen, da die Ereignisse aus dem Vorgängerband in diesen Band einfließen und so auch das Wichtigste "wiederholt" wird.

    Die Spannung wird über das ganze Buch hochgehalten und immer kommt nur ein kleines Puzzle-Stück hinzu, sodass doch einige Überraschungen und Wendungen zu finden sind, die man hier nicht erwartet.

    Außerdem erfährt Ibsen auch viel mehr über seine Vergangenheit. Der Abschluss deutet sehr auf einen 3. Band hin, auf den ich schon sehr gespannt bin.

    Auch die Recherchearbeit der Autorin war wieder sehr gut, um den Thriller so realitätsgetreu wie möglich zu erzählen.

    Der Plot ist ausgezeichnet und steht dem 1. Teil in nichts nach.

    Und doch gibt es einen Unterschied zum 1. Teil: Für einen großen Verlag wie Piper sind hier sehr viele Fehler zu finden (v.a. doppelte, fehlende oder falsche Artikel und Personalpronomen). Dafür dass die Autorin am Ende ihren Lektorinnen dankt, wurde hier absolut geschlampt. Dafür ziehe ich (jedoch aufgrund des ansonsten tollen Buches nur) 1/2 Stern ab.

    Fazit: Tolle, komplexe Fortsetzung der "Akte Rosenrot", die nur "dank" der Verlagsarbeit Punkteabzug erfährt. 4,5 von 5 Sternen