Barbara Kingsolver - Unsheltered

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    Wenn ich es richtig gesehen habe, gibt es noch keine deutsche Ausgabe.


    Willa hat es nicht einfach. Die Arbeit ihres Mannes ist unsicher, ihre eigene bringt kaum Geld ein, der Schwiegervater ist ein Pflegefall und schwierig, das Verhältnis zu ihrer Tochter ist angespannt und nach dem Selbstmord seiner Frau zieht ihr Sohn samt Enkel ebenfalls bei ihr ein. Hinzu kommt, dass ihr Haus heruntergekommen ist und dringend saniert werden müsste.

    Es könnte also durchaus einfacher sein für sie. Dann entdeckt sie, dass ihr Haus im 19. Jahrhundert vielleicht mal einer bekannten Wissenschaftlerin gehörte. So könnte sie Zuschüsse für den Erhalt des Hauses bekommen. Sie beginnt mit Nachforschungen.


    Alternierend hierzu wird die Geschichte von Thatcher erzählt, die auch gewisse Parallelen aufweist. Als Lehrer verdient er ebenfalls nicht genug und seine Frau und seine Schwiegermutter sind mit dem Haus, in dem sie leben, unzufrieden. Zudem bekommt er Probleme, weil er nach den neuesten Erkenntnissen der Wissenschaft unterrichtet. Trost und Ablenkung findet er in der Zusammenarbeit mit eben jener Wissenschaftlerin, über die Willa mehr herauszufinden sucht.


    Beide Geschichten waren in ihrer jeweilige Zeit verankert. Verbindendes Element war hier das Haus, das bei beiden zu ihrem Unglück beitrug und jeder hatte mit für diese Zeit typischen Problemen zu kämpfen: bei Willa die nicht vorhandene oder ausreichende Krankenversicherung, drohende Arbeitslosigkeit in der Familie, die politische Stimmung, um nur ein paar Aspekte zu nennen; bei Thatcher die nicht standesgemäße Hochzeit, das Verbot, "fortschrittlich" zu unterrichten oder auch Frauen in der Wissenschaft.


    Prinzipiell wäre dies genau nach meinem Geschmack. Familiengeschichten, ineinander verwobene parallele Handlungen, genau das mag ich gerne.

    Dennoch kam ich einfach nicht in das Buch rein, kam beim Lesen nur langsam voran und es zog sich. Dabei kann ich noch nicht einmal festmachen, an was es nun genau lag, ob es der Stil war, der Umfang oder einfach nicht der richtige Zeitpunkt für dieses Buch.

    Schade, kein schlechtes Buch, aber bei mir passte es leider nicht.

  • Unsheltered von Barbara Kingsolver

    ..ist tatsächlich kein Buch, das man in einem Rutsch durchliest, sondern es liest sich aus verschiedenen Gründen eher langsam. Dennoch hab ich mich nie gelangweilt - ich mag die Bücher von Barbara Kingsolver einfach sehr und hab mit diesem das bisher zweitletzte gelesen.

    Es ist beileibe nicht so, dass in diesem Buch nichts "passiert" - mehrere Personen sterben, Beziehungen werden geknüpft und aufgelöst, es geschieht sogar ein Mord - aber wichtiger als die action ist wiederum typischerweise das, was die Dinge mit den Personen "machen", und das in beiden Parallelgeschichten, die vielfach kunstvoll miteinander verbunden sind.


    Hauptthema ist eigentlich, welche Dinge im Leben von Menschen wichtig und erstrebenswert sind - und was einen Charakter ausmacht.

    Wenn man für diese Dinge einsteht, verliert man eben auch (manchmal vermeintliche..) Sicherheit und ist dann "unsheltered". Dieses Thema kommt konkret auch in den beiden baufälligen Wohnstätten wieder vor..

    In den Rahmenhandlungen geht es um den Einfluss der Darwinschen Evolutionstheorie und die von Charles Landis gegründete Ansiedlung "Vineland" in New Jersey einerseits - und die zeitgenössische Lebensweise in den USA, Umweltzerstörung und Donald Trump (nie namentlich genannt aber..) andererseits - ein ziemliches Paket, das die Autorin einem aber irgendwie passend und jeweils in guten Zusammenhang gestellt "unterjubelt". Vielleicht macht auch das die Lektüre zuweilen so unerwartet.. anstrengend.

    Kingsolvers Stil, in diesem Buch (wieder vom Zusammenhang her passend.. ;) ) diesmal mit griechischen Idiomen durchsetzt, ist sowieso wieder bemerkenswert, aber nie vordergründig oder plakativ "anspruchsvoll".

    3 Mal editiert, zuletzt von Alice ()

  • Beitrag von Alice ()

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