(Ich habe inzwischen nachgezogen - mein nächstes noch ungelesenes Kapitel wäre The Pilliga Forest.)
Ein paar Notizen hier, bevor ich zuviel wieder vergesse..
... Ich merke das bei den ersten drei Driftwood - Kapiteln, die ich zwar ganz gerne gelesen habe, von denen mich aber anscheinend (?) keines wirklich nachhaltig beeindruckt hat. Mangels eigener griechischer Erfahrungen eben auch das mit den Wild Horses nicht so sehr..
Zitat Breña:
"...von Lesbos. Vor allem das letzte Kapitel hat mein Fernweh gefüttert. Ein paar der beschriebenen Details sind überall in Griechenland zu finden und keine Klischees - beeindruckende Olivenhaine, wilde Feigen, verfallene Bergdörfer und majestätische Platanen."
The Bieszczady Woods beschreibt eine "Erinnerungsreise" in den europäischen Osten mit einer Freundin, die Erinnerungrn ihres Vaters im Zweiten Weltkrieg folgt und ist überwiegend bedrückend - der Baumbezug wird dadurch hergestellt, dass so viel aus Holz hergestellt und gebaut ist.. die ukrainische Landschaft wird als empty beschrieben, die Bevölkerung als misstrauisch.. man verläuft sich.
Die nächsten Kapitel handeln von Australien.
Mein Lieblingskapitel war dabei das erste: Cockatoo. Es ist eher lang, aber nicht lang-weilig: Im Gegenteil für mein Empfinden beim Lesen auch gut gegliedert und voll von google-würdigen Details. Ich habe gelernt, dass Peter Latz und Peter K. Latz (der hier eine Rolle spielt..) nicht identisch sind: Der eine ein Landschaftsgestalter, der andere ein Ethnobotaniker; die beiden Reisebegleiter spielen hier eine gute, tragende Rolle. Die Beschreibung des Trips hab ich teilweise auch als atmosphärisch gelungen empfunden. Die Beschreibung des (nur zeitweilig oberirdisch existierenden) Finke River fand ich sehr interessant - ebenso wie die einiger einheimischer Pflanzen. Die aktuelle Lebensart der Aboriginees ist recht differenziert dargestellt - mal wieder ein Bezug zu typischer Kunst (Deakins Interesse daran zieht sich ja durch das ganze Buch..), die Beschreibung einiger Überlebenstraditionen bezüglich Wasserbeschaffung, aber eben auch ein scharfer initialer Blick auf ein Wohnviertel, in dem verdächtig viele Frauen den immer linken Arm in einem Gipsverband tragen: Das ist derjenige, den man in Abwehr gegen Schläge erhebt..
Meine letzten beiden gelesenen, ebenfalls australischen, Kapitel empfand ich insgesamt wieder als etwas weniger gerundet - ein Ausflug zur Ernte von Wildfrüchten hat mich aber immer noch mehr faszinieren können als die super-ausführlichen Beschreibungen der Kunst von John Wolseley. Das kann aber ganz subjektiv an mir liegen.
(Ich glaube, es geht danach noch weiter mit Australien.)
Insgesamt empfinde ich das Buch inzwischen doch als sehr bereichernd - ich bin mir nicht sicher, wie viel der teilweisen Mühsamkeit auch einfach auf die englische Sprache zurückzuführen ist, darum finde ich Parallelen beim Lesen zu Breña doch immer ziemlich aufschlussreich.