Beiträge von Alice

    So, jetzt habe ich Emma ausgelesen und sie ist mir am Ende doch ans Herz gewachsen. Ich finde sie insgesamt tatsächlich nicht unsympathisch, weil sie eigentlich immer bereit ist, über sich selbst kritisch nachzudenken und auch zu versuchen, es gutzumachen, wenn sie "Mist gebaut:" hat. Ihre Verwöhnheit ist ja nicht in erster Linie ihre Schuld, und vielleicht wird sie es in der Zukunft ja sogar schaffen, ein wenig über den ihr vorgegebenen "Werterand" hinauszusehen; wer weiß.

    Ich musste mich erst mal wieder an die ausführliche schriftliche Darstellung all dessen, was modernere Schriftsteller gemeinhin der Fantasie des Lesers überlassen, gewöhnen. Ich denke, wir sind es gewohnt, viele Gedanken der Protagonisten aus Andeutungen im Text innerlich zu ergänzen, die mir hier zunächst unangenehm.. ausgewalzt erschienen. Impressionismus vs. "innere Vorgangsbeschreibung" quasi. Einmal so akzeptiert, stört es dann nicht mehr so sehr und man kann sich auf Anderes konzentrieren,

    Insgesamt bin ich froh, Emma jetzt gelesen zu haben - gerade auch im Vergleich zum kürzlich gelesenen Middlemarch, an das ich mich auch erst "gewöhnen" musste und das mir im Endeffekt doch noch ein Stück besser gefallen hat.


    Danke @all für das Entgegennehmen all meiner Klagen!! :saint:

    (Dass mir nervige Charaktere in einem Buch - hier maximal der Vater Woodhouse :rolleyes: - dann tatsächlich auf die Nerven gehen, ist ja mein ganz eigenes unprofessionelles Problem..)

    b.a.t. : Tut mir leid, Entschuldigung - das war sicherlich einfach zu schnell und flapsig formuliert. Ich wollte natürlich nicht vor Deinem posting "warnen" :huh: , sondern nur "vor dem Buch", und das auch nur mit ;) .


    (Gefahren der rein schriftlichen Kommunikation - ich sollte die eigentlich besser kennen..)

    (Ich möchte dieser Paralleldarstellung keinen eigenen Thread gönnen, darum hier für alle, denen das Englische Bauernleben so gut gefallen hat wie mir..)


    Helen Rebanks - The Farmer's Wife

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    Das Buch hat auf ama ebenfalls eine viereinhalbSterne-Bewertung bekommen - das ist aber eventuell eine Sache der Erwartungshaltung: von mir bekommt es

    3ratten.

    Ich hatte mir eine ergänzende Darstellung des speziellen Lebens auf einer Farm erhofft - ab und zu bekommt man auch ein wenig davon, aber für mich viel zu wenig.

    Helen Rebanks kann durchaus auch gut schreiben - aber sie besitzt nicht die Fähigkeit ihres Mannes, auch mal aus sich herauszutreten und Dinge von außen und verallgemeinernd zu betrachten (lediglich in 2 Passagen im Buch ist das der Fall - ich denke, die Vermutung, dass diese von James inspiriert wurden, ist nicht zu bösartig).


    Was man bekommt, ist ein Haufen ausführlicher Koch- und Backrezepte (gefühlt 1/3 des Textes - sicherlich interessant für einige Leser, aber wär nett gewesen, das im Untertitel zu erwähnen..) und ausführliche Beschreibungen des stressigen Lebens einer jungen Mutter - vorwiegend ohne den Bezug zum Farmleben.

    Auch auf die ausführliche Beschreibung ihrer einzelnen Geburten hätte ich verzichten können - mit gewissem zeitlichen Abstand werden die genauen Details ja sogar für die Beteiligten weniger bedeutend.


    Ab und zu entschädigen einen dann aber Passagen wie diejenige über die Ausrichtung eines Festes für 70 Farmer - oder die Beschreibung, wie man mit 4 Kindern einen massiven Schneesturm im Outback des Lakedistrikts übersteht. :thumbup:


    Die Erwartungen sind wahrscheinlich verschieden, ich hätte mir viel mehr "farmspezifisches" gewünscht, jungen Müttern während der baby time geht es eventuell anders - für meinen Geschmack viel zu viel persönliche Biografie und Gejammere (sorry, but...) und zu wenig Blick rundum.

    Ich habe Emma beendet - wie immer ein Vergnügen sich in die kleingeistige englische Gesellschaft zu begeben...

    Warnung: Eventuell getrübt, wenn man wie ich zum fremdschämen neigt.. :breitgrins: (und ungeduldig ist bei sehr langwierigen Passagen..). :rolleyes:

    Dennoch: Es hat "seine Momente" <3 - und ich werd es sicher auslesen, bei Halbbuch bin ich immerhin schon.

    Ich bin jetzt bei Halbbuch - Frank Churchill hat sich schon ausgiebig vorgestellt.

    Bei den atemlosen Ergüssen von Miss Bates wird mir regelrecht schwindelig. :breitgrins:

    Ich hab jetzt das erste der 3 Bücher, also ein knappes Drittel des Romans, gelesen.

    Ist noch jemand da?! (Oder hab ich Euch vergrault?)

    Nee nee - das wär jetzt viel zu einfach. ^^

    Und manchmal (wenn auch durchaus nicht immer..) hat einem gerade auch das erst-mal-Unangenehme oder Mühselige hinterher "was zu sagen", hab ich festgestellt.

    Inhaltsloses Geplaudere - das, das mich mich innerlich krümmen macht - ist dagegen absolut zeitlos.


    Leider ebenso wie herablassendes Verhalten (der andere Krümmfaktor für mich).


    Vieĺleicht, sogar sehr wahrscheinlich, "spießt" Jane Austen ja genau das "auf" - für mich als amateurhaften Leser liest es sich dennoch.. nicht angenehm. :breitgrins:

    Ich bin jetzt bis ins vierzehnte Kapitel vorgestoßen.

    Versuche brav, die Dialoge als ironisch betrachtetes "Sittenbild" nach b.a.t. zu sehen und krümme mich dennoch innerlich. :evil:

    Jaaa, die Sprache hat was. Dennoch empfinde ich das Ganze bisher als ziemlich.. blutleer.

    ... und es wird nicht wie bei Little Women oder Nesthäkchen darauf rauslaufen, dass sich eine halbwegs lebhafte und/oder intelligente weibliche Heldin am Ende dann doch dem überlegenen abgeklärten Geist eines reiferen Mannes unterwirft (der sie gutmütig in Liebe belächelt..)??

    8 (Ich kenne die Handlung hier tatsächlich nicht, aber würde auf K. tippen..)

    Ich hab jetzt auch die ersten fünf Kapitel gelesen und hab bis jetzt den üblichen Eindruck gepflegter Langeweile. Wieder mein übliches Problem mit "Klassiker-Gesellschaftsromanen" - die Personen darin haben einfach ein völlig anderes Umfeld (und damit meist andere Probleme..) als wir. So zur Abwechslung ist das mal ganz nett, aus der eigenen Zeitblase herauszuschauen, aber in intoleranteren Momenten verdreh ich innerlich die Augen und frag mich: Haben die eigentlich nix zu tun??


    Ok - wir rechnen hier in Zukunft mit viiielen tiefen Gefühlen (und noch viel mehr Worten / Diskussionen darüber..) - aber erwarte ich mir wirklich viel Tiefsinn von Personen, die sich aus wohl absolut gar keinem Grund als über allen Anderen stehend empfinden??


    [Hab jetzt nur mal auf absichtlich überzogene Art all meine gemeinen skeptischen Gedanken darüber zusammengefasst, ob uns ein 200 Jahre alter Gesellschaftsroman etwas bieten könnte außer nett gedrechselten langen Sätzen. Mal sehen, ob er auch "zeitlose Charaktere" kann - spannend. Ein gewisser lakonischer Ton Austens lässt mich hoffen.]


    Lest Ihr im Original?? Ich hatte ja wie gesagt die Übersetzung hier stehen - hab gerade bissi im Kindle ins Englische reingelesen und fand es eigentlich.. genauso. In Stimmung und Satzbau. Gutes Zeichen eigentlich, oder??

    Ich habe jetzt 50 Seiten Shuggie Bain gelesen, und finde den Schreibstil einfach nur roh und vulgär.


    Bleibt das so? Muss mich regelrecht zwingen, weiterzulesen.

    Zu Shuggie Bain.. Katjaja .

    Es ist ein brutales Buch, über Akoholismus und kaputte Familien, und es spielt in einem "unschönen" Milieu - und im Rückblick finde ich es tatsächlich gut.

    Ich hab es vor etwa 2 Jahren gelesen und daher doch noch mittelviel im Gedächtnis. Ich kann mich noch gut daran erinnern, dass mich die ersten Szenen auch geradezu.. angekotzt haben - von der Sprache her und vor allem von den Personen. Ich fürchte aber, dass diese Exposition authentisch ist, und sie gibt dem Ganzen einen Ausgangspunkt.

    Ja, dieser Roman tut regelrecht weh - er holt einen gewissermaßen ziemlich aus der eigenen .. kultivierten Wohlfühlblase.

    Es ist aber nicht die ganze Zeit rein menschlich so hoffnungslos wie am Anfang - später entpuppt sich die neue Nachbarschaft zwar nicht als "überaus reizend", aber durchaus eine mit zuweilem herben Charme. (Bis.. der Alkohol wieder sein Recht verlangt.)

    Das Verhältnis von Shuggie zu seiner Mutter ist stellenweise herzzerreißend. Gut hingesehen aber oft.

    Meine Lieblingsfigur aber war Shuggies großer Bruder.

    Nein, durchaus kein Wohlfühlbuch.


    (Der Eddie war mir bedeutend lieber.)

    Ich habe gestern abend schon die ersten drei Kapitel gelesen ....


    Ich bin auch im dritten Kapitel angelangt...

    Huch - Ihr lest schon! - da hab ich wohl mal wieder einen Startschuss verpasst, ich wartete quasi immer noch auf eine Art offiziellen Lesethread... :redface: das mit dem "Leseprojekt" hatte ich völlig übersehen.. *seufz*

    Da hast Du mich auf was gebracht, Juva : Mein Buch ist ja eine schnöde deutsche Übersetzung; aber eine englische Ausgabe gibt's als kindle schon für Bruchteile eines Euro: Da könnte ich dann parallel mal reinlesen bzw. es als Unterwegs- Version nutzen.

    (Ist mir ganz recht, wenn das hier noch ein bisschen dauert - muss noch einen halben Waringham lesen.. :S )

    Ja, Emma ist da - hat brav (und schon leicht angestaubt..) geduldig genau an der Stelle gewartet, an der ich sie vermutete.

    Zwar nicht in so einer hübschen Ausgabe wie s.o., aber immerhin als fest gebundenes Buch - hab sie iwann günstig vom Anaconda-Verlag angeschafft, weil sie quasi noch auf meiner To-Do-Liste stand - aus ieinem Misstrauen heraus hatte ich mit Jane Austen nach Pride&Prejudice und Sense&Sensibility innegehalten.

    Dies wär also eine gute Gelegenheit, Emma mit Euch zusammen zu lesen.

    Ich glaube, ich habe das Buch auch im Regal stehen. Muss ich gleich mal schauen, auch wenn das meine ganze Leseplanung durcheinander wirft. ^^

    Bis dahin kann ich das genau übernehmen.. ^^

    Ich werde dann mal nachsuchen, ob ich die Lesegruppe finde (unter der Obhut der Monatsrunde..??) und eventuell dazustoßen, wenn's recht ist.

    (Für mich wär's dann tatsächlich das erste Mal, sodass meine Kommentare ursprünglich naiv und wenig vorausschauend ausfallen würden... :breitgrins: )