Jenny Jägerfeld - Mein geniales Leben

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  • Jenny Jägerfeld - Mein geniales Leben


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    Ein wunderbares und unterhaltsames Buch für Kids ab 10!


    Sigge hat es nicht leicht – er schielt, er liebt Eiskunstlauf und er ist eine Niete in Ballsportarten. Das macht ihn zur idealen Zielscheibe seiner Altersgenossen und als sogar sein Freund Valter beginnt, ihn zu mobben, kommt ihm der Umzug von Stockholm weg zu seiner Oma nach Skärblacka mehr als gelegen. Er hofft, dort beliebt werden zu können und setzt alles daran, sein neues Image aufzubauen. Doch das ist gar nicht so einfach, wie es zunächst klingt …



    Jenny Jägerfeld hat es geschafft, all die Facetten des Lebens in der Pubertät einzufangen und mit gekonnten Pinselstrichen ein Bild davon zu zeichnen. Der Übergang von Kindheit zu Jugendlichkeit ist nie einfach, schon gar nicht dann, wenn ein Kind sich „unperfekt“ fühlt, einen „Fehler“ hat und Hänseleien ausgesetzt ist. Dazu noch kennt Sigge seinen leiblichen Vater nicht und die Beziehung seiner Mutter zum Vater von Sigges Schwestern Majken und Boel (genannt Bobo) geht in die Brüche, sodass er auch diese männliche Bezugsperson verliert. Der Umzug zur extravaganten, aber herrlich ausgeflippten Oma, die nur Charlotte genannt werden möchte, ist einerseits ein grober Einschnitt in Sigges Leben, andererseits will er ihn auch als Chance für einen kompletten Neuanfang nutzen. Doch wie man beliebt wird, muss Sigge erst noch herausfinden. So sind seine Sommerferien erst einmal angefüllt von Überlegungen und „Übungen“ und dass ein Mädchen mit türkisfarbenen Haaren Fotos davon macht, wie er beim Inlinern über ihre Hecke fliegt, macht alles nur noch schwieriger …!



    Genau dieser Unfall setzt Ereignisse in Gang, die Sigge zunächst gar nicht als das einordnen kann, was sie sind. Er macht Fehler, wie jedes Kind, und lernt dabei, dass dies nicht immer aus Boshaftigkeit geschieht, aber die Wiedergutmachung oft schwer ist. Allein schon das Zugeben, etwas getan zu haben, kann zum Problem werden.



    Wunderbar hat die Autorin hier eine kleine Welt mit lauter Originalen geschaffen. Sigge liebt seine Schwestern und übersieht dabei deren „Fehler“. Er registriert sie sehr wohl, aber er empfindet sie nicht als so störend, wie seine eigenen „Fehler“. Auch bei Charlotte und Krister nimmt er alle Macken liebevoll zur Kenntnis und hat immer einen netten Weg, damit umzugehen. Ab und an macht er ein Witzchen, aber verletzend ist er nie. Es machte mir sehr viel Freude, Sigge in seinen Sommerferien zu begleiten und ihn entdecken zu lassen, was im Leben wichtig ist und was nicht, wie man mit den Aufgaben, die einem das Leben so stellt, fertig wird und wie man dabei nett und liebenswert bleibt.



    Ich denke, dieses Buch kann für Kids im Zielgruppenalter eine sehr große Hilfe sein, denn sie können sich an vielen Stellen selbst entdecken, Sigge teils einen Schritt voraus sein und erkennen, dass sie mit ihren Sorgen und Nöten nicht die einzigen auf dieser Welt sind. Hier wird nicht der große moralische Zeigefinger geschwungen, sondern liebevoll und sanft, aber auch mit sehr viel köstlichem Humor, gezeigt, dass das Leben – für Jung und Alt gleichermaßen – nie einfach, aber immer schön ist. Ich bin wunderbar unterhalten worden und würde Kids ab 10 Jahren dieses Buch bedenkenlos zum Lesen geben. Fünf Sterne!




    ★★★★★

  • Von Stockholm aufs Land zur Großmutter zieht der zwölfjährige Sigge mit seiner Mutter und seinen beiden Schwestern. Für Sigge soll alles besser werden, zumindest hat er das ganz fest vor. Um das zu schaffen, will er endlich lernen wie man beliebt wird. Dabei soll ihm eine Liste helfen die er geschrieben hat, mit Tipps und Tricks die die Leute ihm gegeben haben.

    Die Sommerferien beginnen gerade, also bleiben ihm noch genau 59 Tage Zeit, um endlich beliebt zu werden.


    Was für eine schöne Geschichte das war.

    Einerseits ist es total witzig wie Sigge versucht, bei anderen Menschen gut anzukommen. Eigentlich ist er total mutig, denn er springt ständig über seinen Schatten um die Punkte auf seiner Liste "Wie man beliebt wird" abzuhaken. Natürlich sind die Ergebnisse seiner Bemühungen nie zufrieden stellend. Zum Teil versucht er die Tipps seiner Großmutter zu befolgen, schließlich ist die total beliebt. Aber seine Großmutter ist auch ein schräger Vogel in Print-Leggins und ständiger Zigarette im Mund. Ob das gut geht?

    Und dann kommt noch die Sache mit seinem Auge, denn Sigge schielt, und das hemmt ihn ungemein.


    Andererseits hat mich das Buch an manchen Stellen richtig traurig gemacht. Der Leser erfährt nämlich warum Sigge sein ganzes Leben ändern möchte, was in Stockholm auf seiner ehemaligen Schule passiert ist. Und das wird hier für ein Kinderbuch so eindrücklich und tiefgehend von Sigge beschrieben, dass ich mittlerweile finde, dieses Buch hier sollte in den Primarschulen Pflichtlektüre werden. Damit die Kinder begreifen was es mit einem macht, wenn man so wie Sigge behandelt wird. Jedenfalls ist mir Sigges Vergangenheit richtig nahe gegangen.


    Gleichzeitig versucht Sigge ein großer Erfinder zu werden und probiert auch das ein oder andere aus, das er gebaut hat. Das führt zu wirklich witzigen Szenen.

    Sigges Mutter, die beiden Schwestern und natürlich auch die herrlich schräge Oma sorgen ständig für Abwechslung in Sigges Leben. Langweilig wird es ihm jedenfalls nicht. Und das Ende der 59 Tage rückt unaufhaltsam immer näher.

    Was außerdem noch ein Zebra in der Eingangsdiele und ein Gartenzwerg mit Sigge zu tun haben, muss jeder aber selbst herausfinden.

    Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung, und das nicht nur für die Kinder.

    Lesen ist die schönste Brücke zu meinen Wunschträumen.