Tom Hillenbrand - Montecrypto

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    "Montecrypto" von Tom Hillenbrand


    Das war mein viertes Buch von Tom Hillenbrand. "Drohnenland" hat mir gefallen, die beiden "Hologrammatica"-Romane hauten mich aus den Schuhen. Deshalb kaufte ich mir "Montecrypto" sofort als es rauskam, ohne auch nur die Inhaltsangabe zu lesen.

    Wie der Titel schon andeutet, geht es um Kryptogeld. Um eine ganze Menge Kryptogeld.


    Der Privatdetektiv Ed Dante bekommt von der Schwester eines verunglückten Kryptomilliardärs den Auftrag, dessen verstecktes Vermögen zu finden. Dante weiß alles über Finanzen, speziell von Krypto hat er aber nicht viel Ahnung. Einst arbeitete er an der Börse und war am Zusammenbruch einer der größten Banken beteiligt, was eine weltweite Finanzkrise auslöste und ihn beinahe am Hungertuch nagen ließ. Er übernimmt den Auftrag in der Hoffnung, seine Kasse aufzubessern, auch wenn er nicht genau weiß, wo er ansetzen soll. Unterstützt wird er von Mercy Mondego, einer Reporterin und Hackerin.

    Die Jagd auf Hollisters Milliarden beflügelt natürlich nicht nur Dante und Mondego, sondern auch etliche Millionen Internetnutzer, allen voran Krypto-Freaks. Dante muss ihnen immer einen Schritt voraus sein, aber meist weiß er nicht, was er tun soll. Zufällig stolpert er (im wahrsten Sinne des Wortes) über den ersten Hinweis, und nun muss er nicht nur seinen Verfolgern entkommen, sondern auch seinen Fans.

    Seine Suche nach dem Schatz führt ihn nach Europa und Lateinamerika.


    Wer sich für Kryptowährung interessiert und nicht wikipedieren will, kann "Montecrypto" lesen und weiß Bescheid. Bitcoin, Blockchain, Kryptomining werden hier für jeden verständlich erklärt. Natürlich kann ich nicht sagen, wie nah an der Wahrheit das Ganze ist, aber ich denke mal, der Autor dürfte gut recherchiert haben.


    Was der Titel des Buches ebenfalls vermuten lässt, ist eine Verbindung zum berühmten Buch von Alexandre Dumas, "Der Graf von Monte Christo". Und tatsächlich spielt die Geschichte über einen zu unrecht verurteilten Seemann, der seinen Tod vortäuscht, einen Schatz findet und sich an seinen Feinden rächt, eine große Rolle. Selbst die Namen - Ed Dante und Mercy (Mercedes) Mondego - spielen auf den Dumas-Roman an.


    Das Buch ist eine einzige große Schnitzeljagd mit einigen vorhersehbaren Wendungen. Stellenweise erinnerte mich die Handlung stark an "Ready Player One", wo die Helden ebenfalls einen großen Schatz suchen mussten. Die Namen der Schatz-Schöpfer ähneln sich sogar ein wenig.

    Die Figuren haben mir gefallen, wobei ich gerne mehr über Mondego erfahren hätte, sie kommt viel zu kurz. Aber Ed Dante fand ich sehr gut gezeichnet. Er ist Brite, stellenweise schon fast klischeehaft britisch mit seiner Vorliebe für Tee und der leichten Verachtung für seine Wahlheimat USA. Er ist Alkoholiker, trinkt aber nicht jeden Mist, sondern ist beim Alkohol noch wählerischer als beim Tee.


    Alles in allem ist "Montecrypto" ein unterhaltsamer Roman, der aber nicht an "Hologrammatica" herankommt. Die beiden Bücher kann man auch schlecht miteinander vergleichen, es ist wie mit den Äpfeln und Birnen. Sie gehören verschiedenen Genres an, gemein haben sie nur die Elemente des Thrillers.


    "Montecrypto" ist ein solider moderner Thriller und eine Hommage an die Detektivromane der 30 Jahre des letzten Jahrhunderts.

    Ich hoffe, dass Hillenbrand noch weitere Bücher über Ed Dante schreibt.


    Ich habe den Roman als Hörbuch gehört, das von Oliver Siebeck gelesen wird.


    4ratten + :marypipeshalbeprivatmaus:


    ***

    Aeria

  • solider Krimi

    Nachdem Dante während der Finanzkrise seinen Job bei einer Bank verlor, die Bankrot ging, arbeitet er nun seit einigen Jahren als Detektiv. Hauptsächlich beschäftigt er sich damit, das versteckte Vermögen von Verstorbenen aufzuspüren. So kommt er auch zu seinem neuesten Auftrag er soll das digitale Vermögen sprich die verschollenen Bitcoins eines Greg Hollister aufspüren. Doch dieser Mr. Holly war nicht irgendwer, er war ein Pionier auf dem Gebiet der digitalen Währung. Neben einigen weniger gut gelaufenen Aktionen hatte er auch richtig Erfolg. Doch nun ist er tot und seine Halbschwester hätte gerne das gesamte Vermögen ihres Bruders. Für Dante beginnt eine Schnipseljagd, in der er gezwungen ist sich intensiv mit dem Thema digitale Währung auseinander setzen. Durch die hinterlassenen Hinweise und Unterstützung einer Bloggerin stolpert er über die ersten Coins und über ein dubioses Geflecht aus Verstrickungen von Hollister und Clickfarmen. Im Internet entsteht eine wahre Hysterie um den Bitcoin Schatz der Schnell den Namen Montecrypto weg hat. Dantes Recherchen führen ihn um den halben Erdball auch die Behörden heften sich an seine Fersen. Dann stolpert er über einen entscheidenden Hinweis ohne zu wissen welches Abenteuer ihm nun bevorsteht.



    Der Autor schafft es den Leser mit seinen ganz speziellen Schreibstil zu fesseln, der einen sehr an die ganz alten Detektivgeschichten erinnert. Leider verrennt sich der Autor in einer Vielzahl von Fachbegriffen, dass es dem Leser nur so im Kopf schwirrt.



    Die Haupthandlung an sich ist eine wirklich gute Idee. Leider nimmt die Nebenhandlung um die verschiedenen digitalen Währungen wie Bitcoins. Shitcoins usw. soviel Raum ein das die eigentliche Ermittlungsarbeit zunehmend in den Hintergrund tritt. Dafür überschlagen sich die Ereignisse auf den letzten Seiten dermaßen, dass man kaum noch zum Luftholen kommt.



    Die Figur des Dante ist alles andere als einfach, da man als Leser sehr schnell merkt, dass die Macke mit seinen Drinks weit mehr ist. Er ist schlichtweg ein Alkoholiker. Und ab da man das realisiert stellt man sich die Frage, wurde er vielleicht genau deshalb ausgewählt. Er hat eine Verbindung zum Finanzmarkt ja aber ist er trotz seines Alkholkonsums überhaupt in der Lage den Fall zu lösen? Auf jeden Fall wird er sehr umhergescheucht und wird zum Star im Internet und den Digitalen Schatzsuchern.



    Fazit: Eigentliche eine richtig gute Geschichte, würde der Autor nicht viel zu viel Gewicht auf komplizierte Erklärungen der Digitalen Währung legen. Ansonsten wirklich coole Figuren. Auch wenn man ab einen gewissen Zeitpunkt genau weiß, wohin der Hase läuft. Jedoch ist es für mich eher ein Krimi, die Thrillerelemente sind eher weniger vertreten.

    4ratten