Robert Seethaler - Jetzt wirds ernst

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    Der namenlos bleibende Erzähler wächst in einer unscheinbaren Kleinstadt auf, versucht irgendwie die Schule zu ertragen, verliert früh seine Mutter und soll wie der Vater Friseur werden, um eines Tages dessen Salon zu übernehmen. Doch sein Herz gehört dem Theater, und er träumt davon, Schauspieler zu werden, ein unerhörter Wunsch, mit dem der Vater so gar nichts anfangen kann.


    Eigentlich hat das Buch alle Zutaten eines guten Coming-of-Age-Romans - die spießige Kleinstadt, die kleinbürgerlichen Eltern, den Jungen, der von einer Karriere als Künstler träumt und der Enge in den Köpfen entfliehen will, der schon als Kind anders tickt als die anderen in seiner Umgebung und dadurch immer wieder auffällig wird, die erste Verliebtheit, die ersten ungeschickten Gehversuche im Schultheater.


    Doch leider hat es Seethaler (dessen „Ein ganzes Leben“ ich grandios fand) trotz der schönen Grundideen gar nicht geschafft, mich zu begeistern. Im Klappentext wird das Buch als zärtlich, komisch oder verzaubernd beschrieben, aber ich habe es nicht so empfinden können. Zuallererst hat mich schon gestört, dass der Erzähler keinen Namen hat, die Stadt nicht geographisch eingeordnet wird und man auch nicht so richtig weiß, in welcher Zeit das Buch spielt. Es hängt dadurch merkwürdig im luftleeren Raum, doch ich hätte darüber schätzungsweise hinwegsehen können, wenn mir der Rest gefallen hätte.


    Aber der Protagonist benimmt sich das komplette Buch hindurch wie ein Kleinkind, liegt entweder irgendwo heulend auf dem Boden, macht mutwillig Dinge kaputt oder prügelt sich, später säuft er dann auch noch in rauhen Mengen. Kurz, ich konnte mit ihm nicht warm werden, geschweige denn, seine Beweggründe für das, was er tut, wirklich nachvollziehen, und die ganze Geschichte wirkte irgendwie konstruiert, gekünstelt und überzeichnet auf mich.


    Sehr schade, aber das war gar nicht mein Fall.


    2ratten + :marypipeshalbeprivatmaus:

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Beitrag von Sagota ()

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