Neal Shusterman - Game Changer

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  • Neal Shusterman - Game Changer. Es gibt unendlich viele Möglichkeiten, alles falsch zu machen


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    Gebundene Ausgabe: 416 Seiten

    Verlag: FISCHER Sauerländer (13. Oktober 2021)

    ISBN-13: 978-3737358842

    Empfohlenes Alter: ab 14 Jahren

    Originaltitel: Game Changer

    Übersetzung: Kristian Lutze, Andreas Helweg und Pauline Kurbasik

    Preis: 18,00 €

    auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich


    Zu viel gewollt


    Inhalt:

    Ash ist ein begeisterter Footballspieler an seiner Highschool, und genau das wird ihm zum Verhängnis. Durch einen gewaltigen Stoß landet er in einer Parallelwelt, in der einiges ein bisschen anders ist als in seiner Ursprungswelt - vieles davon schlechter. Ash wird fortan von einer Welt in die nächste katapultiert. Er lernt schließlich, wie er bewusst in eine neue Welt eintauchen kann, immer in der Hoffnung, dass sie besser ist als die vorherige.


    Meine Meinung:

    Keine Frage, Neal Shusterman schreibt toll! Und die Themen, die hier angesprochen werden, sind immens wichtig. Aber meiner Meinung nach hat der Autor einfach zu viel gewollt und dabei die Geschichte aus den Augen verloren. So muss sich Ash mit Rassismus, verschiedenen Facetten von LGBTQ*, Frauenfeindlichkeit, unguten Beziehungen, Familienproblemen und vielem mehr herumschlagen. Das sind alles sehr wichtige Themen, die durchaus in einem Jugendbuch gut untergebracht sind, aber durch ihre Vielzahl steht dem einzelnen hier nur ein begrenzter Raum zu, der eine ausreichende Tiefe nicht zulässt. Das fand ich sehr schade.


    Die Idee, Ash durch verschiedene Parallelwelten reisen zu lassen, war hingegen klasse. Allerdings wurde mir bis zum Schluss nicht wirklich klar, wie das genau vonstatten ging. Hier wären einige weitere Erklärungen schön gewesen.


    Und noch etwas, das mich persönlich nicht ansprechen konnte: Football. Die vielen Passagen, die sich um Football drehten, zogen die Handlung unschön in die Länge. Außerdem störte mich der erhobene Zeigefinger, der ganz deutlich und unübersehbar aus der Geschichte heraussticht.


    Fazit:

    Die Themen, die hier zur Sprache kommen, sind extrem wichtig, auf den erhobenen Zeigefinger hätte ich aber gut verzichten können. Es ist zwar keine verschwendete Lesezeit, aber es gibt bessere Bücher zu diesen Themen und auch bessere von diesem Autor.


    ★★★☆☆

  • Valentine

    Hat den Titel des Themas von „Neal Shusterman - Game Changer. Es gibt unendlich viele Möglichkeiten, alles falsch zu machen“ zu „Neal Shusterman - Game Changer“ geändert.
  • Die Figuren waren mir zu blass, die Handlung sprang zu schnell



    Klappentext


    „Stell Dir vor, du könntest die Welt verändern ... Welche Entscheidung triffst Du?



    Ash ist ein weißer, heterosexueller cis-Junge aus der Mittelschicht. Er hält sich selbst für einen guten Kerl, aber nicht gerade für den Mittelpunkt des Universums. Bis er eines Freitags in eine andere Dimension katapultiert wird, in der er genau das ist – der Mittelpunkt des Universums! Damit verfügt ausgerechnet Ash nun über die Macht, die Welt zu verändern. Doch irgendetwas geht schief, und Ash führt - aus Versehen - die Rassentrennung wieder ein. Natürlich will er das wieder geradebiegen, aber: Es gibt unendlich viele Möglichkeiten, alles falsch zu machen.“



    Gestaltung


    Der intensive Orangefarbton des Hintergrundes zieht die Blicke sofort auf sich. Mir gefällt dabei, dass im Hintergrund ein Himmel sowie ein Kopf zu sehen sind. Dieser Kopf löst sich in Rauch und Nebel auf, wobei vor allem die obere Kopf- und Augenpartie bereits nicht mehr erkennbar ist, was für mich gut zur Geschichte passt, da es eine sehr gedankenintensive Geschichte ist. Der Titel strahlt durch die weiße Farbe vor dem Hintergrund und die schwarzen Figuren, die den Titel umranden, betonen ihn nochmals.



    Meine Meinung


    Da ich Neal Shustermans Geschichten gerne mag und mich der Gedanke, dass es unendlich viele Möglichkeiten gibt, alles falsch zu machen, fasziniert hat, habe ich zu „Game Changer“ gegriffen. In dem Buch geht es um Ash, der in eine andere Dimension gelangt und dort der Mittelpunkt des Universums ist. Somit hat er unglaublich viel Macht, denn in seinen Händen liegt das Schicksal der Welt. Leider passiert ihm ein Versehen und er führt die Rassentrennung wieder ein. Dies will Ash wieder gerade biegen, doch man kann unglaublich viel falsch machen…



    Ich fand „Game Changer“ ziemlich komplex und manchmal auch kompliziert. Im Vergleich zu Neal Shustermans „Scythe“-Reihe oder „Dry“ befasst sich „Game Changer“ mit mehreren gesellschaftskritischen Themen wie Intoleranz, Rassismus, Machtmissbrauch, (Homo-)Sexualität und Menschlichkeit. Seine Gedanken transportiert der Autor anschaulich und es gelingt ihm die schwierigen Themen gut aufzubereiten. Allerdings war es mir manchmal etwas zu viele Themen auf einmal. Mir schwirrte dann einfach der Kopf. Zudem hatte ich das Gefühl, dass viele der Themen nur kurz gestreift und somit nur kurz behandelt wurden.



    Eingebunden werden diese Themen in eine Handlung, die sich mit der Frage „Was wäre wenn?“ befasst. So erhält Protagonist Ash die Macht, die Welt zu verändern. Der Autor macht hier deutlich, dass jede Änderung unendlich viele Konsequenzen nach sich zieht und dass vieles nicht absehbar ist. Diese Botschaft fand ich hervorragend. Allerdings musste man sich beim Lesen stark konzentrieren, um der Handlung zu folgen, denn Ashs Macht sorgt für einige Änderungen. Diese führten zu Sprüngen in der Handlung, da sich die Welt veränderte.



    Der Schreibstil von Neal Shusterman hat mir gut gefallen, da er seine Gedanken mit klaren Worten vermittelt. Es gibt viele Sätze, bei denen ich gedacht habe, dass man sie so gut zitieren könnte aufgrund ihrer Bedeutsamkeit und der interessanten, wichtigen Gedanken, die in ihnen steckten. Etwas schade fand ich, dass ich dieses Mal das Gefühl hatte, dass die Charaktere zu blass blieben. Meiner Meinung nach standen die Figuren zugunsten der Gedanken und Botschaften im Hintergrund. Vor allem Ash diente eher als Vermittler, als jemand, der reflektiert, um alles zu erklären. Ich hätte mir hier gewünscht, dass die Handlung und die Figuren etwas mehr miteinander verflochten worden wären.



    Fazit


    Für mich ist „Game Changer“ ein komplexes und teilweise kompliziertes Buch, das man sehr konzentriert und aufmerksam lesen muss. Es gibt eine Vielzahl an wichtigen, schwierigen Themen, die hier beleuchtet werden. Neal Shusterman gelingt es sehr gut, diese Themen anschaulich und deutlich zu erklären. Sein Schreibstil war wie immer ein wahres Highlight. Etwas schade fand ich, dass die Themen für meinen Geschmack teilweise etwas kurz behandelt wurden, was vermutlich an ihrer Fülle lag. Auch die Figuren blieben mir zu blass.


    3 von 5 Sternen!



    Reihen-Infos


    Einzelband

  • Eigentlich ist Ashley Bowman ein gewöhnlicher Schüler mit Interesse an American Football. Als er jedoch bei einem Spiel hart getacklet wird, erfährt er, dass er der Mittelpunkt des Universums ist und zwischen verschiedenen Universen reisen kann – was ihn mit verschiedenen Erfahrungen konfrontiert.


    „Game Changer“ ist meiner Meinung nach ein ganz schwer zu bewertendes Buch. Denn es baut, kurz gesagt, sehr viel Potential auf, um dieses dann leider zu verschwenden.

    Sehr gefallen hat mir der Schreibstil. Neal Shusterman schreibt klare, verständliche Sätze in einer flapsigen, jugendlichen Sprache ohne auf Biegen und Brechen cool wirken zu wollen. Und auch wenn ich mit Ich-Erzählern manchmal so meine Probleme habe, hier hat es fast schon selbstverständlich gewirkt. Die Einordnung als Jugendbuch geht hier also vollkommen in Ordnung.

    Was das Buch aber ausmacht, ist das Befassen mit vielen verschiedenen Problempunkten in der Welt. So werden hier Rassismus, Homosexualität bzw. Homophobie und Sexismus aufgegriffen. „Game Changer“ vermittelt dabei auch Werte und macht in Romanform auf diese Punkte aufmerksam.

    Gute Schullektüre also? Jein. Denn jetzt kommt mein größtes Problem, dass ich mit dem Roman hatte: Der Umgang mit diesen Themen. Sie sind einfach nur da, werden grob angerissen und das war’s dann. Sofort geht es dann weiter zur nächsten Version der Realität und damit zum nächsten Problemherd. Die ganzen brisanten Themen haben so keine Möglichkeit, sich zu entfalten, bis auf einen Punkt habe ich nichts erfahren, was ich nicht schon wusste. Es wirkt so, als wollte man alles oder zumindest vieles mitnehmen, worüber aktuell so diskutiert wird, ohne wirklich darüber zu diskutieren. Und das führt dann mehr oder weniger zu einem „Ja, das gibt es. Weiter zum nächsten Punkt.“.

    Das Ende lässt mich auch unzufrieden zurück. Ash erlebt all das – und geht mehr oder weniger freiwillig wieder in die eigentliche Welt zurück. Auch hierdurch wird in meinen Augen keine wirkliche Auseinandersetzung mit den ganzen angesprochenen Themen geschaffen, im Gegenteil, es wirkt auf mich fast wie eine Distanz davon.


    „Game Changer“ ist so ein Buch, das will man eigentlich mögen. Es spricht in der jetzigen Zeit so viele wichtige Themen an, dass man sagen muss, dass es gut tut, so einen Roman zu haben. Und gleichzeitig wird mehr als Ansprechen auch nicht getan. Das erscheint mir viel zu wenig. Dennoch ein sozusagen „guter guter Durchschnitt“.


    3ratten

    Hier ist mein SuB und mein SgB :)