Laurence Rees - Auschwitz: Geschichte eines Verbrechens

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    Zitat

    In dieser ebenso fundierten wie erschütternden Darstellung gelingt es Laurence Rees, dem Leser die unfaßbaren Geschehnisse des Holocaust nachvollziehbar vor Augen zu führen – mit einem beunruhigenden Fazit: Der Holocaust ist kein düsterer Alptraum, kein singulärer Exzeß, sondern Ergebnis der menschlichen Veranlagung.


    Immer wieder kommt die gleichen Fragen auf "Wie konnte das passieren? Warum hat niemand etwas dagegen unternommen?" Zumindest auf das "Wie" habe ich im Buch eine Antwort bekommen. Laurence Rees hat die Geschichte von Auschwitz von der Planung bis zum Schluss erzählt, aber nicht nur das. Er erzählt nicht nur von den Verantwortlichen, sondern auch vom sogenannten kleinen Mann. Diejenigen, die sich keiner Schuld bewusst waren, weil sie nur ihre Arbeit gemacht haben.


    Das war eine Aussage, die ich oft gelesen habe und die weder als Rechtfertigung, noch als Erklärung genutzt wurde. Ich habe beim Lesen den Eindruck bekommen, dass die NS-Zeit alles entschuldigte. Aber ist es wirklich so einfach? Rechtfertigt es, dass man einfach nur (über)leben wollte? Ich denke nicht. Mehr als einmal habe ich die Aussage gelesen, dass man überrascht war, wie normal die Menschen empfunden wurden, die man ins Lager geschickt hat. Sie hätten überhaupt nicht dem Bild entsprochen, das man im Kopf hatte. Trotzdem hat kein Umdenken stattgefunden. Wer ins Lager kam, für den wird es schon einen guten Grund gegeben haben. Mich hat es betroffen gemacht, wie einfach es sich die Menschen gemacht haben und wie wenig bis kein Schuldgefühl ich erkennen konnte. Auf der anderen Seite standen die Berichte der Überlebenden, die voller Emotionen waren, die ich auch nach der langen Zeit noch deutlich spüren konnte. Sie standen in einem krassen Gegensatz dazu.


    Es war eine bedrückende Lektüre, aber das Bedrückendste war die Erkenntnis, die oben schon gefasst wurde: es ist nicht einfach passiert, sondern es wurde zugelassen.


    Liebe Grüße

    Kirsten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.