Jasna Zajcek - Kaltland. Unter Syrern und Deutschen

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    Klappentext:

    Für die Taschenbuch-Ausgabe hat Jasna Zajcek Flüchtlinge, Helfer und Pegida-Angehörige mehr als ein Jahr nach ihrer Recherche erneut getroffen und das Buch um aktuelle Kapitel erweitert.

    Jasna Zajcek will wissen, welche Menschen aus Syrien nach Deutschland kommen, wie der Krieg sie geprägt hat, worauf sie hoffen, was sie antreibt. Sie unterrichtet als Deutsch-Lehrerin in Sachsen Flüchtlinge, recherchiert in Berlin und im Westen unter Pegida-Anhängern, „Gutmenschen“ und Sozialarbeitern. Rechtspopulismus, Not der Zuwanderung oder Integration sind die Fragen, denen Zajceks Reportage auf den Grund geht. Mit harter Radiernadel zeichnet sie das Bild eines kalten Landes.

    Kaltland, denn das Geschäft mit den Flüchtlingen ist wichtiger als ein menschliches Willkommen. Kaltland, denn Angst und Ressentiments greifen auch unter liberalen Städtern um sich. Kaltland, denn viele Flüchtlinge sind schlecht ausgebildet, verbinden hohe Erwartungen mit geringer Lernbereitschaft, finden die Demokratie dubios und den CSD widerlich

    Kaltland ist das Deutschland der Gegenwart. Diese Sozial-Reportage ist ein Blick in den Spiegel und ein nüchterner Fingerzeig für die Politik, wenn sie „das“ wirklich schaffen will und Integration gelingen soll.

    Meine Meinung

    Für mich trifft die Autorin genau den richtigen Ton. Sie berichtet von ihrer Arbeit in der Flüchtlingsunterkunft, geht aber auch zu den Nachbarschaftstreffen bis hin zu einer Pegida-Veranstaltung. Sie spricht alle Menschen an und gibt deren Meinung wieder. Bei den Geflüchteten hat sie natürlich noch die Rolle als Helferin, aber auch ihre unterschiedlichen Erfahrungen gibt sie hier wieder. Ich empfand das aber immer ziemlich wertneutral. Zwar hat sie manche Aussagen und Taten noch in einen kulturellen Kontext gesetzt und galt für mich ein wenig als Vermittlerin zwischen den Kulturen, aber bewertet hat sie wenig. Sie hat eher Fragen gestellt, die aber nicht als rhetorisch galten, sondern viel mehr wirklich offen gestellt waren.

    Auch ihre Berichte über die "besorgten Bürger" kamen überraschend wenig urteilend daher. Sie hat den Menschen vor allem zugehört, ein paar Nachfragen gestellt und wollte verstehen,was die Menschen umtreibt. Diskussionen hat sie nicht geführt, ihr Ziel war viel mehr zu berichten. So hat sie auch aufgeklärt, über welche Plattformen sich die Menschen nicht nur vernetzen, sondern auch ihre "Informationen" herholen etc. Gerade das war auch spannend auf die heutige Zeit. Flüchtlinge sind nur noch ein Randthema, die Corona-Krise überschattet alles. Aber auch hier sind die Kanäle sehr ähnlich (wenn nicht sogar gleich). Also wenn auch ggf. etwas überholt, dennoch aktuell und spannend zu lesen. Auch wenn es mich ein wenig ratlos zurück lässt, wie und ob man überhaupt die Menschen noch einsammeln kann, die über Lügenpresse, Flüchtlinge und die Corona-Politik hetzen.