Beiträge von Avila

    Das schreibt Bill in dem Buch ja auch, dass in den USA es einen ganz anderen Umgang mit Teenie-Stars gibt, weil es "normaler" ist. Es wäre natürlich interessant zu wissen, was das genau heißt. In den USA sind - vermute ich - einige Gesetze auch nicht so streng ausgelegt in Bezug auf Kindern und Jugendlichen, wie z.B. die Schulpflicht.

    Im "Durch den Monsum"-Video sieht man denen wirklich ihr blutjunges Alter an. Das fand ich auch krass. Und noch absurder, dass sich da keiner geschämt hat, mit denen so krasse Geschäfte zu machen. Der Jugendschutz hat absurd versagt bei denen und dabei war das Jugendamt anscheinend ja Dauergast.


    Meine Mutter hat übrigens auch im Jugendamt damals gearbeitet und musste bei einem Konzert von denen dabei sein, um den Jugendschutz auf Fanseite zu gewährleisten. Also, dass die ganzen minderjährigen Fans in Begleitung sind, kein Alkohol etc. zu sich nehmen. Sie war ziemlich fassungslos, was dort abgegangen ist und hätte sich niemals träumen lassen, dass da wirklich absolute Fan-Eskalation herrschte.

    Die Brüder haben schon immer die Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Zwillinge tun das häufig, aber bei Bill und Tomm war immer ein negatives Element dabei. Warum das so war, habe ich nicht verstanden.

    Weil sie anders waren und "anders" selten geschätzt wird. Bill hatte ja schon als Kind seine Vorliebe für außergewöhnliche Styles und ehrlich gesagt wundert mich eher, wie glimpflich er damit durchgekommen ist. Und wenn du dann in einer Klasse nicht nur ein von Temperament und Eigensinnigkeit her auffälliges Kind hast, sondern gleich zwei - dann kriegt das noch mal eine ganz eigene Dynamik und da wundert mich nicht, dass die Mutter so oft bei den Lehrern antanzen musste. Sie hatten ja beide auch einfach eine große Klappe.

    Ich kann mir auch vorstellen, dass da die Wahrnehmung von Bill ein wenig verzerrt sein könnte. ;)

    Am Anfang habe ich gedacht, dass mir die Lektüre schwerer fallen würde, als sie es tatsächlich getan hat, weil ich den Stil des Prologs gewöhnungsbedürftig fand.

    Das liegt am Autorenstil des Vorworts. Er hat ja auch das gehypte Buch "noch wach?" geschrieben, das ich abgebrochen habe, weil ich diesen Stil so unglaublich anstrengend finde.

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    Klappentext

    Vier starke Frauen zwischen Wirtschaftswunder und Hippiezeit, zwischen Nylons und Emanzipation, zwischen Liebe und Freundschaft - die Wunderfrauen-Trilogie von Stephanie Schuster

    „Darf‘s ein bisschen mehr sein?“ 1953, zu Beginn der Wirtschaftswunderjahre, träumt Luise Dahlmann von ihrem eigenen kleinen Lebensmittelgeschäft. Hier soll es nach Jahren des Verzichts wieder alles geben, was das Herz begehrt. Sie sieht es schon vor sich: die lange Ladentheke mit großen Bonbongläsern darauf, eine Kühlung für Frischwaren, Nylonstrümpfe, buttriger Kuchen, sonntags frische Brötchen … und das Beste daran: endlich eigenständig sein. Endlich nicht mehr darüber nachdenken, warum ihre Ehe nicht so gut läuft, endlich sie selbst sein und etwas wagen.

    Drei Frauen werden immer wieder Luises Weg kreuzen: Annabel von Thaler, die wohlhabende Arztgattin von nebenan, die junge Lernschwester Helga Knaup und Marie Wagner, geflohen aus Schlesien. Sie alle haben in den Zeiten des Aufbruchs und des Neubeginns einen gemeinsamen Wunsch: Endlich wieder glücklich sein.


    Meine Meinung

    In diesem Roman verfolgen wir den Weg von vier sehr unterschiedlichen Frauen, die teils freundschaftlich und teils in Eifersucht oder Argwohn miteinander verbunden sind. Jede Frau hat dabei ihren eigenen Charakter, ihren eigenen Willen und ihr eigens Leid zu tragen.

    Man kann hier keine hochtrabende Literatur erwarten, aber ich empfand den Schreibstil angenehm und fühlte mich gut unterhalten. Die Story bietet nicht viel Neues, höchstens in der Konstellation - mehr habe ich auch nicht erwartet, so dass ich mit der Lektüre rundum zufrieden bin und mir sicherlich auch noch die anderen Bände der Trilogie durchlesen werden.

    Ich glaube schon, dass das Bills Ansicht ist. Aber die Dinge haben ja meistens immer mindestens zwei Seiten und bei manchen Reflektionen würde ich persönlich zu einem anderen Ergebnis kommen als er. Er hat ein sehr klares Bild vom Leben und was er sich vorstellt. Ich hatte das Gefühl, dass er die Welt sehr in schwarz/weiß sieht. Aufgrund seiner Geschichte aber auch nicht verwunderlich.

    Alkohol, Drogen, Sex

    Das fand ich auch heftig. Vor allem ging das ja alles schon extrem früh los (teilweise vor ihrer Bekanntheit). Meine Kinder sollen mit 11 bitte stattdessen lieber Fußball spielen oder so ^^

    Ja deswegen habe ich auch "späte Kindheit" geschrieben, denn für mich waren sie in den ersten Jahre Kinder. Aber bei der unstetigen Kindheit zuvor mit teils sehr skurrilen Personen fand ich auch das fast schon folgerichtig.

    Ich hab's jetzt auch durch. Eine kurzweilige Lektüre und ich wusste auch vieles gar nicht, aber sehr spannend.


    Wie krass deren späte Kindheit und Jugend abgelaufen ist (Alkohol, Drogen, Sex, gleichzeitig vollkommene Isolierung wegen der Groupies), finde ich absolut gruselig. Ich habe viel Mitleid mit denen und finde so ein Leben absolut nicht erstrebenswert. Aus dieser Erfahrung heraus kann ich aber Bills teils sehr radikale Sicht verstehen. Auch wenn manche Vergleiche für mich hinken. Er sieht sich so ausgebeutet, dass er von moderner Sklaverei spricht. Na ja, er wurde übers Ohr gehauen bei den Verträgen, aber er hat so viel Kohle verdient, dass ich das jetzt nicht als Sklavenarbeit einstufen kann. Aber gut, es sind seine Sicht auf die Dinge, die er natürlich äußern kann, in seiner Autobiographie, aber ich würde sagen, man sollte auf jeden Fall seine Aussagen ein bisschen hinterfragen. ;)

    Allerdings gefiel mir der erste Teil des Buches (bzw. die "A-Seite" - das Buch ist gegliedert wie eine Schallplatte) um einiges besser, die "B-Seite" mit der schrägen Reise in die Türkei wirkt stellenweise bemüht und überzeichnet, hat aber auch gelungene Momente. An einigen Stellen hätte man auch getrost auf Vulgärsprache verzichten können. Der Schluss hat mich überrascht, aber auch zufriedengestellt.

    Das fasst es für mich ziemlich gut zusammen. Den ersten Teil fand ich gelungen, war spannend und fesselnd. Beck ist eine tolle Figur, weil er so viele Ecken und Kanten hat. Seine Midlifecrisis kann man gut nachvollziehen und wie er so unzufrieden mit seinem Leben ist. Wie er in seinen Gedanken auf eine Schülerin steht, obwohl er weiß, dass das absolut nicht geht... sowas macht ihn so menschlich normal.

    Aber der zweite Teil wurde mir dann ein wenig zu abgedreht. Zu überzeichnet, zu viele Drogen. Gegen Ende wurde es dann wieder besser und ich fand es wie Valentine auch versöhnlich. Also ein Buch, bei dem es sich lohnt, an den anstrengenden Stellen nicht abzubrechen, sondern weiterzulesen. Einige Passagen kann man ja überfliegen. ;)


    Wells ist sein Künstlername, ausgewählt nach Homer Wells aus "Gottes Werk und Teufels Beitrag" von John Irving :herz:

    Ach wie schön. Aus dem Buch hat er ja hier zitiert, einmal erwähnt und einmal zitiert. :)

    Ich kann HoldenCaulfield eigentlich in allem so zustimmen.


    Das Buch hat mich auch gut unterhalten, was vor allem an der sympathischen Hauptfigur von Lomeli lag. Seine Aufrichtigkeit nicht Papst werden zu wollen, kam gut herüber und ich habe auch nochmal ganz anders angefangen über dieses Amt nachzudenken. Irgendwie krass, was für eine Arbeit jemand in so hohem Alter noch aufnimmt und bis zu seinem Tode wahrnehmen muss. Dass über 80-jährige nicht mehr am Konklave teilnehmen dürfen und somit nicht gewählt werden können, war mir nicht bewusst, aber ergibt sehr viel Sinn.


    An sich habe ich mich noch nie wirklich mit der Papstwahl befasst, weil ich das Papstum merkwürdig finde. Aber in dieser Romanform fand ich es auch spannend und unterhaltsam. Die Ränke und Intrigen waren gut, wenn auch nicht völlig undurchschaubar. Aber ansonsten wäre es auch eher ein Da Vinci-Code und wiederum zu viel des Guten gewesen.

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    Inhalt

    Als Peri auf dem Weg zu einer Dinnerparty in Istanbul auf offener Straße überfallen wird, fällt ein Foto aus ihrer Handtasche ein Relikt aus ihrer Studienzeit in Oxford. Daraufhin wird sie von der Erinnerung an einen Skandal eingeholt, der ihre Welt für immer aus den Fugen gehoben hat. Elif Shafak verwebt meisterhaft Fragen der Liebe, der Schuld und des Glaubens und erzählt, wie der Kampf zwischen Tradition und Moderne die junge Frau zu zerreißen droht.


    Meine Meinung
    Ich mochte das Buch eigentlich von Anfang an. Der Stil, die Personen, das Setting, den Spannungsbogen - alles war gut und aufdringlich. Vielleicht mag die ein oder andere Person ein wenig überzeichnet gewesen sein, aber mich hat das nicht gestört. Ich fand es vielmehr spannend etwas über das heutige Istanbul aus einer Innensicht zu erfahren. Dazu muss man sagen, dass das Buch auf zwei Zeitebenen spielt. Es umreißt eine Dinnerparty in der "Jetzt"-Zeit, in der verschiedene Menschen aus der Istanbuler Oberschicht zusammenkommen und über politisch-alltägliches Schwadronieren. Darin eingebettet wird die Geschichte von Peri, die teils bis in die Kindheit zurückreicht, aber vor allem ihren Dreh- und Angelpunkt während ihrer Studienzeit in Oxford hat, in der irgendetwas Gravierendes vorgefallen ist, von dem der Leser aber nur Seite für Seite etwas entfernt, so dass sich ein erwartungsvoller Spannungsbogen aufbaut. Erfreulicherweise fand ich die Auflösung überraschend und nicht vorhersehbar. So fesselte mich das Buch von Anfang an und mal war ich lieber in Istanbul und mal lieber in Oxford. Die Stärke war für mich aber wirklich eine türkische Stimme zu hören, die uns einen Blick auf ihr Land zeigt. Und zwar einen Blick, den ich so bisher noch nicht kannte.

    Ich finde, es werden zwei Dinge miteinander vermischt. Einerseits die grauenvollen Erfahrungen an der Front der einzelnen Soldaten und anderseits die Schuldigkeit an den NS-Verbrechen der Gesellschaft, des Militärs etc. Auch wenn man pauschalisiert sagt, dass die gesamte deutsche Gesellschaft sich schuldig gemacht hat (was man durchaus vertreten kann), kann ich dennoch das Leid der einzelnen Menschen sehen, das sie wegen Krieg durchgemacht haben. Sei es als Soldat, der den Krieg hautnah erleben musste oder als Familie zu Hause, die durch Hunger und Zerstörung musste.


    Ich verurteile auch jetzt nicht alle russischen Menschen, weil Russland die Ukraine angreift. Noch nicht mal alle Soldaten - die Propaganda in Russland funktioniert ja sehr gut, was schon am Anfang des Krieges gezeigt wurde. Dennoch verurteile ich Putin, seine Leute und den Krieg aufs Schärfste.