Bettina Seidl - Die Dorflehrerin

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    Fräulein Weber


    Die Dorflehrerin, Roman von Bettina Seidl, EBook, erschienen bei dtv.


    Eine beherzte junge Frau und eine Liebe, die nicht sein darf.


    Antonie Weber ist in einem Waisenhaus aufgewachsen, bei den Englischen Fräulein in München erhält sie durch eine glückliche Fügung die Ausbildung zur Lehrerin. Ihre erste Stelle tritt sie 1911 in Tannau im Berchtesgadener Land an. Abneigung und Misstrauen machen ihr das Leben schwer, doch bald findet sie Freunde und auch Menschen die ihr vorurteilsfrei entgegenkommen. Für sie ist der Lehrberuf eine Berufung. Doch mit ihren neuen Lehrmethoden eckt sie bald an. Ihre Schüler sind ihr schnell zugetan und ihr Unterricht macht schon bald große Fortschritte. Langsam kommen ihr auch die Tannauer entgegen und betrachten die junge Lehrerin als Gewinn für die kleine Gemeinde. Einer liegt ihr ganz besonders am Herzen, doch das Lehrerinnenzölibat steht zwischen ihnen. Wird sich Antonie für die Liebe oder für ihre Berufung entscheiden?
    Ganz begeistert hat mich dieser schöne Roman, schnell war er gelesen, der flüssige Erzählstil und die bildmalerische Erzählweise haben mich von der ersten Seite an gefesselt und nicht mehr losgelassen. Zusammen mit der Protagonistin erlebt der Leser, das Leben in einem kleinen Bergdorf, Anfang des 20. Jahrhunderts, im Berchtesgadener Land. Geburt und Tod, Unglücke und Feste im Jahreskreis sind hier mitreißend beschrieben, Dorftratsch, Vorurteile ein herzensguter Pfarrer alles vorhanden was mein Leserherz höher schlagen ließ. Wie hart das Leben zu der Zeit in den Bergen war, aber auch wie schön es dort sein kann ist äußerst gefühlvoll beschrieben. Die Beschreibung der Landschaft hat mich direkt in die Bergwelt versetzt, besonders gut gefallen hat mir der Ausflug an den Königssee, ganz genauso habe ich es auch erlebt. Die einzelnen Kapitel haben eine Überschrift, die das Geschehen kurz zusammenfasst. Die lebendigen Dialoge haben mir Freude gemacht. Die Figuren sind tief gezeichnet, sind authentisch. Ich konnte mich unbedingt mit ihnen identifizieren. Viele Figuren sind mir lieb geworden, haben mich begeistert. Pfarrer Bichler, Magda, Monika, Helene und ganz besonders die Schützlinge von Antonie. Ich habe sie beim Lesen direkt vor meinen Augen gehabt. Gundi, Hias die kleine und die große Anna. Alle habe ich liebgewonnen und sie nur ungern gehen lassen, für mich hätte das Buch noch viele Seiten haben mögen.
    Auch den Schluss fand ich wunderschön, deshalb war auch Antonie meine Lieblingsfigur, tapfer stark und aufrecht. Ihren Unterricht zu verfolgen hat mir große Freude gemacht. Dass es das Lehrerinnenzölibat gab, wusste ich, doch dass es bis in die 1950er Jahre andauerte war mir nicht bewusst. Hat sich eine Lehrerin für eine Ehe entschieden, dann musste sie ihren Beruf aufgeben und verlor ihren Beamtenstatus und den Anspruch auf ihre Pension.
    Ich möchte eine unbedingte Leseempfehlung für dieses herrliche Buch aussprechen und vergebe gerne 5 Sterne.

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    Eine schwere Entscheidung


    Antonie Weber wurde von den Englischen Fräulein in München zur Lehrerin ausgebildet. Sie tritt im Jahr 1911 ihre erste Stelle im Bergdorf Tannau an. Dort begegnet man ihr mit Misstrauen und Vorurteilen. Doch Antonie hat das erwartet. Sie ist Waise und musste sich ihren Weg zur Bildung harterkämpfen. Es ist ihre Berufung Lehrerin zu sein, denn sie kann ihre Schüler für das Lernen begeistern und bringt ihnen den Wert der Bildung nahe. Schnell hat sie in den Schülern Verbündete. Doch dann verliebt sie sich in den Revierförster Sebastian und steht vor einer schweren Entscheidung. Beruf oder Herz?



    Meine Meinung


    Das Buch ließ sich sehr gut lesen, denn der Schreibstil ist unkompliziert, es gab keine Unklarheiten im Text die meinen Leserfluss gestört hätten. In die Protagonisten konnte ich mich gut hineinversetzen, daher war ich auch schnell in der Geschichte drinnen. Es geht hier um die junge Lehrerin Antonie, die in dem kleinen Bergdorf Tannau mit den Vorurteilen der damaligen Zeit zu kämpfen hatte. Eine Frau als Lehrerin? Nein, das wollte man dort nicht. Da wäre doch ein Mann viel besser. Was alles passieren musste, damit sie endlich anerkannt wurde, das muss der geneigte Leser selbst lesen. Es ist ein schöner und unterhaltsamer Roman mit dem Flair des beginnenden zwanzigsten Jahrhunderts. Eine Zeit, in der Frauen noch nicht viel bis nichts zu sagen hatten. In der Frauen ohne Erlaubnis ihrer Ehemänner nicht arbeiten durften und in der einer Lehrerin die Heirat verboten war. Antonie ist die einzige Lehrerin für alle Klassen und, nein weiter schreibe ich nichts, denn auch das soll der Leser selbst lesen. Zum Glück hatte sie jedoch auch einen Fürsprecher in dem kleinen Bergdorf. Mir hat dieses Buch gut gefallen denn Antonie ist eine starke Frau die sich durchzusetzen weiß. Ich kann es gerne weiterempfehlen und vergebe die volle Bewertungszahl.


    5ratten

    Liebe Grüße

    Lerchie

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    nur wer aufgibt, hat schon verloren