Werner Rohner - Mehr als ein Wunsch

  • Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links


    Weihnachten rückt immer näher und Sunny steckt in einem Dilemma. Seine Weihnachtwunschliste ist viel zu lang und sein Vater möchte, dass er sich bis Weihnachten für einen Wunsch entscheidet. Aber das ist gar nicht so einfach, seine Wünsche sind einfach viel zu gut um sie einfach zu streichen.

    Hauptsache ist aber, dass das Weihnachtsfest nicht wieder so traurig wird, wie letztes Jahr.


    Ich liebe Adventskalenderbücher. Man kann sich mit ihnen die Wartezeit auf Weihnachten so wunderbar verkürzen.

    Auch dieses Buch hier ist in 24 Kapiteln aufgeteilt, für jeden Abend eines bis Weihnachten. Allerdings finde ich nicht, dass Sunnys Geschichte wirklichen Weihnachtszauber verbreitet. Meine Kinder finden sich zu alt für solche Bücher, was gut ist, diese Geschichte hätte ich ihnen sicher nicht vorgelesen.


    Dabei fängt Sunnys Geschichte ganz lustig an. Er soll Wünsche auf seiner Wunschliste streichen, doch fallen ihm eher mehr Wünsche ein. So wird seine Liste immer länger, statt kürzer.

    Seine Wünsche sind lustig und die Auschlußkriterien unterhaltsam.

    Doch je weiter die Geschichte voranschreitet, umso trauriger wird sie auch. Sunnys Mutter ist vor zwei Jahren gestorben. So sieht er seinen Vater oft weinen und seine Schwester Lala sagt entweder überhaupt nichts, wenn sie traurig wird, oder sie wird wütet. Überhaupt verstehen Lala und Sunny sich nicht so toll. Und die ganze Zeit hat man das Gefühl, dass Sunny mit seiner eigenen Trauer ganz alleine gelassen wird.

    Hinzu kommt dass Sunnys Oma wohl dement wird. Auf seiner Wunschliste steht zum Beispiel "Ein neuer Kopf für Oma", aber wirklich auseinandergesetzt wird sich mit dem Thema nicht.

    Überhaupt wird in dieser Familie nicht viel geredet, weder über den Tod der Mutter, noch über die demente Oma.

    Und was mich auch ärgerte war, dass Sunny immer wegen seinem dicken Bauch geärgert wird. Aber nie wird zur Sprache gebracht, dass es gemein ist, mit jemanden so umzugehen. Sunny nimmt das einfach immer so hin.


    Für eine Weihnachtsgeschichte fand ich die Gesamtstimmung viel zu bedrückend. Ausserdem werden die Kapitel mit der Zeit immer länger und länger. Schwierig, wenn man seinen Kindern abends vorliest, und das Kapitel für den jeweiligen Adventstag einfach nicht enden will.

    Das Buch wird Kindern ab 6 empfohlen. Ehrlich gesagt glaube ich nicht, dass Kinder in dem Alter Sunny folgen können. Es ist in der Ich-Form geschrieben, was mir generell gefällt, allerdings hat Sunny echt sprunghafte Gedanken. Er wechselt gerne das Thema, und denkt an tausend Dinge gleichzeitig.


    Die Themen Trauerbewältigung und Demenz sind wichtig, besonders wenn Kinder es bei ihren eigenen Familienmitgliedern mitkriegen. Ich finde aber nicht, dass diese Themen hier gut verarbeitet wurden. Die Geschichte hat mich richtig runtergezogen.


    2ratten

    Lesen ist die schönste Brücke zu meinen Wunschträumen.