Rainer M. Schröder: Das Geheimnis der weißen Mönche

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    Rainer M. Schröder, Jahrgang 1951, veröffentlicht Abenteuer- und historische Romane für Jugendliche und Erwachsene. Sein Roman "Das Geheimnis der weißen Mönche" spielt in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts in der Eifel, in Trier und in Koblenz.

    Zum Inhalt:

    Jakob Tillman, ein junger Fuhrmann, bringt in einer stürmischen Schneenacht den alten und sterbenskranken ehemaligen Abt Anselm in die Abtei Himmerod in der Eifel, so wie sie es miteinander abgemacht hatten. Jakob kann nicht ahnen, dass dieser Anselm ein Geheimnis hat, hinter dem mächtige Kirchenmänner, besonders der Trierer Domherr Drolshagen, her sind. Als der Abt wenige Zeit später im Kloster stirbt, sieht sich Jakob von diesen Kirchenoberen bedroht, die nicht glauben, dass er nichts über das Geheimnis weiß. Gewarnt durch den Mönch Basilius und dessen schwedischen Begleiter Hendrik gelingt ihm zwar die Flucht , aber die Schergen Drolshagen fangen den halb Verhungerten und am Arm Verletzten ein und bringen ihn in den Folterturm in Trier. Hier gelingt es Basilius und Henrik, Jakob kurz vor Beginn der Folter zu befreien. Im Verlaufe der Heilung erzöhlt ihm Basilius, dass Anselm Schriften großer Kirchenweiser versteckt hat, die sich gegen Hexenverfolgung und Foltermethodik der Inquisition wenden, und deren natürlich deren Vertreter habhaft werden wollen. Jakob ist selbst ein Geschädigter der Inquisition, nicht nur durch die Verfolgung und Bedrohung durch die Folter, sondern weil seine Mutter auch als Hexe verbrannt wurde, als er ein kleiner Junge war und ihn alleine zurücklassen musste.

    Der Roman endet auf der Insel Niederwerth nördlich von Koblenz im Rhein, wo es zum Showdown um die versteckten Dokumente kommt.


    Meine Meinung;

    Nach zähen einführenden 150 Seiten, die man gut um 2/3 hätte kürzen können, gewinnt die Erzählung an Komplexität und Fahrt. Basilius wird zum Sprachrohr des Autoren, der sich in der Vorbereitung auf den Roman intensiv mit der christlichen Ethik und den Verstößen dagegen im Rahmen der Inquisition auseinandergesetzt hat. Auch die Schuldfrage am menschlichen Schicksal und der Verantwortung Gottes dafür und für die Welt sowie die freie Selbstbestimmung des Menschen werden ausführlich diskutiert. Das ist manchmal etwas ausufernd, aber nicht uninteressant.

    Ich war selbst im jugendlichen Alter mal für zwei Wochen in Himmerod im Rahmen einer Jugendfreizeit und fand den Ort sehr inspirierend. Schröder hat mit diesem Roman den Zisterziensern (weißen Mönche / Ordenshabit) auf Himmerod, deren Orden seit 2017 dort nicht mehr existiert, ein Denkmal gesetzt.

    Ein farbiger, meist gelungener Roman besonders für Leute, die Interesse an christlichen und ethischen Fragestellungen haben und diese auf unterhaltsame Weise vermittelt bekommen wollen.

    2 Mal editiert, zuletzt von finsbury ()