Sebastian Faulks - A week in December

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    Sebastian Faulks hat mich in seinem Buch eine Woche lang am Leben von sieben sehr verschiedenen Menschen teilnehmen lassen: ein junger Fußballspieler, der gerade als der neue Star seines Teams aus Polen eingekauft worden ist, ein Börsenmakler, der das größte Geschäft seines Lebens plant, ein Jugendlicher, der sich zwischen Drogen und Realityshows verloren hat, ein junger Anwalt, ein professioneller Leser und Rezensent und ein Student, der sich langsam radikalisiert. Die einzige Verbindung zwischen ihnen ist eine Fahrerin der Circle Line. Alle von ihnen benutzen diese Strecke, ohne sich jemals zu begegnen.


    Der zentrale Charakter für mich ist die U-Bahn Fahrerin Jenni. Sie liebt ihre Arbeit genauso wie sie Bücher liebt. Ihre Gedanken darüber, während sie ihren Zug durch die Tunnel unter London lenkt, hatten viel Bekanntes. Jenni muss sich ihrem Umfeld gegenüber rechtfertigen, weil sie immer liest anstatt wirklich am Leben teilzunehmen. Nicht jeder kann verstehen, warum eine junge Frau lieber liest anstatt zu feiern. Oft finden ihre einzigen sozialen Kontakte in der virtuellen Welt statt. Menschen gegenüber ist sie oft unsicher.


    Jetzt muss sie ihre Unsicherheit überwinden. Vor einiger Zeit ist jemand vor ihren Zug gesprungen. Bald wird der Prozess beginnen und der Anwalt, der die Verkehrsgesellschaft vertritt, ist Gabriel. Er und Jenni sind für mich im Gegensatz zu den meisten anderen Personen lebendig. Die Anderen wirken überzeichnet, der Autor hat für meinen Geschmack eine Nuance zu viel in die Ausarbeitung ihren Charakter gesteckt.


    Die einzige Ausnahme ist Hassan. Er fühlt sich verloren zwischen der Welt, in der er wohnt und den Traditionen seiner Familie. Auch wenn seine Eltern nicht gläubig sind, gibt ihm der Glaube halt. Anfangs merkt er nicht, wem er sich online anvertraut. Aber irgendwann hat er einen Pfad eingeschlagen, der nur noch in eine Richtung führen kann.


    Meine Meinung

    Sebastian Faulks beschreibt die sieben Protagonisten anfangs sehr schön, aber die meisten entwickeln sich nicht weiter. Nur Jenni, Gabriel und Hassan konnten mich berühren. Ihre Gedanken und Gefühle wirkten echt auf mich, wo die anderen Vier oberflächlich und künstlich wirkten. Vom Anfang her hatte ich mir mehr von der Geschichte versprochen. Dass A week in December nicht in der Durchschnittlichkeit verschwindet, liegt hauptsächlich für mich an Jenni. Ich habe mich jedes Mal gefreut, wenn sich die Geschichte wieder ihr zugewendet hat.

    3ratten :marypipeshalbeprivatmaus:


    Liebe Grüße

    Kirsten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Mir ging es mit einem anderen Buch von Faulks ähnlich - das Thema hat mich sehr angesprochen, aber die meisten Figuren haben mich emotional leider nicht erreicht. Schade.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen