Maggie O'Farrell - Porträt einer Ehe/The Marriage Portrait

  • Lucrezia, die Herzogin von Ferrara


    Porträt einer Ehe, historischer Roman von Maggie O’Farell, Ebook von Piper ebooks.
    Das vergessene Leben der Lucrezia de‘ Medici.
    Lucrezia ist das fünfte Kind und die dritte Tochter von Großerzog Cosimo I. de Medici und seiner Gemahlin Eleonora von Toledo. Nach dem Tod ihrer Schwester Maria, wurde sie stattdessen mit dem Herzog von Modena und Ferrara, Alfonso II. verheiratet. Damals war sie 15 Jahre alt. Schon ein Jahr später war sie tot. Die Ehe blieb kinderlos, Gerüchte besagen, dass sie von ihrem Gatten ermordet wurde.
    Maggie O’Farell hat als Inspirationsquelle für ihr Buch das Gedicht "My Last Duchess" von Robert Browing zugrunde gelegt. Im Nachwort bestätigt die Autorin, dass sie versucht hat, das bisschen, was über ihr kurzes Leben bekannt ist, zu verwenden, aber auch einige fiktive Änderungen vorgenommen hat.
    Ich habe das Buch sehr gerne gelesen, es hat mich gut unterhalten. Einfühlsam und voller historischer Details erzählt die Autorin vom vergessenen Schicksal der Lucrezia de’ Medici – und schafft so ein nachvollziehbares Porträt der italienischen Renaissance in all ihrer Brutalität und Schönheit. Da kann ich der Autorin nur hervorragende Recherchearbeit bestätigen. Detailgenau werden hier die Kindheit und die kurze Zeit der Ehe von Lucrezia beschrieben, manchmal schien es mir ein wenig zu viel des Guten wenn seitenlang ein Kleid oder die Ausstattung eines Deckengemäldes beschrieben wird. Als Stilmittel hat die Autorin die auktoriale Erzählweise gewählt, allumfassend ist deshalb der Überblick. In zwei Zweiteben die den Lesefluss in keiner Weise gestört haben, so authentisch glaubhaft geschrieben, dass man meint, genauso wäre es auch passiert – lebendig und flüssig zu lesen. Die einzelnen Kapitel sind mit Ort und Datum gekennzeichnet und tragen einen zum Inhalt passenden Titel. Die Charaktere sind gut ausgearbeitet, man meint die wichtigsten Figuren ganz genau zu kennen. Das Ende, das O’Farell ihrer Geschichte gegeben hat, hat mich verblüfft. Das hat mich völlig überrascht, weil sich im Laufe der Geschichte nichts in diese Richtung angedeutet hatte.
    Meine Lieblingsfigur war die Protagonistin, wie sie beschrieben ist, tragischerweise zu früh geboren, in der heutigen Zeit würde ein Mädchen mit ihren Fähigkeiten wohl als hochintelligent gelten. Der Herzog von Ferrara jedoch kommt im Buch nicht gut weg, der Vergleich in der Geschichte mit dem doppelgesichtigen römischen Gott Janus finde ich sehr passend. Auch seine beiden weiteren Ehen blieben kinderlos. Die Schuld daran, wurde zur damaligen Zeit natürlich den Ehefrauen gegeben.
    Das im Buch beschriebene „Hochzeitsgemälde“ wird es wohl nie gegeben haben.
    Ein bemerkenswertes Buch, für Leser die sich für die Zeit der italienischen Renaissance interessieren. Dafür eine Leseempfehlung und von mir 4,5 Sterne.


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  • Valentine

    Hat den Titel des Themas von „Maggie O'Farell - Porträt einer Ehe/The Marriage Portrait“ zu „Maggie O'Farrell - Porträt einer Ehe/The Marriage Portrait“ geändert.