Alexandra Bleyer - 1848: Erfolgsgeschichte einer gescheiterten Revolution

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    Bei diesem Werk habe ich mich von den Bewertungen bei Amazon beeinflußen lassen - hätte ich mal besser genau hingelesen, der letzte Satz einer der dort eingestellten Rezensionen beschreibt es nämlich ziemlich treffend: "Eine anschauliche Darstellung, die keine großen historischen Vorkenntnisse verlangt." Und genau da beginnt mein Problem: Für Menschen mit historischen Vorkenntnissen bietet dieses Buch absolut nichts Neues und damit gähnende Langeweile, die auch auf einen suboptimalen Aufbau dieser geschichtlichen Darstellung zurückzuführen ist.


    Die Autorin hat sicher fleißig alle möglichen Informationen über die Revolution 1848 zusammengesucht und für ihr Buch verarbeitet, dieses leidet aber an einer unmöglichen Gliederung, die dazu führt, dass man durch zu viel hin- und herspringen (im geographischen Bezug) die Zusammenhänge der Revolution über dieses Werk leider nicht erfassen kann. Natürlich ist es schwierig, ein Ereignis, das fast ganz Europa erfasste, in eine übersichtliche Form zu bringen, mit dem Konzept der Autorin, deren Kapitel so aussagekräftige Titel tragen wie "Die Stunde der Parlamentarier", um dann zwischen Frankfurt, Schleswig-Holstein und Dänemark, Tschechien und Wien zu springen, gelingt dies ganz sicher nicht. Am deutlichsten wurde das für mich angesichts der Tatsache, dass die Medien, deren Bedeutung für die Revolution durchaus groß ist, im vorletzten Kapitel auf 20 (von 315) Seiten abgehandelt werden. Auch die Bedeutung der markierten Abschnitte, mit denen der Leser/ die Leserin in jedem Kapitel wieder konfrontiert wird, hat sich mir nicht erschlossen, darin waren keine zentralen Informationen enthalten, die bedeutsamer gewesen wären als der Rest der jeweiligen Kapitel.


    Wem könnte man dieses Buch nun empfehlen? Vielleicht StudentInnen im Grundstudium der Neuesten Geschichte, die absolut keine Ahnung von der Revolution 1848 haben, diese hätten mit dem Buch die Chance, sich in knappem Umfang die wichtigsten Aspekte anzueignen. Aber sonst? Wer bereits etwas über die Revolution 1848 weiß wird sich langweilen, wer einen ansprechenden Schreibstil erwartet wird enttäuscht sein - also im Zweifelsfall lieber die Finger davon lassen.


    2ratten


    Um noch etwas zum Titel zu sagen: Dass diese Revolution trotz ihres Scheiterns ein Erfolg war, trifft meine Sichtweise komplett, aber leider leider schafft es die Autorin auch diesbezüglich nicht, die wesentlichen Aspekte hervorzuheben, mit Formulierungen wie "Die Wurzeln der Demokratie reichen tief bis in die Geschichte zurück. Weder entstand sie von heute auf morgen, noch ist sie selbstverständlich" (S. 314) werden eher Allgemeinplätze genannt als konkrete Schlussfolgerungen gezogen. Schade!