Izabelle Jardin - Helden der Stille

  • Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links


    Die Achenthal-Saga geht weiter


    Um die elterliche Weberei vor dem Ruin zu retten würde die junge Elise von Achenthal alles tun. So heiratet sie den dauerhaft um sie werbenden Engländer Fletscher Cunningham und zieht mit ihm nach London. Schon auf der Hochzeitsreise, die die beiden nach Carolina in die amerikanischen Südstaaten zu den Baumwollplantagen führt, bemerkt Elise, dass sich Fletschers Verhalten ihr gegenüber verändert. Er überhäuft sie zwar weiterhin mit edlen Geschenken, aber von dem liebenswürdigen, werbenden Mann ist nichts mehr übriggeblieben. Elise ist todunglücklich, sitzt wie in einem goldenen Käfig, verzagt aber nicht und versucht, sich ihre neue Heimat so angenehm wie möglich zu machen. Ihre Gedanken aber kreisen immer wieder um Schlesien und um ihre große Liebe Konrad von Radenau…


    Autorin Izabelle Jardin erzählt die Geschichte um Elise und ihre Familie dort weiter, wo der erste Band der Saga geendet hat. Durch kleine Rückblenden habe ich mich sehr schnell wieder in Schlesien und der Umgebung der Achenthals zurecht gefunden.

    Elise hat sich mit ihrem kämpferischen und mutigen Wesen für Menschlichkeit und Gerechtigkeit einzutreten schon im ersten Band einen Platz in meinem Herzen gesichert. Sie zeigt auch hier immer wieder, was für eine tolle Persönlichkeit sie mit ihren jungen Jahren schon ist. Ich habe sie bewundert, wie sie die Widrigkeiten ihrer Ehe erträgt, wissend, dass sie damit ihrer Familie hilft. Trotzdem war es für mich hier und da kaum auszuhalten, zu erleben, wie sie hier leiden muss.

    Fletscher Cunningham, den ich von Anfang an nicht so mochte, bestätigt hier mein Bild von einem überheblichen, selbstverliebten, menschenverachtenden Mann, der nur sich und sein Vergnügen kennt. Da kann ich die Wut und den Zorn Elises sehr gut verstehen, wenn er bei den Sklaven z.B. von Menschenmaterial spricht.

    Die Wandlung eines Mannes vom Saulus zum Paulus, wie er es selbst nennt, hat mir hier sehr gut gefallen. Wer da zurück gekommen ist und mich überrascht hat, solltet ihr beim Lesen aber selbst heraus finden.

    Auch dass ich Gräfin Auguste von Bredow wieder gelesen habe, hat mich gefreut. Ich mag die alte Dame, die sich allen Konventionen entzieht und nur macht, was sie will, sehr gerne.

    Die Sklaven, die nicht nur in South Carolina für die Baumwollernte unterdrückt und ausgebeutet wurden, nehmen hier ihren Platz ein. Und genau wie für Elise war es für mich nie verständlich, wie sich ein Mensch über andere so erheben kann. Unvorstellbar, was diese Menschen erleiden mussten. Auch hier beweist Elise bei Salvinia und ihrer kleinen Tochter Malaika Toleranz und Nächstenliebe.


    Der Stil, in dem Izabelle Jardin die Geschichte erzählt, passt sehr gut in die Zeit um 1840. Ich habe mich sehr schnell in diese Zeit hinein versetzen können und mein Kopfkino hat mich mit immer neuen Bildern gefüttert. Es hat mir großen Spaß gemacht mit Elise und ihrem Hund Fides auszureiten und die Umgebung von Bride´s House, wohin Fletscher seine Frau und seine Gespielin abgeschoben hat, zu erkunden.


    Ein wundervoller 2. Band der Achenthal-Saga, dem ich mich sehr gerne gewidmet habe. Nun freue mich mich schon auf den 3. Band der Reihe und hoffe, dass sich Elises Hoffen und Sehnen endlich erfüllen wird.


    5ratten