Susanne Wedlich - Das Buch vom Schleim

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    Susanne Wedlich - Das Buch vom Schleim


    Ein Buch aus der inzwischen wohl allgemein bekannten, bibliophil aufgemachten Naturkunden-Reihe - und ein ziemlich typisches: Ungewöhnliches Thema, von allen Seiten beleuchtet und eben nicht ein typisches Fach/Sach-Buch zum Thema. Das mag diejenigen stören, die so etwas erwartet haben, hat aber seinen ganz eigenen Reiz, auch in diesem Fall.


    Positiv:

    Sehr attraktiv, der neongrüne Textileinband mit "Schleimmotiv" und silbrig glänzender Schrift - dazu kontrastierend das Vorsatzpapier (überhaupt: Das tolle Papier!! Jedes blöde englischsprachige Sachbuch auf Löschpapier erblasste vor Neid - was ihm ja auch ganz gut täte..) in Schwarz. Die Farbe neongrün ist auch im restlichen Buch konsequent die einzige Farbe, die das SchwarzWeiß durchbricht - in den (ungewöhnlichen - aber hat was!) Abbildungen sowie kleinen Extratexten.

    Die Themenwahl ist breitgefächert, bleibt aber bis auf kurze Exkurse in Anwendung und Technik prinzipiell zur Reihe passend beim Thema Natur. Das Buch ist eine Inspiration zum Thema Vielfältigkeit der Zusammenhänge, in denen.. nennen wir sie doch "Hydrogele" - eine Rolle spielen. Wissenschaftsgeschichtliche Zusammenhänge, auch weniger bekannte, aber auch aktuelle Probleme der Umweltverschmutzung werden angesprochen - daneben aber auch "randständigere" Themen, die zum schleimigen Thema passen, werden eingepasst: Ich hab hier z.B. die Glaskunst der Glasbläser Blaschka wiedergefunden, die ich schon fast vergessen hatte; faszinierend sehenswert.

    Die Sprache ist abwechslungsreich gestaltet und fast immer gut lesbar - die Gliederung der Themen sinnhaft.


    Negativ:

    Natürlich kann in einem Buch von 250 Seiten kein Thema wirklich erschöpfend behandelt werden, auch liegt bei jedem der Interessensfokus anders - aber mir persönlich hat ein Kapitel zur Chemie und Physik der Hydrogele gefehlt, das ein klein wenig mehr in die Tiefe geht und diese etwas differenziert.

    Das Neongrün ist einerseits klasse - aber die Textstücke in dieser Farbe sind beim Lesen für die Augen ein wenig anstrengend. Eine dunklere Farbe hätte andererseits nicht den selben psychologischen Effekt gehabt - also tröstet sich das alternde Auge damit, dass die grünen Textfragmente eher kurz sind.

    Mein hauptsächlicher negativer Punkt sind allerdings die nicht massenhaft auftretenden, aber doch ungewöhnlich häufigen kleinen Fehler im Text. Dabei handelt es sich sowohl um ganz klare Druckfehler, um sprachliche Schwächen wie einige deutliche Anglizismen und grammatische Bezüge als auch um kleinere inhaltliche Fehler und Ungenauigkeiten bei den Details. Das meiste davon hätte meiner Meinung nach durch eine bessere Textrevision vermieden werden können - und ich finde es doch.. ungewöhnlich, dass das bei einer so hochpreisigen Reihe nicht drin war.


    Insgesamt: Inspirierend!

    Einmal editiert, zuletzt von Alice ()