Maryse & Jean-François Charles / Frédéric Bihel - Africa Dreams

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    Leseprobe


    Ich weiß gar nicht mehr, woher sich dieser Comic auf meinen Merkzettel geschrieben hat, mir war nur noch das Thema Kolonialzeit bewusst. Ich habe schnell gemerkt, dass es keine leichte Unterhaltungslektüre würde.


    Der Comic beginnt mit einem Prolog in einem belgischen Museum in den 1960ern, in dem der Lehrer den großen König Leopold hervorhebt, der den Wilden in Afrika die Zivilisation gebracht hat. Ich hatte bereits genügend Vorwissen, dass mir das, abgesehen vom generellen Rassismus, besonders sauer aufstieß.

    Die eigentliche Geschichte spielt dann zur Zeit Leopolds: Paul, der Priester werden will, kommt nach Belgisch-Kongo, wo sein Vater eine Plantage besitzt. Die Gräueltaten, die von den Schergen des Königs verübt werden, um das Land und die Menschen kapitalistisch auszubeuten, entsetzen ihn schnell und er ergreift Partei. Der größte Teil des Comics besteht daraus, diese Gräuel der Weltöffentlichkeit bekanntzumachen, wofür einige Männer ihre Zeit und alles Vermögen opfern. König Leopold hingegen fühlt sich verleumdet, er wird auch nicht als absoluter Bösewicht dargestellt, sondern ist in erster Linie blind für das, was in seinem Namen und für seinen Gewinn unternommen wird.


    Der Comic ist zwar in der Charakterisierung des Königs durchaus differenziert (dazu trägt auch ein Nachwort bei), zeigt aber sehr explizit die schrecklichen Auswirkungen seines Handelns. Dabei frönt der Zeichner nicht dem Splatter, das Grauen wird subtiler dargestellt - aber nicht weniger deutlich.


    Ein hervorragender Comic zu einem düsteren Thema, ein echter :tipp:


    5ratten