James Carlos Blake - Das Böse im Blut

  • Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links


    Originaltitel ‏: ‎ In the Rogue Blood


    Amerika in den 1840ern: Das Leben in der Familie Little ist von Gewalt geprägt, auch ihren Wohnsitz mussten sie schon wechseln, nachdem der Vater aus Eifersucht einen Nachbarn getötet hat. Als die beiden Brüder John und Edward (16-18 Jahre alt) eines Tages aus der Stadt zurückkehren, eskaliert die Situation. Ihre Schwester ist verschwunden und ihre Mutter bezichtigt den Vater des Mordes. Als dieser bedrohlich herankommt, tötet einer der beiden ihn. Die Mutter flüchtet und die Brüder beschließen, ihr Glück in Texas zu suchen. Als sie zufällig getrennt werden, finden sie neue Kameraden, mit denen sie marodierend durch die Lande ziehen und zum Beispiel "Rothäute" abschlachten.


    Gewalttätigkeiten und Verstümmelungen dominieren die Handlung. Wer eine Auseinandersetzung überlebt, kann sich glücklich schätzen, auch wenn er einige Zähne und ein Auge weniger und dafür einige Narben mehr hat. Frauen sind Freiwild, sofern sie nicht von einem (gut bewaffneten!) Vater oder Mann geschützt werden, aber immerhin haben sie eine Chance zu überleben, in welchem Zustand auch immer.

    John und Edward sind Opfer und Täter zugleich, auch für sie gibt es keine friedliche Konfliktlösung, sondern nur das Recht des Schnelleren, Stärkeren, besser Bewaffneten. Nur zwischen den beiden gibt es ein Band der Gefühle, was schwierig wird, als sie sich zufällig im amerikanisch-mexikanischen Krieg auf verschiedenen Seiten wiederfinden.


    Ich kann mich nicht erinnern schon mal ein so brutales Buch gelesen zu haben. Wenn ich mir die hier geschilderte Einstellung der Menschen anschaue, wundere ich mich nicht mehr über den Waffenfetischismus in den USA, das ist tief in der Geschichte „des Wilden Westens“ verankert und war die einzige Überlebensmöglichkeit.

    Faszinierenderweise gefiel mir das Buch trotzdem und auch wenn die beiden Protagonisten bestimmt nicht sympathisch waren, konnte ich sie irgendwie verstehen, alternative Handlungsmöglichkeiten waren für sie einfach außerhalb ihres Vorstellungsvermögens.


    „Das Böse im Blut" ist kein romantischer Western mit Helden, die weiße Hüte tragen und Gutes tun, sondern blutig und brutal, wer das aushält, bekommt aber einen Einblick in die womöglich wahre Seele des Western-Lebens.


    4ratten