Luigi Panella - Das Werk des Teufels

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  • Die Chronik des Inquisitors Band 2


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    Inhalt:

    1265 begleitet Yves der Bretone, Inquisitor und Beichtvater des französischen Königs Louis IX, dessen Bruder Charles d'Anjou auf den Feldzug, dem Staufer Manfred das Königreich Sizilien zu entreißen. Dabei gerät Yves auf die Spur eines mysteriösen Buches, das von versteckten Reichen und magischen Tränken spricht. Yves muss das Buch haben, koste es, was es wolle. Und es wird viel kosten!


    Meinung:

    Das Buch ist seinem Vorgänger, "Der siebte Kreuzzug", durch das Strickmuster sehr ähnlich, nur dass wir hier Anjous Vernichtungskampf gegen die letzten Staufer, sowie den 8. Kreuzzug als historischen Hintergrund haben. Aber hier wie dort fühlt sich das Große Geheimnis (das hier sogar im Klappentext verraten wird!) eher wie ein notwendiger Roter Faden an, um Yves' Geschichte verfolgen zu können. Denn so wirklich interessiert sich kaum einer dafür und als Yves reichlich erschütternde Entscheidungen trifft, muss er selbst uns das erklären, statt dass es sich aus dem Text ergibt. Unbefriedigend, vor allem, weil sich Yves diesmal deutlich weniger greifbar und rund anfühlt. Auch die anderen Figuren bleiben nicht nur oberflächlich, sondern sind in dieser Eigenschaft auch noch deutlich schwächer als die aus dem Vorgängerband. Die einzige Ausnahme ist Yves' Gegenspieler Umberto, den wir hier sogar besser kennen lernen. Umberto hat das Buch für mich ein bisschen gerettet.


    Auch in diesem Buch ist Vorwissen echt kein Fehler, um nicht heillos verwirrt zu sein, allein schon, warum um alles in der Welt der französische König und der Papst glauben, über anderer Leute Königreiche verfügen zu können? Muss ja nicht gleich der Erklärbär sein, der hier auch manchmal brummt, aber irgendwie hätte man das doch sicher einflechten können, denn es wird dann ja auch kurz erklärt, warum Manfred König Siziliens war, obwohl er mit Konradin einen Neffen mit besserem Anspruch hatte.


    Um auch was nettes zu sagen, grundsätzlich fand ich das hier auch wieder schön gemacht, wie Panella Geschichte und Geschichte verknüpft, auch wenn sich diesmal kaum einer für das Mysterium des Buches interessiert! Und manches kam mir historisch dann doch etwas fragwürdig vor, ganz besonders das Verhalten von Yves' Schüler Berengario, Junior-Inquisitor, der durch Italien zieht und fröhlich links und rechts Scheiterhaufen verspricht und - GSD offstage - offenbar auch erfüllt. So ganz einfach ging das aber doch auch nicht, so ohne Prozess und weltlichen Arm? Hm!


    Oh und entweder Panella oder die Übersetzerin waren etwas schlampig, aber wir haben hier gleich zwei Fälle, wo jemand, einmal Konradin und dann Corrado di Caserta, zuerst als NEFFEN und dann, korrekterweise, als Enkel des Kaisers bezeichnet werden. (Ich habe mir den Spaß gemacht, darüber nachzudenken. Konrad IV hätte eine nicht vorhandene Tante väterlicherseits heiraten müssen, damit sein Sohn auch der Neffe seines Großvaters hätte sein können. Aber wir sind hier ja nicht bei den Habsburgern. :D )


    Jetzt bin ich definitiv nett, denn auch dieses Buch hat sich komplett von selbst gelesen. Allerdings weiß ich diesmal wirklich nicht, ob ich Band 3 noch lesen möchte. Ich werde es wohl davon abhängig machen, was dort der historische Hintergrund ist. Diesem Buch rettet die Flutschfreudigkeit eine Bewertung von


    3ratten :marypipeshalbeprivatmaus:

  • Muss ja nicht gleich der Erklärbär sein, der hier auch manchmal brummt,

    :lachen:


    Überhaupt eine echt herrliche Rezi. Es scheint ja kein durchgängiges Lesevergnügen für Dich gewesen zu sein, aber beim Lesen Deiner Meinung hatte ich gerade richtig Spaß :autsch:

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Muss ja nicht gleich der Erklärbär sein, der hier auch manchmal brummt,

    :lachen:


    Überhaupt eine echt herrliche Rezi. Es scheint ja kein durchgängiges Lesevergnügen für Dich gewesen zu sein, aber beim Lesen Deiner Meinung hatte ich gerade richtig Spaß :autsch:

    Das möchte ich gar nicht sagen, denn es HAT sich von selbst gelesen und mir Lust auf ein Buch über Manfred aus meiner LUB gemacht und das alles ist schon viel wert. Aber es war halt deutlich schwächer als das erste und das war schon nicht gerade makellos. Jedoch, soviele Bücher in meiner Zeit und im Dunstkreis meiner Lieblingsthemen gibt es halt auch nicht. Panella hatte einfach Pech, dass ich beim ersten Buch unbedingt eine Rezi schreiben wollte, daher habe ich mich beim zweiten Buch auch dazu verpflichtet gefühlt. :D


    Und den Erklärbär kann ich ihm nicht anlasten, den bemühen so viele! Aber tatsächlich hatten wir das hier auch.

    "Und dann hast Du das und das gemacht."

    Einmal, nur einmal möchte ich die korrekte Antwort darauf in einem Buch lesen.
    "Ja, eh, was erzählst Du mir das, bist Du blöd? Ich war dabei!"


    :saint:

  • Der Erklärbären gibt es leider wirklich viele. Wir brauchen einen Bärentöter!

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen