Priscilla Gilman - The Anti-Romantic Child: A Story of Unexpected Joy

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    In Priscillas Leben lief bisher alles perfekt: sie schloss ihr Literaturstudium mit Auszeichnung ab, bekam eine Professur am renommierten Vaassar College und heiratete den Mann ihrer Träume. Die Geburt ihres Sohns Benjamin machte ihr Glück perfekt. Aber dann bekam das perfekte Leben Risse.


    Auch wenn alle anderen in ihrem Umfeld von der Tatsache, dass Benjamin bereits als Kleinkind flüssig lesen konnte, begeistert waren, machte sich in seiner Mutter Unruhe breit. Sie spürte, dass etwas nicht stimmte mit ihrem kleinen Sohn, der sich mit Texten wohler zu fühlen schien als mit seinen Altersgenossen. Die Diagnose Hyperlexie überrascht sie deshalb nicht, macht ihr aber trotzdem Angst. Welches Leben wird Benjamin führen können, wenn er nicht einmal mit seinen Eltern kommunizieren kann?


    Mit der Diagnose bricht Priscillas heile Welt zusammen. Während ihr Mann die Sache eher auf die leichte Schulter nimmt, fühlt sie sich überfordert. Benjamin braucht alle Aufmerksamkeit. Eine geeignete Vorschule zu finden, scheint unmöglich. Die Beschreibung des Auswahlverfahrens der Kleinen hatte etwas beängstigendes an sich. Man ging nicht auf das Kind ein, sondern plante schon seine berufliche Zukunft, ohne auf seine Bedürfnisse einzugehen. Ein Kind mit Benjamins Fähigkeiten, aber auch mit seinen Einschränkungen, fällt da schnell durch das Raster. Das alleine neben ihrem Beruf bewältigen zu müssen, kostet Priscilla zu viel Kraft, so dass sie sich zu dem schweren Schritt entschließt, ihren Lehrstuhl aufzugeben, was für ihre Eltern schlimmer war als die Hyperlexie ihres Enkels.


    Die Reaktion ihrer Eltern hat mich vieles, was Priscilla aus ihrem Leben erzählt, anders sehen lassen. Sie beginnt die Geschichte ihres Sohns mit einer Erinnerung an ihre eigene Kindheit, nämlich wie ihr Vater auf rührende Weise ihr die Angst vor dem Gewitter nimmt. Das klingt nach einer heilen Welt, genauso wie ihr Leben als Erwachsene perfekt zu sein scheint. Und auch wenn sie zu allen Situationen ihres Lebens ein Zitat von Wordsworth finden konnte, das ihr in der jeweiligen Situation half, ist das Leben doch kein Roman, sondern die Realität und der ist der Weg oft mühsam.


    Dieses ständige Hinwenden zu Wordsworth hatte für mich etwas Weltfremdes. Ich kann mir vorstellen, dass ihr die Werke Kraft gegeben haben, aber als Außenstehende konnte ich damit nur wenig anfangen. Vielleicht hat mir deshalb der Zugang zu Priscillas Geschichte gefehlt.

    2ratten


    Liebe Grüße

    Kirsten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.