Rainer Maria Rilke - Die Dame mit dem Einhorn

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    Das schmale Insel Büchlein ist eigentlich eine Mogelpackung, denn es behauptet, ein Werk von Rilke zu den Tapisserien aus dem Musée de Cluny zu enthalten. Tatsächlich findet man auf den großzügig bedruckten Seiten einen kurzen Auszug aus “Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge”. Darin geht es zuerst ein wenig um die Teppiche und ein wenig mehr um Reflexionen über Frauen.

    Dem weiteren Verlauf des Textes sind zwölf Abbildungen der Kunstwerke zur Seite gestellt. Mal wird die gesamte Tapisserie gezeigt, mal ein Detail, auf das der Text besonders eingeht. Es wird sowohl das Abgebildete beschrieben als auch die Eindrücke, die es hervorruft. Eine interessante Art, die Werke zu entdecken, und beides ergänzt sich gut.


    Mehr Text bietet das Nachwort von Egon Olessak. Der erste Abschnitt beleuchtet vor allem Rilke und sein Werk sowie sein Verhältnis zu den Tapisserien. Sprachlich ist das unglaublich schwurbelig und ein gutes Beispiel für einen intellektuellen Text vom Ende der 70er. Zum Glück wird es im nächsten Abschnitt “Das Einhorn” etwas konkreter, wenn es um die Bedeutungsgeschichte des Fabelwesens geht. Hilfreich sind die Hinweise, was man wo in den Kunstwerken sieht und welche Bedeutung es hat. Im Folgenden wird der historische Kontext umrissen und die Geschichte der Tapisserien erzählt. Zuletzt folgt eine eingehende Betrachtung der einzelnen Teppiche.


    Das Büchlein ist als Teil der Insel Bücherei ein kleines Kunstwerk für sich. Inhaltlich dürfte es jedoch nur eine kleine Gruppe von Lesern ansprechen.

    "Natürlich kann man sein ohne zu lesen, ohne Bücher, aber ich nicht, ich nicht." J. L. Borges